Solche Unterschiede zwischen Chess.com-Wertung und Wertungen für einzelne Partien sind völlig normal. Kein Grund zur Sorge. Du brauchst deine Spielstärke nicht zu verringern.

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Schnell denken kannst du auf Lichess mit „Puzzle Storm“ üben. Planlosigkeit lässt sich nicht im Rahmen von Blitzpartien lösen, da die Zeit nicht reicht, um Pläne auszuarbeiten. Konzentriere dich zur Reduzierung von Planlosigkeit auf Partien mit langer Bedenkzeit und analysiere jede deiner Partien. Eventuell könntest du dich auch mit verschiedenen Eröffnungen und deren jeweiligen Pläne auseinandersetzen. Im Zweifelsfall folge einfach den Goldenen Eröffnungsregeln und den Goldenen Mittelspielregeln, die du unter anderem auf dem YT-Kanal „TheBigGreek“ finden kannst. Wie gesagt: Es erfordert Partien mit langer Bedenkzeit, um in diesem Bereich besser zu werden. Wenn du in diesem Bereich bei langer Bedenkzeit etwas Routine hast, wird sich das schließlich auch im Blitz bemerkbar machen. 

Zuallererst würde ich mich aber bei deiner Wertung mit elementaren Endspielen wie Dame+König gegen König, Turm+König gegen König und Bauer+König gegen König auseinandersetzen und sehr, sehr gründlich üben, falls du es noch nicht beherrscht. Es ist meiner Erfahrung nach weitaus zielführender als irgendwelche anderen Ansätze zur Verbesserung der Spielstärke auf deinem Niveau. Am Ende wirst du die Gewissheit haben, zumindest 2 Figuren auf sinnvolle, koordinierte Weise bewegen zu können, einschließlich der Gewissheit, den Gegner letztendlich jedes Mal Matt zu setzen, egal, was er macht. Auf dieser Gewissheit lassen sich dann viel leichter weitere Gewissheiten aufbauen, wie etwa: „Oh! Ich habe einen Bauern mehr als der Gegner! Alles was ich jetzt noch tun muss, ist alles abzutauschen, was ich abtauschen kann, und ich werde mit diesem einem Bauern letztlich gewinnen (zumindest in den meisten Fällen).“ Und so weiter.

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>= 5

Manchmal denke ich überhaupt nicht, in manchen Situationen kann ich innerhalb von Sekunden bis zu 7 konkrete Züge “vorausdenken“, in Endspielen kenne ich Muster und Verfahren, die sich bis zu 33 Züge erstrecken, wobei ich auch hier nicht denke, sondern einfach weiß, was ich ziehen muss und zu welchem Ergebnis es führt. Das Übliche bei Blitzpartien sind jedoch lediglich 2 bis 3 Züge dessen, was am wahrscheinlichsten passieren wird.

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Er spricht mir aus dem Herzen. Das könnte ich sein, wenn ich online spiele, nur dass ich noch ein paar Hundert Rating-Punkte schlechter bin als er :)).

Ansonsten hat er auf seinem Hauptkanal ein paar gute Tutorials für Schach-Einsteiger, Anfänger und Fortgeschrittene. Meiner Meinung nach gehört er zu den besseren Schach-Streamern und Schach-YouTubern.

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Laut Wikipedia spielte Boris Spasski bei der Schachweltmeisterschaft 1966 in der 22. Partie die Polnische Verteidigung gegen Titelverteidiger Tigran Petrosjan und erreichte nach ca. 20 Zügen Ausgleich. Letztlich verlor er die Partie aber doch noch.

Spasski brauchte mit dieser Eröffnung also 20 Züge, bis er nicht mehr schlechter stand als Weiß. Hinzu kommt, dass Spasski sich sicher viel intensiver mit dieser Eröffnung befasst hatte als Petrosjan, welcher wohl kaum damit gerechnet hatte, so etwas aufs Brett zu bekommen. Das allein klingt schon nicht danach, als ob die Polnische Verteidigung empfehlenswert sei. Ich selbst bin so gut wie nie auf diese Eröffnung gestoßen – weder in der Spielpraxis noch in YouTube-Videos – und sehe auch wenig Sinn, sich damit groß zu befassen. 

Für Online-Schach hat diese Eröffnung in Blitz und Bullet sicher einen gewissen Überraschungseffekt, durch den du ein paar Siege einfahren könntest, wenn du weißt, was du tust. 

Wenn jemand wie Jonathan Schrantz vom Saint Louis Chess Club diese Eröffnung zu seiner Hauptwaffe machen wollte, würde er daraus sicher irgendeine Gambit-Version zusammenschustern, mit einer Verkettung von Fallen, in welche der Gegner tappen kann, egal, wie er zunächst auf die Eröffnung reagiert. Auf diese Weise könnte man wahrscheinlich mit dieser Eröffnung mittel- und langfristig zumindest im Online-Schach bei kurzen Bedenkzeiten gegen Spieler, die noch keinen Meister-Titel oder höher haben, beständig gewinnen. Es erfordert viel Arbeit und Recherche, aus solchen zweit- und drittklassigen Eröffnungen etwas halbwegs Brauchbares zu machen, ist aber möglich, wie zum Beispiel IM Eric Rosen (ebenfalls vom Saint Louis Chess Club) mit dem Stafford Gambit oder Jonathan Schrantz mit dem Elefant-Gambit und zahlreichen anderen gleichermaßen unbekannten und dubiosen Eröffnungen gezeigt haben.

Probiere die Eröffnung einfach aus und schau, wie sie für dich funktioniert und was du daraus machen kannst.

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Deine präzise Frage kann ich leider nicht beantworten. Du könntest ihm aber zuvorkommen, indem du auf. 1. d4 selbst das Englund Gambit spielst. Ich persönlich habe damit sehr positive Erfahrungen gemacht. Es sind nur 16 Schlüssel-Stellungen, bei denen man genau wissen sollte, was zu tun ist. Siehe hier: TRICKY Chess Gambit for Black Against 1.d4 [Crush the London System Too!] - YouTube

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Mit Weiß beginne ich 1. e4. Je nach Antwort des Gegners geht es dann weiter mit dem Läuferspiel, die Breyer-Variante der Caro-Kann-Verteidigung, das Orthoschnapp-Gambit (Französisch) oder, falls mein Gegner Sizilianisch antwortet, abhängig von der von ihm gewählten Variante ins Portsmouth Gambit oder irgendeinen selbst zusammengeschusterten Hybrid aus Portsmouth Gambit, Mengarini Gambit und Flügelgambit. Falls ich zu aufgeregt oder unkonzentriert oder nicht ganz bei der Sache bin, geht es auch mal versehentlich direkt ins Flügelgambit, was auch kein großes Problem ist. Nur gegen Skandinavisch spiele ich „normal“ bzw. „solide“. Skandinavisch-Spieler scheinen extrem resistent gegen Trickvarianten zu sein – so ist zumindest mein Eindruck. Dafür brechen sie umso schneller ein, wenn man einfach ganz normale Züge macht.

Mit Schwarz antworte ich auf 1. e4 mit 1. ... e5. Falls Weiß mit Königsgambit fortfährt, spiele ich das Falkbeer Countergambit. Auf Italienisch antworte ich mit dem Rousseau-Gambit. Auf Spanisch mit der Fianchetto-Verteidigung und von dort weiter mit dem Kevitz-Gambit. Auf 1. d4 spielte ich bis vorgestern 1... Sf6 und falls möglich von dort weiter mit der Budapest-Verteidigung und hinein in die Fajarowicz-Variante. Nachdem ich jedoch vorgestern brutal mit dem London-System vom Brett gefegt wurde, machte ich mir zum Vorsatz, dass mir nie wieder das Londoner System aufs Brett kommt. Die Lösung war schnell gefunden: Das Englund-Gambit. Zudem bin ich auch mit der Owen Verteidigung bzw. Englische Verteidigung etwas vertraut, was ich noch bis vor ein paar Monaten gespielt hatte. Auf Dauer wurde das jedoch zu langweilig und zu solide. Gelegentlich greife ich aber immer noch auf die Ideen jener Eröffnungen zurück, falls mein Gegner mit irgendetwas ganz Ungewöhnlichem aufwartet. 

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Wenn man Mitglied einer Ortskirche sein will, beträgt der Jahresbeitrag um die 30 Euro – vielleicht auch etwas mehr oder etwas weniger. Ansonsten gibt es keine Zahlungen, die man per se leisten muss, auch keine monatlichen Zahlungen.

Normalerweise wird man aber nicht Mitglied einer Ortskirche, um seinen Jahresbeitrag zu leisten, sondern um die sogenannte Brücke zur völligen Freiheit hinaufzugehen. Die Preise dafür wurden von den anderen GF-Nutzern, die schon vor mir geantwortet hatten, korrekt angegeben. Man leistet diese Zahlungen, wenn man das Geld hat oder es irgendwie auftreiben kann. Im Verlauf des „Aufstiegs“ auf der „Brücke“ ist es üblich, dass Scientologen der Scientology-Kirche auch jahrelang fernbleiben und keinerlei Zahlungen leisten, bis sie wieder genug Geld zusammen haben und sich entschließen, mit den nächsten Stufen weiterzumachen – oder bis sie die Schnauze endgültig voll haben und nie mehr von sich hören lassen.

Neben den Preisen für Services drängt die Scientology-Kirche ihre Mitglieder zudem, für alles Mögliche zu spenden, wofür es keine Gegenleistungen gibt. Das geht so weit, dass dem Mitglied gesagt wird: „Egal, ob du für die Services bezahlt hast: Wenn du nicht zusätzliche Spenden leistet, werden wir dir die Services nicht liefern.“ Besonders einfach lässt sich dies auf den höheren Stufen (OT Stufen) bewerkstelligen. Man kommt nur per Einladung auf diese Stufen. Nachdem das Mitglied also vorab für die OT Stufen bezahlt hat, erhält es die Info, dass seine „Ethik“ nicht den Standards entspräche, welche für diese höheren Stufen notwendig seien. Es könne dies durch eine zusätzliche Spende korrigieren, woraufhin es womöglich qualifiziert, für die OT-Stufen eingeladen zu werden. Jemand der nicht mindestens Patron der IAS ist (50.000 Dollar Spenden obendrauf – zusätzlich zu den Preisen für die Services), braucht gar nicht daran zu denken, auf die OT-Stufen zu kommen.

Andere GF-Nutzer sprachen von etwa 500.000 Euro bis zu den höchsten Stufen. Ich halte das für sehr niedrig angesetzt, da diese zusätzlichen Spenden auf jeden Fall geleistet werden müssen, wenn man es bis ganz nach oben schaffen will. 1 Million bis 1,5 Millionen Euro wären weit realistischer. Das heißt aber nicht, dass man einfach nur so viel Geld haben muss, um fein raus zu sein. Die Scientology-Kirche wird jedem, egal wie reich, jeden Cent abknüpfen, den sie nur kriegen kann, und schafft es routinemäßig, selbst Multimillionäre in den Bankrott zu treiben.

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Italienisch steht am meisten im Einklang mit den Goldenen Eröffnungsregeln und ist auch die Eröffnung, mit der ich als Anfänger meine ersten Erfolge erzielt hatte. Es ist eine Eröffnung, die man bis hinauf zu Großmeister-Niveau spielen kann. 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 usw.

Alternativ könnte man sich auch mit dem London-System befassen – einfach zu erlernen und solide. 

Mit Schwarz würde ich als Anfänger vorerst unter Beachtung der goldenen Eröffnungsregeln improvisieren. Ideen von der Italienischen Eröffnung mit Weiß oder aus dem London-System könnte man in die Eröffnung als Führer der schwarzen Steine mit einfließen lassen. 

Mitunter kommt es vor, dass man aufgrund der Züge des Gegnern diese Eröffnungen nicht einfach runterspulen kann, ohne in ernste Schwierigkeiten zu geraten. Es ist also wichtig, vom ersten Zug an darauf zu achten, was der Gegner tut, und die eigenen Eröffnungszüge entsprechend anzupassen, falls die Züge, die man normalerweise spielen würde, in der konkreten Situation ungeeignet erscheinen. 

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Ich eröffne mit 1. e4 und freue mich dann auf jede Erwiderung des Gegners. Die meiste Routine habe ich mit dem Läuferspiel. Das heißt aber nicht, dass ich andere Eröffnungen weniger gern spiele, wenn mein Gegner mich in andere Eröffnungen hineinzwingt. 

Ursprünglich spielte ich das Läuferspiel, weil ich den Ponziani-Aufbau mochte, dieser sich aber nicht verwirklichen lässt, wenn der Gegner Russisch spielen will. Ich löste das Problem durch Zugumstellung, sprich Läuferspiel statt Italienisch. Dieser Tage visiere ich nicht mehr den Ponziani-Aufbau an, sondern spiele das Läuferspiel vor allem, um mir die Option f2-f4 vorzubehalten. Zudem bietet das Läuferspiel viele andere Angriffsmöglichkeiten. 

Mit Schwarz begeistert mich seit Kurzem das Fajarowicz-Gambit. Da, wo andere Eröffnungen mit ihren Eröffnungsfallen aufhören, hat man beim Fajarowicz-Gambit in Sachen Fallen noch gar nicht richtig angefangen. Meistens tappen die Gegner nicht in die Fallen, sondern spielen etwas ganz anderes. Das heißt: Man kann mit wilden Stellungen rechnen – keine null-acht-fünfzehn-Muster. Genauigkeit und Elo-Performance (per Computeranalysen) fallen dabei ins Bodenlose. 1000 Punkte niedrigere Elo-Performance als das Niveau, auf dem man normalerweise spielt, sind keine Seltenheit – interessanterweise auch bei BOTs. So wurde Bots mit 1500 Elo plötzlich nur noch eine Elo-Performance von 500 bescheinigt, wenn sie gegen mich mit dem Fajarowics-Gambit konfrontiert waren. Schlimmer noch! Sogar die Engine scheint bei diesem Gambit ganz verwirrt. So ergab eine zweite Computeranalyse einer meiner Partien eine völlig andere Bewertung der Züge als die erste Analyse mit derselben Engine und mit denselben Einstellungen. Kurzum: Es ist keine Eröffnung vom Typ: „Hab ich alles schon mal gesehen“. Hier zeigt sich, wer wirklich besser Schach spielen kann – nicht, wer mehr Varianten auswendig gelernt hat. 

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GM Igor Smirnov sagte auf seinem auf seinem YouTube-Kanal „Remote Chess Academy“ wiederholt, das Königsgambit sei nicht widerlegt. 

Laut Wikipedia ist es seit den 1990er-Jahren auch wieder verstärkt in Meisterpraxis anzutreffen. Weitere Infos hier: Königsgambit – Wikipedia

Ich persönlich hielt das Königsgambit vor vielen Jahrzehnten als Schachanfänger für eine sehr gute Eröffnung, kam aber mit dem Falkbeer-Countergambit nicht klar, weshalb ich das Königsgambit nicht mehr spiele. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich mit keinerlei Eröffnungstheorie befasst hatte, außer den ersten 3 Zügen und der Hauptidee des Königsgambits. 

Wenn dein Freund dir auf dem Brett nicht zeigen kann, dass die Eröffnung überholt und widerlegt ist, solltest du sie natürlich weiterhin spielen. 

Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich spiele Schach, um Partien zu gewinnen, nicht um Zustimmung für die Wahl meiner Eröffnung zu bekommen. 

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Gar nichts. Ich spiele von vornherein kein Damengambit. 

Abgelehntes Damengambit einschließlich der Hauptvariante 2... e6, welche ganz für sich bereits viele Verästelungen hat, ist meines Wissens nach weit häufiger anzutreffen als das angenommene Damengambit. Auf YouTube und bei sonstigen Quellen war ich bisher auf keinen Fall gestoßen, wo es angenommen wurde. 

Allein in Wikipedia sind 8 Möglichkeiten aufgelistet, wie man das Damengambit ablehnen kann. Bei superpräzisem Spiel hättest du für jede dieser Möglichkeiten und für jeden der darauf folgenden Züge eine ganz individuelle Entgegnung. 

Jetzt hast du folgende Möglichkeiten.

1. Du kaufst dir ein mehrere Hundert Seiten dickes Schachbuch über das Damengambit und studierst es. (Ich wette, du wirst nicht einmal über Seite 20 hinausgekommen sein, bevor du das Buch wieder weglegst und erstmal für Jahrzehnte verstauben lässt.)

2. Du quälst dich weiter mit dieser Eröffnung herum, indem du improvisierst und versuchst, dich allgemein an die Goldenen Eröffnungsregeln zu halten. 

3. Du wählst eine andere Eröffnung, die dir mehr zusagt und mit der du auf Anhieb besser klarkommst. 

Ich empfehle Option 3. 

PS: Gegen mich würdest du gar nicht dazu kommen, das Damengambit überhaupt aufs Brett zu bekommen – weder abgelehnt noch angenommen. 1. d4 Sf6 2. c4 e5. Es gibt Dutzende weitere Möglichkeiten für Schwarz, das Damengambit ganz und gar zu umgehen. Kurzum: Es lohnt sich nicht, sich damit weiter zu befassen, wenn du von vornherein nicht damit klarkommst. Wähle obige Option 3.

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Sah sehr gut aus. Ich weiß nicht, was du mit „Taktik ausprobiert“ meintest. Falls 15... Lxf3 und du an diesem Punkt schon gesehen hast, dass du nach 16. gxf3 mit 16... Sxf3 König und Dame gabeln könntest, dann meine ich: Das ist beeindruckend für 3 Monate Schach und 500er Wertung. Wenn du dir so etwas jetzt, nachdem du es „ausprobiert“ hast, zur Gewohnheit machst, dürfte es mit deinem Rating schnell bergauf gehen.

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Jetzt, nachdem ich deine Frage gelesen und die Eröffnung daraufhin in Wikipedia nachgeschlagen habe, kann ich antworten: Ja, ich kenne diese Eröffnung.

Chess.com bescheinigte mir sogar, dass ich die Wiener Partie heute morgen gespielt hätte, was ich nicht tat. Manchmal, wie auch heute morgen, gelange ich jedoch über eine andere Zugreihenfolge zu dem selben Aufbau und sehr ähnlichen Ideen, wie man sie in der Wiener Partie findet. Von daher kann ich bestätigen: Ja, sie ist solide. Wenn du diese Eröffnung gut findest, sehe ich keinen Grund, sie nicht weiterhin zu spielen.

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Nein. Wenn du dich einfach nur informieren oder ein Dianetik- oder Scientology-Buch kaufen möchtest, brauchst keinen Personalausweis vorzeigen, musst keine Adresse angeben und brauchst nicht deinen richtigen Namen nennen. Du kannst einfach sagen, dass du nichts davon angeben möchtest. Wenn du dies von vornherein klarstellst, sollte es keine großen Probleme geben. Falls nicht, wird das Personal versuchen, unter irgendwelchen Vorwänden zu deinem Namen und deiner Adresse zu kommen. Diese Angaben sind für ihre Statistik „Neue Namen zu den Zentralakten“ oder so ähnlich von großer Bedeutung. Sie werden die Daten angeblich für die Quittung brauchen, falls du etwas kaufst, oder sie müssen unbedingt beim OCA-Test angegeben werden, falls sie dich einen OCA-Test machen lassen usw. 

Wenn von vornherein feststeht, dass du nur einmalig kommst und keinerlei persönliche Angaben machst, werden sie das hinnehmen – sie haben schließlich keine Wahl. Sie werden dir aber dennoch Informationsmaterial zur Verfügung stellen, Fragen beantworten, dir irgendwas verkaufen, falls deinerseits Interesse an Büchern oder Vorträgen besteht, dich den „Kneiftest“ oder „Stresstest“ oder OCA-Test oder was auch immer machen lassen und sich bemühen, dass du einen positiven Eindruck von ihnen hast. 

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Mehr als 10 😎bin krasser GM bro

Hier das jüngste Beispiel eines brillanten Zugs. Nachdem sich mein Gegner weigerte, auf einen Eröffnungstrick in der Breyer-Variante der Caro-Kann-Eröffnung hereinzufallen, konnte ich noch rechtzeitig die Notbremse ziehen, bevor die Situation vollends außer Kontrolle geriet. Ich war nun mit folgender Stellung konfrontiert: 

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Mein Turm hing und der Königsflügel lag in Scherben. Die offene d-Linie sah aber so juicy aus, dass ich mir nicht die Mühe machte zu überlegen, wie ich meinen Turm retten könnte (etwa durch Tg1 oder Lg2) sondern voll im Aggro-Modus weiterspielte, nämlich 11. Sc3!. Wie sich herausstellte, war es auch das, was Stockfish getan hätte. 

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Damit wurde 1. eine Figur entwickelt, 2. der Weg zur langen Rochade geebnet und vor allem 3. der schwarzen Dame das wichtige Feld d5 genommen. Schlägt die schwarze Dame jetzt den Turm auf h1, steht Schwarz nach 12. O-O-O vor unlösbaren Problemen:

Es droht 13. Dd8 Matt. 

Zieht Schwarz den Springer von b8 weg, um das Feld d8 mit dem Turm zu decken, setzt die weiße Dame auf d7 Matt. 

Die schwarze Dame kann den Weg der weißen Dame nicht blockieren, da das Feld d5 durch den Springer auf c3 kontrolliert wird

Macht sich Schwarz durch 12... f6 (oder f5) ein Luftloch, kommt trotzdem 13. Dd8+. Auf 13... Kf7 folgt 14. Lc4+, womit Schwarz ab dem nächsten Zug ohne Dame weiterspielen müsste. 

In der Partie geschah 11. Sc3 Dxh1 12. O-O-O e6 (Resignations-Modus bei Schwarz eingeschaltet) 13. Dd8#

Naja, Großmeister bin ich noch nicht, aber vielleicht wird aus mir zumindest einmal ein guter Spieler. Ich arbeitete daran.

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Folgender ist stärker

Es bringt dir überhaupt nichts, die stärksten Computerzüge zu kennen. Das Analysebrett von Lichess ist mehr als ausreichend. Schon da geht so manch ein Computer-Vorschlag weit über die Fähigkeiten eines menschlichen Spielers (wenn er nicht gerade ein Super-GM ist), den Sinn des Zuges zu begreifen. 

Außerdem werden Engine-Züge generell oft überbewertet, wenn man es mit menschlichen Gegnern zu tun hat. Super-GM Hikaru Nakamura ist sogar angewidert, wenn Zuschauer in Live-Streams schreiben, was Engines spielen würden. Er kümmert sich einen Dreck darum. Auch so manch anderer Schach-Streamer, einschließlich IMs verziehen ihr Gesicht, wenn sie sehen, was Computer in einer bestimmten Stellung tun würden. 

Das schönste Beispiel, wie kindisches Vertrauen in Engines gewaltig nach hinten losgehen kann, ist IM Eric Rosen mit seinem Stafford Gambit. Nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. Sxe5 Sc6 4. Sxc6 dxc6 steht Schwarz mit +2,5 schon hoffnungslos auf Verlust. Stockfish gibt als beste Züge für Weiß 5. d3 (+2,5) oder 5. De2 (+2,4) oder 5. Sc3 (+2,3) an, einschließlich jeweils einer Variante, wie es weitergehen würde, wenn es nach den Top-Engine-Zügen von Stockfisch ginge. Der durchschnittliche Schachfreund wird natürlich die Top-Engine-Züge spielen, auch wenn er sie überhaupt nicht versteht. Vielleicht lernt er sogar die angegebenen Varianten auswendig. Das Problem ist nur, dass IM Eric Rosen einen Scheißdreck darauf gibt, was Stockfish empfiehlt. Würde es ihn kümmern, würde er von vornherein kein Stafford spielen. Er fährt mit fragwürdigen Tricks fort – Züge, die so „schlecht“ sind, dass sie nie automatisch in den Stockfish-Analysen angegeben werden, die aber immer noch gut genug sind, um seine Gegner selbst nach 2 Jahren Stafford-Hype weiter fast nach Belieben vom Brett zu fegen. 

Wie wäre es, mit Weiß gegen das Stafford-Gambit einfach 5. e5, gefolgt von 6. d4 zu spielen, wie es zum Beispiel GM Jan Gustafsson tat? Selbst fortgeschrittenen Anfängern würde an dieser Stelle ein Licht aufgehen, wie schlecht das Stafford-Gambit tatsächlich ist, und IM Eric Rosen könnte seine ganzen Tricks in den Reißwolf stecken (was auch Eric Rosen bewusst ist). Zum Glück für Eric Rosen und das schadenfreudige Schachpublikum macht sich der durchschnittliche Schachamateur nicht die Mühe, irgendwelchen „drittklassigen“ menschlichen Zügen nachzugehen. Er spielt weiter die Top-Engine-Züge, egal, wie aussichtslos das ist, wenn man jemanden wie IM Eric Rosen vor sich hat, der tatsächlich Schach spielen kann und sich nicht von Engines abhängig machen muss. 

Kurzum: 20 Euro für Computeranalysen sind rausgeschmissenes Geld. Auf Lichess und an vielen anderen Stellen kannst du sie umsonst bekommen, und nirgendwo befreien sie dich davon, selbstständig zu denken.

PS: Ich musste auf etwas in der Umfrage klicken, um antworten zu können. Ignoriere mein Umfrage-Entscheidung einfach.

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