Miserabel in Schach trotz Intelligenz?


27.02.2021, 18:43

(obwohl mir das Spiel an sich schon Spaß macht)

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Schachspieler hat sicherlich eine höhere Intelligenz als der Durchschnitt der Bevölkerung, der Umkehrschluss, dass eine höhere Intelligenz aus einem Menschen automatisch einen guten Schachspieler macht, ist nicht zutreffend. Um gut Schachspielen zu können, müssen Spielerinnen und Spieler folgende Fähigkeiten haben und auf einen riesigen Erfahrungsschatz zugreifen können.

  1. Eine bestimmte Form der Intelligenz, die sogenannte numerische Intelligenz, muss überdurchschnittlich vorhanden sein, andere Formen der Intelligenz (verbal und räumlich-visuell) spielen keine große Rolle.
  2. Ein sehr gutes Erinnerungsvermögen, um die verschiedenen Möglichkeiten an Spielzügen vorauszudenken und vergleichen zu können.
  3. Eine sehr hohe Spielpraxis muss vorhanden sein, außerdem muss der Spieler viele Spiele von Großmeistern nachgespielt und analysiert haben. Dieses Wissen soll dauerhaft im Gedächtnis vorhanden und sofort abrufbar sein.
  4. Beim Schach geht es vor allem um das Erkennen von Spiel-Mustern und bestimmten Figurenkonstellationen, die der Spieler in der Vergangenheit gespielt oder dem Spiel anderer Meister entnommen und in seinem Gedächtnis abgelegt hat. Der Zugriff auf seine innere "Datenbank" erlaubt ihm, taktisch zu spielen und Strategien zu entwickeln oder bei Bedarf sofort zu ändern.

Erkennst du dich in dieser Beschreibung der Eigenschaften von guten Schachspielern wieder?

Warum schaffe ich es also im Alltagsleben, so viel zu verstehen (nein, kein Dunning-Kruger ^^), aber in Schach gegen die schlechtesten Gegner zu verlieren?

Ich kann mir das nur Erklären, dass du noch nicht häufig genug gespielt hast, das Spiel nicht umfassend studiert und dir erarbeitet hast und es dir noch an dieser inneren Datenbank fehlt, die dich erst zu einem guten Spieler machen würde. Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Fähigkeit, im Alltagsleben viel zu verstehen und dabei deutlich besser zu sein als der Durchschnitt und der Fähigkeit, gut zu spielen, das sind unterschiedliche "Welten" des Denkens und sie sind nicht vergleichbar.

Ich habe mit dem Schachspiel als Kind angefangen, hatte einen Lehrer, der mir die Grundzüge der Taktik und Mustererkennung beigebracht hat und dann noch viele Freunde, mit denen ich täglich gespielt habe. Es machte mir Spaß, aber um mich zu einem Spitzenspieler zu entwickeln, hätte später noch viel mehr Einsatz gehört und eine Kontinuität ohne Pausen. Setzt man mit dem Spiel für eine längere Zeit aus, ist es schon vorbei.

Kannst du dir jetzt erklären, warum du spielst, wie du spielst?

Grüße, Dalko

Elo unter 300 ist wirklich schlecht ^^. Aber das bedeutet auch dass du nur besser werden kannst. Folge ein paar einfachen Regeln, dann wirst du schnell besser. Am Anfang des Spiels, entwickle deine Figuren, pass auf das keine Figur hängt und greife nicht zu schnell an.

Deine Spielstärke kann von verschiedenen Dingen beeinflusst werden, z. B.:

  • Deinem Alter
  • Wie lange du schon Schach spielst
  • Wie intensiv du mich damit beschäftigst
  • Der Theorie
  • Ob du in einem Verein spielst (in Vereinen lernt man bestimmte Motive kennen, die man sonst vielleicht nie zu sehen kriegt/ auf sie aufmerksam gemacht wird)
  • Deiner Einstellung (motiviert/unmotiviert; denkst du, dass du gerade gewinnnst, oder nicht?, etc.)

Das waren jetzt nur ein paar Beispiele, es kann sein, dass es noch sonstige Faktoren gibt, ich hoffe aber, dass das fürs Erste mal geholfen hat :)

@Deeds258c Du hast zwei Jahre gebraucht, um 300 Elo Punkte zu steigen 🫨🫢🫣 Du bist die wahrscheinlich intelligenteste Person🤔

Aber jetzt mal Spaß beiseite - 1. Schach ist nichts anderes als Strukturen/Muster zu erkennen und Strategien zu lernen bzw. zu entwickeln, um den Sieg/Vorteil zu ergreifen. Dafür brachst du ein gutes Gedächtnis. 2. Man sagt es gibt mehr potenzielle Schachspiele, als es Atome auf der Erde gibt. Also auch wenn du der Meinung bist, dass dein Gedächtnis gut ist, so gut wird es dann wohl doch nicht sein😉 Dementsprechend ist Kreativität und Spielverständnis vonnöten, um unbekannte Spielsituationen zu bewältigen. Das kann man jedoch nicht erlernen, sondern muss man über Jahre hinweg entwickeln.

Also zusammengefasst muss man 1. Viel auswendiglernen (im Earlygame u. Endgame) und 2. du muss ein Spielverständnis entwickeln, um den Gegner in unbekannten Territorien überwältigen zu können (im Midgame).

Das hat damit zu tun das du sehr wenig gespielt hast zum einen. Ich hatte auch nur 300 Elo nach meinen ersten 50 Spielen (kann mich noch erinnern). Jeder hat natürlich sein eigenes Entwicklungstempo. Ich habe mittlerweile schwankend zwischen 900 und 1100. Aber ich mache auch nicht so viel und spiele einfach. Und ob es was mit Intelligenz zu tun hat hmm. Ich denke es hat auch mit Intelligenz zu tun und wie viel du investierst. Und deine Art und Weise wie du Schach lernst. Aber ich denke das ist normal nach so wenigen Spielen 300 Elo zu haben. Wenn du nach 10000 Spielen immer noch 300 Elo hast, erst dann würde ich mir sorgen machen. Und ich würde dich informieren wie das Spiel tatsächlich funktioniert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung