Was können wir gemeinsam für das Klima tun?

15 Antworten

Nicht zu oft neue Kleidung kaufen die Textilindustrie produziert mehr co 2 als Schiffs und Flugverkehr zusammen und leitet Abwässer ungeklärt in die Flüsse. Zudem verbraucht allein ein T Shirt 2000 Liter Wasser.

Nicht immer das neuste Handy wollen für Rohstoffe wird Regenwald im großen Stil gerodet.

Nicht so viele Geräte auf Standby lassen.

Die Temperatur im Raum nur um ein oder zwei Grad senken.

Kerzen sind auch nicht so gut. Handelsübliche Kerzen bestehen in erster Linie aus Paraffin einem Erdölabfallstoff und die Flamme brennt nicht heiss genug um alles richtig zu verbrennen. Kerzen produzieren mehr Feinstaub als die Industrie.

Nicht so oft fliegen oder Kreuzfahrten machen.

Produkte aus der Region kaufen wenn sie Saison haben.

Tatsächlich ist auch Streaming nicht ganz so gut. Die Rechenzentren in Frankfurt verbrauchen mehr Strom als der Flughafen und das erwähne ich obwohl ich es nutze.

Es tut sich hier für mich, wenn man von Außerhalb nach Deutschland, schaut ein besorgniserregender Trend auf: Eine Gruppe von Leuten schreit nach Veränderung und verübt teilweise besorgniserregende Anschläge mit der Nachricht "IHR müsst was ändern...", fliegen dann aber selbst in den Urlaub - wie schon berichtet, nutzen weiter die Vorzüge des modernen Lebens. Für solche Leute habe ich keinerlei Respekt übrig.

Fakt ist, daß ein Großteil der Menschheit nicht auf die Vorteile des modernen Lebens wie elektrische Energie, Internet, Handy, Mobilität, weltweite Lieferketten, Essen im Supermarkt und vieles mehr verzichten möchte. Energieintensive Ressourcen werden nach wie vor benötigt, die in Deutschland weit verbreitete Methode das Gewissen zu beruhigen - wie z.B. Zertifikatshandel und Greenwashing ist in Realität nur Augenwischerei.

Es gibt also viel zu tun:

Großen Respekt habe ich allerdings vor Leuten, die auch wirklich was anpacken, die Schulbank drücken, ein technisches Studium absolvieren und gemeinsam mit anpacken neue Prozesse und Produkte zu entwickeln.

Beispiele:
Wasserstoff wird als Energieträger von der Politik herbeigerufen, dieses Gas hat aber nur ein Drittel des Energieinhaltes von Methan, also Erdgas. Methoden müssen entwickelt werden dieses Gas zu komprimieren, zu transportieren durch Elektrolyse zu erzeugen. Viele derzeit noch sehr energieintensiven Vorgänge können durch neue Entwicklungen optimiert werden.

Neue Energieformen wie Photovoltaik oder Windenergie sind nicht Grundlastfähig. Notwendig wären "smarte" Netze, die innerhalb weniger Sekunden riesige Mengen an Energien dorthin leiten wo gerade Flaute oder Dunkelheit herrscht. Dazu sind DC-Umrichterstationen und Netzausbau notwendig. Entwicklungen in der Hochleistungs-Halbleitertechnik sind notwendig um dies zu erreichen.

Für Technologien wie Handy, Tablet, Computer & Co. sind riesige Mengen an sogenannten seltenen Erden notwendig. Recyclingprozesse sind teilweise noch in den Kinderschuhen es ist schwer die Komponenten wieder sauber zu trennen, hier ist noch viel Optimierungspotential da diese Ressourcenschonend zu recyclen und in neuen Geräten zu verbauen.

Elektrische Mobilität wird von der Politik herbeigerufen. Die nötigen Akkus bereiten aber noch Kopfzerbrechen: Seltene Erden, hoher Energiebedarf bei der Produktion, Probleme bei Wiederverwertung, bestehende Feuergefahr. Hier kann noch jede Menge optimiert werden.

