Was kann ich für meine Eltern tun?
Also wie soll ich sagen, meine Eltern sind seit 10 Jahren verheiratet und es geht schon seit ein paar Jahren nur noch bergab mit ihnen. Der Grund dafür ist, dass mein Vater schon seit mehreren Jahren an Alkoholsucht, Depressionen usw. leidet. Zwar wird es manchmal besser, aber dann geht es wieder bergab. Er geht meine Mutter meist wegen der kleinsten Probleme an, meist leicht betrunken: z. B. er braucht jetzt unbedingt eine neue Couch, möchte das Wohnzimmer voll mit Bücherregalen stellen usw. Und wenn meine Mutter dann einmal (ruhig) sagt, dass es nicht geht und keinen Sinn ergibt, antwortet er meist nur, dass er nie etwas haben darf oder so in der Art. Was mich auch ein bisschen traurig macht ist, dass er jeden Tag nur draußen auf der Terrasse sitzt, nicht im Haushalt hilft, sich nicht mit der Familie beschäftigt und alle nur bedrückt mit seinem Alkoholproblem. Und ich hab auch das Gefühl, dass es zwischen meinen Eltern keine Beziehung mehr gibt, nur noch "gezwungenes Zusammenleben". Meine Mutter hat in einem Streit auch mal zu ihm gesagt, dass sie sich scheiden lassen möchte und er war überhaupt nicht zufrieden mit dieser Aussage. "Ich setze alles daran, mich nicht scheiden lassen zu müssen!", schrie er dann. Ich merke echt arg wie unglücklich meine Mutter jeden Tag seinetwegen ist und ich habe ihr gesagt, dass es für mich kein Problem wäre, dass sie sich scheiden lassen würden. Nur ich bin ja kein Einzelkind. Dann ist wieder die Frage: Was ist dann mit meinen Geschwistern? Würde mein Vater in ein noch tieferes Loch fallen? Ich hab meine ganze Familie ganz doll lieb und ich will einfach nur, dass alles wieder normal wird. Was soll ich tun?
Ich sage jetzt schon mal Danke für jede Antwort :) !
4 Antworten
Normal wird es wahrscheinlich nie wieder. Schon gar nicht, wenn dein Vater nicht wirklich an einer Verbesserung arbeitet (also zB einen Entzug macht). Hier wäre es sinnvoll, einen klaren Cut zu machen und sich persönlich und räumlich zu trennen. Entweder ist das der Anstoss für deinen Vater, seine Probleme auf die Reihe zu bekommen und zumindest wieder als Vater präsent zu sein oder er macht weiter wie bisher. Dann sollte man auf Abstand gehen, denn psychische Erkrankungen/Suchterkrankungen sind auch für Angehörige massiv belastend. Wenn eine Person sich nicht helfen lässt, muss man irgendwann loslassen und sich selber svhützen.
Hallo!
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Hier käme für mich nur ein Gespräch unter vier Augen mit meinem Vater infrage. Ich würde ihm sagen, dass er mit der Trunksucht die Familie kaputt macht, und dass ich von ihm erwarte, dass er sich sofort in ärztliche Behandlung begibt.
Wenn er sich weigert, dann werde ich gemeinsam mit meiner Mutter dafür Sorge tragen, dass er die Wohnung verlassen muss. Das Jugendamt hat die Möglichkeit ihm Hausverbot zu geben, wenn seine Kinder in Gefahr sind. Und das seid ihr alle.
Rede doch mal mit deinem Vater wenn er nüchtern ist und sag ihm (ohne Vorwürfe!) wie es DIR damit geht, welche Gedanken und Ängste du hast usw. Manchmal hilft es Menschen das zu hören und bewegt sie zum Nachdenken.
Erstmal danke für deine Antwort. Ich hab schon öfter mit ihm so geredet (also ohne Vorwürfe und so) und eigentlich verstehen wir uns ja auch super und er hört mir auch zu und nimmt es sich zu Herzen. Es hat auch sogar schon geholfen, dass es etwas besser wird, aber dann findet er wieder irgendeinen Grund zu trinken. Er geht übrigens auch zum Psychologen, aber na ja. Jedenfalls werde ich nochmal mit ihm reden. Danke!