Was ist der Unterschied zwischen rechts und Links und Antifa?

6 Antworten

Das ist leider nur recht oberflächlich zu beantworten. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Seite im Parlament auf der die jeweiligen Abgeordneten saße bzw sitzen.

Rechts sind die Konservativen. Das geht von leicht Konservativ (CDU), über Nationalkonservativ (liberaler Flügel der AfD) bis zu Rechtsextrem (NPD und rechter Flügel der AfD). Grob kann man sagen je weiter Rechts ein Mensch eingeordnet werden kann desto stärker befürwortet er Hierarchien. Im extremen Bereich sind die Nazis zu finden. Sie unterstützen einen autoritären Führerstaat und glauben, dass der Wert von Menschen durch Dinge wie Religion, Ethnie u.a. bestimmt werden kann.

In der Mitte finden sich Liberale. In Deutschland hauptsächlich durch die FDP vertreten. Liberale legen besonders viel Wert auf Freiheit. Bürgerliberale legen viel Wert auf das Recht zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, Wirtschaftsliberale denken der Staat dürfe sich nicht in wirtschaftliche Vorgänge einmischen (Mindestlohn, Arbeitsrecht etc.)

Das linke Spektrum nennt man auch "Progressiv". Dazu zählen Güne, SPD, die Linke, DKP usw. Das Sprektrum umfasst die Sozialdemokratie, den Sozialismus, den Kommunismus und den Anarchismus. Charakteristisch für links ist der Versuch die politische Macht auf die Masse zu verlagern. Je weiter links desto mehr, bishin zum Anarchismus dessen Ziel es ist, dass jeder Mensch die volle politische Autorität über sich hat.
Prägend ist auch ein skeptisches Verhältnis zur Wirtschaft. Dieses äußert sich dadurch, dass linke Politik idR versucht Einfluss auf die Wirtschaft zu nehmen. Von einfachen Eingriffen sie dem Mindestlohn, der Gleichstellung von Männern und Frauen oder der Reduzierung der Arbeitszeit bis hin zur Planwirtschaft.

Das Sprektrum umfasst die Sozialdemokratie, den Sozialismus, den Kommunismus und den Anarchismus.

Das ist richtig.

Dazu zählen Güne, SPD, die Linke, DKP usw.

Doch das ist falsch. Richtig ist: "Dazu zählen Linke, DKP, usw."

Weder die SPD, noch die GRÜNEN sind "links" im Sinne der Definitionen. Sie orientieren sich nach eigenen Angaben an der "Mittelschicht". Also sind sie dem "Mitte-Spektrum" zuzuordnen.

Darüber hinaus unterstützen beide Parteien Kriegseinsätze als Mittel der Politik. Das ist per definitionem "links" ausgeschlossen.

Richtig ist also: Beide Parteien behaupten zwar von sich, sich dem linken Spektrum zuzuordnen (und ihrer Gründungsidee nach waren sie das auch einst; und zwar die GRÜNEN mehr als die SPD); doch tatsächlich befinden sie sich ihrer realen politischen Aktivität nach im "Mitte-Rechts"-Bereich.

In Deutschland hauptsächlich durch die FDP vertreten.

Das ist falsch. Derzeit wird der Liberalismus in Deutschland hauptsächlich durch die AfD vertreten. Guckst du hier: http://www.wahlrecht.de/umfragen/

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@Unsinkable2

Weder die SPD, noch die GRÜNEN sind "links" im Sinne der Definitionen. Sie orientieren sich nach eigenen Angaben an der "Mittelschicht". Also sind sie dem "Mitte-Spektrum" zuzuordnen

Ich erkenne ihren Einwand an. Dennoch ist die SPD, durch ihre Geschichte, die Mitgliedschaft in der progressiven Allianz und ihre politischen Forderungen eher im Bereich der Sozialdemokratie anzusiedeln. Auch wenn sie sich aktuell davon entfernt.

Die Grünen würde ich als durchaus links bezeichnen.

Darüber hinaus unterstützen beide Parteien Kriegseinsätze als Mittel der Politik. Das ist per definitionem "links" ausgeschlossen.