Das sind nur wenige Beispiele von sehr vielen möglichen Aspekten, was wirklich helfen würde, den Lebensstandard der Leute zu erhalten, aber auch wirklich was bringen würde mit einer Energiewende voranzuschreiten.

Wer hier mit anpackt hat meinen größten Respekt!

Oft sind es ja auch Kleinigkeiten, die wirkungsvoll sind, wenn es viele tun.

Weniger oder kürzer duschen (die Idee mit dem Waschlappen umsetzen).

Weniger heizen.

Socken stopfen, statt neue kaufen.

Aufladekabel nicht 24h/Tag im Stecker lassen (wenn gar nichts geladen wird).

Das sind nur wenige Beispiele.

TheMonkfood  21.04.2023, 01:54

Mach ich alles schon.

Zusätzlich vermeide ich unnötige Autofahrten, trenne meinen Müll penibel, kaufe nicht alle paar Jahre ein neues Auto, hab mein Haus gedämmt, spare Strom und Gas wo es geht, nutze alle meine (Haushalts-) Geräte, bis sie auseinanderfallen, repariere sie nach Möglichkeit, und und und.

Und was nutzt es mir? Nix. Ich werd trotzdem gegängelt und alles wird teurer und die Klimakleber gehen mir auf den Sack

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Keine Kinder mehr bekommen denn wir sind schon überbevölkert und wenn sich das nicht ändert und die Zahl immer mehr ansteigt nützt auch der Rest nicht viel

MicaelHuba 
Fragesteller
 21.04.2023, 01:59

Wird doch schon verstärkt umgesetzt.

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Reisen umweltfreundlicher gestalten:

  • Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln. In der Schweiz ist es z.B. 25-mal, in Frankreich 12,4-mal und in Deutschland 3-mal besser mit dem Zug als mit dem Auto zu fahren.
  • Wenn möglich aufs Fliegen verzichten. Die Treibhausgasbilanz beim Fliegen ist mit Abstand am höchsten – im Vergleich zu anderen Transportmittel.
  • Unterstütze Klimaschutzprojekte. Zwar ist diese Punkt etwas kontroverse, jedoch ist es nun mal nicht schlecht für das Klima, wenn durch deine "Spende" z.B. Bäume gepflanzt werden können.
  • ...

Energieeffizienz erhöhen:

  • Durch die Verwendung von Energiesparlampen oder LEDs wird die Energieeffizienz erhöht und Kosten sowie CO2 eingespart.
  • Licht beim Verlassen von Räumen ausschalten oder wenn möglich gar nicht erst anschalten.
  • Kürzer und nicht zu heiß Duschen. Die Erwärmung von Wasser kann Energieintensive sein.
  • Wäsche anstelle im Tumbler an der Sonne trocknen lassen.
  • ...

Konsumverhalten

  • Ein einfaches weißes T-Shirt aus Baumwolle (220g) verursacht etwa 11kg CO2-Emissionen. Der durchschnittliche Deutsche kauft davon etwa 60 pro Jahr.
  • Ein Kilogramm Obst verursacht etwa 1kg CO2e (Kohlendioxidäquivalent), ein Kilogramm Rindfleisch hingegen knapp 20kg. Schweinefleisch liegt bei 8kg und Geflügel bei 4.2 kg CO2e. Wenn man beachtet, dass der durchschnittliche Deutsche davon pro Jahr 55kg isst, dann summiert sich das natürlich.
  • Überdenke bewusst Kaufentscheidungen, moderne Marketingstrategien verleiten nämlich schnell zu unüberlegten Käufen.
  • Verschwende nicht unnötig Essen.

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Das sind nun einige Punkte, welche du als Privatperson tun kannst, um deinen Emissionsabdruck zu reduzieren. Jedoch reicht das natürlich nicht. Um den Klimawandel (anthropogene Anteil) wirklich zu bremsen, müsste die Menschheit die Verbrennung fossiler Primärenergieträger so schnell wie möglich einstellen und zusätzlich Technologien zum Einsatz bringen, um das in die Atmosphäre entlassene, menschengemachte CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. 

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Die Stromversorgung wird heute weltweit zur großen Teilen durch Kohle bewerkstelligt. Die entsprechenden Kraftwerke müssten so schnell wie möglich vom Netz. Wie man diese ersetzen könnte ist schwierig, denn man müsste einerseits massiv die Energiegewinnung durch regenerative Energiequellen ausbauen andererseits die schwankende „Ernte“ auf regenerativen Quellen muss irgendwie geglättet werden, damit die Schwankungen von Angebot und Nachfrage im Stromnetz möglichst geglättet werden, oder man müsste komplett auf eine dezentrale Energieversorgung umstellen. Um einen Ausstieg aus der Kohleverstromung zu bewerkstelligen, haben wir aus meiner Sicht die folgenden Alternativen:

  • Komplette Dezentralisierung der Energieversorgung. D.h. Jedes Haus bekommt seine eigene Stromgewinnung und benötigt kein Stromnetz mehr
  • Massiver Ausbau von regenerativen Energiequellen
  • Speicherung/Pufferung von überschüssigem Strom, z.B. In Pumpspeicherwerk–Wasserkraftwerken, Batterien, Luftdruckspeichertanks, in Form von Wasserstoff, der durch regenerative Energie gewonnen wurde, etc.
  • Kernkraftwerke könnten als Brückentechnologie dienen, solange wir noch nichts besseres haben. (Für Deutschland hat sich das erübrigt)
  • Entwicklung von Fusionskraftwerken bis zur Serienreife. Dieser Weg wird allerdings noch eine Weile dauern.

Öl trägt mit 31,9% (2019) zum weltweiten Primärenergieverbrauch bei. Ich gehe davon aus, dass der größte Teil davon als Kraftstoff für Fahrzeuge aller Art zum Einsatz kommt. Insofern gibt es Möglichkeiten

  • Beschränkung der globalen Mobilität auf ein absolut notwendiges Maß. Das bedeutet Reduktion des Flugverkehrs und Verminderung der globalisierten Warenströme, die zum großen Teil auf Schiffen stattfinden, die dreckiges Schweröl verbrennen
  • Umstellung des PKW–Parks auf Elektromotoren, Ausbau von Alternativen zum PKW, also ÖPNV und Fahrrad. Wiederherstellung einer kleinteiligeren Versorgungs–Infrastruktur auf dem Land, die ohne Auto erreicht werden kann

Es gibt auch noch die Möglichkeit, der Atmosphäre CO2 durch geeignete Mittel zu entziehen. Mir sind bekannt:

  • Carbon Capture aus der Atmosphäre: Bei dieser Methode wird CO2 direkt aus der Atmosphäre entfernt. Ist jedoch eine sehr teure Methode und wird derzeit daher nur in sehr beschränktem Umfang verwendet
  • Post-Combustion Capture: Hier wird das CO2 aus Abgasen mit Chemikalien wie Aminen oder Carbonaten entfernt.
  • Pre-Combustion Capture: Wird bei der Gas- oder Kohlevergasung eingesetzt, bei der das CO2 vor der Verbrennung abgeschieden wird. Durch die Gasifizierung von Kohle oder Gas wird Synthesegas erzeugt, das dann CO2-frei verbrannt wird.
  • Oxyfuel-Combustion: Hier wird Sauerstoff statt Luft zur Verbrennung von Brennstoffen verwendet. Dadurch entsteht ein Rauchgas, das grösstenteils aus CO2 und Wasserdampf besteht, das dann abgeschieden werden kann.
  • Chemical Looping Combustion: Bei dieser Technologie wird das CO2 während der Verbrennung des Brennstoffs in einem geschlossenen System durch Einsatz von Metalloxiden abgeschieden.

Quellen:

  1. Was sind sinnvolle Massnahmen gegen den Klimawandel als Privatperson?
  2. Emissions by sector - Our World in Data
  3. Energieerzeugung - Statistisches Bundesamt (destatis.de)
  4. Energie in der Welt: Zahlen und Fakten - Weltenergierat
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences
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