Was ist die unverzeihliche Sünde genau?

9 Antworten

Hallo Kevin,

es stimmt, gemäß Jesu Worten gibt es eine Sünde, die nicht vergeben werden kann: die Sünde oder Lästerung gegen den heiligen Geist. Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Betrachte einmal das Beispiel des Apostels Paulus. Er war, bevor er Christ wurde, jemand, der für den Tod einiger Menschen verantwortlich war. Er hatte also in den Augen Gottes sehr schwer gesündigt! Hatte er aber dadurch die Sünde gegen den heiligen Geist begangen? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist und die Person sich nicht ändern möchte . Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist. Wer jedoch wegen einer bestimmten Sünde, die er für die "Sünde gegen den heiligen Geist" hält, Reue empfindet, hat diese Sünde wahrscheinlich nicht begangen!

LG Philipp

Das bedeutet, dass keine "Umkehr" mehr möglich ist und dein Herz verstockt, bzw. verhärtet wird.

Somit gibt es keine Möglichkeit mehr deine Sünden zu Lebzeiten zu bereuen und von Gott Vergebung zu erhalten.

Dabei ist das immer individuell. Gott schaut direkt in dein Herz und kennt dich und dein Gewissen besser als Du selbst.

Eigentlich kann das nur Menschen im Glauben passieren die den heiligen Geist empfangen haben. Aber wie Gott die einzelne Person beurteilt weiß nur er selber.

Jedenfalls anders als Menschen das tun, denn Gott sieht direkt in dein Herz und weiß alles über dich.

Es ist und bleibt individuell.

Wenn Gott sieht das eine Person sowieso nichts bereut und/oder nichts von Gott wissen will, verschließt Gott sein Herz so einer Person gegenüber vielleicht auch irgendwann ohne das diejenige Person jemals den Geist empfangen hat.

Das dürfte jedoch äußerst selten und nur bei wirklich bösen Menschen vorkommen, die gerne schwer ohne jegliche Gewissensbisse sündigen, oder bei Menschen die sich bewusst dem Satan zuschreiben.

Das römisch-katholische Verständnis zur "Sünde wider dem heiligen Geist" ist folgendes;

  • Vermessene Hoffnung auf Heil (Quasi vorsätzlich sündigen, weil Gott sowieso immer vergibt)
  • Verzweiflung am Heil (an Gottes Gnade zweifeln und deshalb den Weg der Umkehr, Beichte und Buße nicht gehen)
  • Widerstreben gegen die erkannte Wahrheit (nicht annehmen wollen was Gott einem durch den heiligen Geist offenbart)
  • Neid auf die Gnadengabe eines anderen (Neidisch auf das Glück eines anderen sein, der den Geist empfangen haben)
  • Verstockung in den Sünden (mutwillig und vorsätzlich immer wieder ohne Reue sündigen)

Im Grunde lästert man damit als gläubiger Mensch gegen den Heiligen Geist.

Hier wurde schon erwähnt, daß die Pharisäer sich gegen den Hl.Geist versündigten, indem sie sagten, daß Jesus für seine Wunder die Macht von Satan bekommen hätte. Zu denen sagte Jesus auch, daß sie in der Gehenna landen werden, der ewigen Nicht-Existenz. Jesus sagte ganz klar, daß er nichts ohne den Willen seines Vaters tun kann, also auch nichts ohne dessen Geist/Kraft.

Ob es nun zur Sünde zählt, wenn man behauptet, der Hl.Geist sei eine Person, kann ich nicht beurteilen. Wenn das aber so ist, dann wird Gott durch den Hl.Geist degradiert und das erscheint mir doch eine schlimme Sünde zu sein, das zu behaupten. Denn Gott salbte seinen Sohn mit Hl.Geist, dieser tat es Pfingsten 33 u.Z. mit seinen Nachfolgern hundertfach, damit sie den fremdländischen Besuchern in Jerusalem die gute Botschaft von und über Jesus in deren Sprachen predigen konnten.

Als Gott den ersten Menschen erschuf und ihm den ,,Odem des Lebens " in den Körper blies, bedeutete es mehr, als daß nur Luft in die Lunge gelangte - der Mensch fing an zu leben! Es war Geist oder Lebensfunke, den Adam zum Leben nötigen Odem von Gott erhielt. Wenn der Mensch stirbt, wird er wieder zu Staub, denn die Lebenskraft (keine Seele) ist wieder bei Gott. Da hilft dann auch keine künstliche Beatmung mehr. Erst bei der Auferstehung bekommt er diesen Lebensfunken zurück, wenn Gott das will. Er hat ihn ja im Gedächtnis mit seiner vollständigen DNA.

Ich selbst finde es schon riskant zu behaupten, die Schöpfung sei durch Zufall entstanden und nicht durch die Kraft Gottes. 1.Mose 1:1 ,,und der Geist Gottes schwebte über die Wasser......" Aber ich bin nicht der große Richter .

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Du meinst die Begebenheit in Lukas 12, als Jesus dann diese Worte sagte: "und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der gegen den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden"

Die Sünde bestand darin, dass man das Wirken Jesus den Dämonen zuschrieb und nicht dem Geist Gottes. Darin bestand die eigentliche Lästerung.

Streng gesehen, kann man diese Sünde als Christ gar nicht begehen. Wer würde Jesus Christus böse Mächte unterstellen? Seine Freunde?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung