Was ist eine gute Schacheröffnung (Weiß) für Anfänger?
Ich hab mich in den letzten Wochen zunehmend mit Schach beschäftigt, recht viel gegen Kumpels und die CPU von Chess.com gespielt. Nachdem Mattsetzaufgaben echt coolen Erfolg gebracht habe, hab ich mal so ein wenig versucht meine Schwächen zu analysieren. Mir ist aufgefallen, dass ich irgendwie nach 10 Zügen immer zugebaut bin und letztlich unnötig viele Züge brauche nen sinnvollen Angriff zu starten. Die Pferde haben oft keine Felder und meine Läufer machen oftmals Jobs, die theoretisch auch ein Bauer übernehmen könnte und haben praktisch keine Reichweite.
So hat der Gegner immer wieder zeit sich zu formieren während ich sortiere.
Dachte ich mir, dass ich mir mal eine Eröffnung anschaue um solche Situationen zukünftig zu vermeiden.
Es sollte eine Eröffnung sein, wo man irgendwann im Mittelspiel möglichst viele Varianten hat (Offen ist), da ich dort meine Stärke sehe. Sie sollte zumindest keine größeren Schwächen hat, da ich die Variante immer spiele und mir zeitnah wahrscheinlich keine zweite Eröffnung anschauen werde. Gern auch Empfehlungen, wo ich diese Eröffnung lernen kann.
Ich hab jetzt keine Elo-Zahl, falls das wichtig ist, schlage aber den CPU auf Chess.com recht auf 1300 recht zuverlässig.
3 Antworten
GF-Nutzer GunnarHeinrich hatte bereits auf das Video von Großmeister The Big Greek verwiesen. Nahezu identische Informationen fand ich vor vielen Jahren in meinem ersten Schachbuch „Schachlehrbuch für Kinder“ von einem sowjetischen Großmeister. Ich bezweifle, dass man über diese Informationen bereits „hinaus“ sein kann. In meiner eigenen Spielpraxis wende ich genau diese Informationen an, nichts anderes. Mittlerweile liegt mein Elo vermutlich bei 1800 (laut einem online-Test, Plus/Minus 100 Punkte), mit recht großer Wahrscheinlichkeit aber über 1600. Das heißt, ich kann gegen Vereinsspieler gewinnen bzw. habe gegen sie gewonnen, die von sich behaupteten einen Elo von 1600 zu haben. Mit diesem Hintergrund kann ich bestätigen, dass die gezeigten Züge und Regeln die korrekten Daten für eine erfolgreiche Schacheröffnung SIND. Auf Grundlage genau dieser Infos spielen und gewinnen selbst Großmeister und Weltmeister noch.
Ich kann allerdings dein Problem recht gut nachvollziehen, nach 10 Zügen völlig zugebaut zu sein. Das geht mir bei Partien gegen deutlich stärkere Gegner genauso. Hierzu sollte man wissen, dass praktisch alle Eröffnungen so gut und gründlich analysiert wurden, dass du nicht erwarten kannst, mit irgendeiner Eröffnung oder Zugfolge nach einer Weile automatisch besser zu stehen. Außerdem braucht und wird dein Gegner wahrscheinlich ohnehin nicht auf deine vorprogrammierten oder einstudierten Varianten eingehen, sondern wird versuchen seine eigenen Varianten an dir auszuprobieren.
Dir bleibt also nichts weiter übrig, als deine Stärken vom Mittelspiel bereits in der Eröffnung zur Geltung zu bringen. Fixiere dich nicht auf eine festgelegte Zugfolge, sondern achte schon frühzeitig darauf, wie dir dein Gegner einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Agiere und revidiere deine Pläne entsprechend, unter Beachtung der goldenen Eröffnungsregeln. Falls du dennoch zugebaut wirst, ist dies immer noch kein Grund zu verzagen. Von „seinem Gegner zugebaut zu werden“ bis hin zu einem greifbaren Materialverlust oder gar dem Verlust der Partie kann es bei konzentriertem Spiel und guter Verteidigung noch ein langer Weg sein. Auch könnte man mitunter aus den Augen verlieren, dass der Gegner in Wirklichkeit genauso festgefahren ist, wie man selbst. Mir war es jedenfalls schon öfters selbst gegen stärkere Spieler gelungen, mich aus solchen unbequemen Situationen zu befreien.
Ich hoffe, ich konnte mit Obigem etwas helfen.
Italienisch ist aktuell mein Favorit. Dazu gibt es auch am meisten frei verfügbares Material.
Ich hab heute mal durchgehend auf chess.de gezockt und werde mich glaube ich mittelfristig bei 1.500 einordnen.
Mir geht es ja nicht darum eine sture Zeichenabfolge, sondern auf gute Lösungen für die wichtigsten Konter im Kopf zu haben.
Beispielsweise hat Frau Lubbe etwas dazu ausgearbeitet, was mich 0 weiterbringt, weil niemand mit Schwarz und ner 1.300 - 1.500 Elo so reagiert wie Sie es vorraussetzt, weil es der Standard bei Topspielern ist, sondern 3-4 andere Varianten. Ich möchte mich jetzt einfach damit beschäftigen, wie ich auf diese 3-4 Varianten am besten reagiere, weil ich eben nicht das Gefühl habe nach der Eröffnung besser dazustehen als der Gegner.
Das Königsgambit hab ich mir mal angeschaut, aber ich suche doch eher was für Feiglinge.
Du bekommst natürlich für deine Mühe die Hilfreichste.
Eine sehr schöne Antwort, ich wollte nur bemerken, das "The Big Greek" kein Großmeister, sondern internationaler Meister ist. Dieser Titel ist nach dem Großmeister der zweithöchste, den man erreichen kann.
Es gibt sehr viele Standarteröffnungen.
Kaufe Dir Schachbücher - da kannst Du alles nachlesen und Nachspielen auf dem Schachbrett.
Aktion und Reaktion. Du musst das ganze Spiel im Auge haben nicht nur einen kleinen Teil.
Ach ja – was für eine Eröffnung du lernen könntest oder solltest. Ich selbst stehe genau wie The Big Greek auf Italienisch (was er gleich zu Beginn des Videos zeigte). In jungen Jahren fand ich auch das Königsgambit sehr interessant. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auch diese Eröffnung mal anzuschauen und auszuprobieren, wenngleich es dieser Tage kaum noch gespielt wird, da angeblich, laut Theorie, widerlegt.