Warum ist es eine notwendige Bedingung für linke Parteien sich kategorisch gegen Kriegseinsätze auszusprechen? Die Position "Kriegseinsätze können als ultima Ratio zum Schutz von Menschen gebraucht werden" ist mit linken Idealen durchaus vereinbar. Es erzwingt ja keinen Pazifismus.

Derzeit wird der Liberalismus in Deutschland hauptsächlich durch die AfD vertreten

Die AfD vertritt einen Wirtschaftsliberalismus. Das ist nichts unübliches für eine rechte Partei, auch wenn sie nur ein wenig rechts wäre.
Sie aber dem liberalen Spektrum zuzuordnen halte ich für kaum haltbar. Die AfD ist eine nationalistisch-konservative Partei die sich irgendwo zwischen CSU und NPD bewegt, zusammen mit anderen Gruppen wie REP, die Rechte oder der dritte Weg.

Parlamentarier der AfD befürworten die Strafbarkeit von Homosexualität, die Partei möchte die Kunst und die Kultur kontrollieren und spricht sich klar gegen eine pluralistische Gesellschaft aus. Das sind Positionen die einem liberalen Weltbild klar entgegenstehen.

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Ich finde diesen Beitrag absolut Folgerichtig und es ist erfreulich, wenn jemand im Bezug auf Politik nicht seine ,,eigene Gesinnung" mit einfließen lässt.

Wirklich gut !

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was genau ist rechts, was genau ist links ...?

  • Rechts = "Erst die Wirtschaft, dann der Mensch.", bevorzugt starke "(An-)Führer"-Hierarchie, möchte "gute, alte Werte" erhalten, besitzt "nationalistisches/völkisches" Denken, lehnt selbständiges Denken ab, besitzt tendenziell einen niedrigeren IQ*
  • Links = "Erst der Mensch, dann die Wirtschaft.", bevorzugt Gleichberechtigung aller Menschen, lehnt folglich Hierarchien, insbesondere aber Schichten und Klassen, ab, besitzt ausgeprägt "internationalistisches" Denken, lehnt "völkisches" Denken ab, möchte die Gesellschaft weiterentwickeln, besitzt tendenziell einen höheren IQ*

Je mehr Punkte zutreffen, desto "rechter" bzw. "linker" ist es.

*) Da Intelligenz lt. Descartes das am gerechtesten verteilte Gut auf diesem Planeten ist, weil bekanntlich jeder glaubt, genug davon zu haben, sei hier zur Vermeidung von Diskussionen über diesen Aspekt auf die folgende Studie verwiesen: http://spq.sagepub.com/content/73/1/33

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... und was genau ist dieses Antifa?

  • Antifa = "Antifaschisten" = "links-radikale" (aber nicht zwingend: "links-extreme") bzw. "autonome" Gruppen innerhalb der Linken, deren wesentliches Ziel die Bekämpfung von rechts-radikalen und rechts-extremen Strömungen ist.
  • "Autonome" = der "Antifa" zuzuordnen, manche autonomen Gruppen sind auch "links-extrem", aber völlig selbständig und meist auf ein Thema verengt (etwa "Bekämpfung der Neo-Nazis"); ohne weitere politische Ziele zu haben

(Ich glaube rechte Leute sind Nazis, oder?)

Nicht nur, aber auch. "Die Rechten" ist eher eine volkstümliche Verkürzung, die tatsächlich die "Nazis" meint.

Das rechte Spektrum beginnt aber bereits bei der SPD und den GRÜNEN (obwohl diese Parteien ursprünglich als "linke Parteien" gegründet wurden); vor allem aber bei CDU und CSU. Insofern ist da eine große Bandbreite.

Insofern ist es eine Frage des Zusammenhangs, in dem du den Begriff "die Rechten" oder "rechte Leute" benutzt oder hörst. 

  •  Auf der Straße: "rechte Leute" = "Neo-Nazis", Fremdenfeinde, etc.
  • In der politischen Diskussion: "rechte Leute" = alle die sich dem ganz oben genannten Spektrum zuordnen lassen; also Liberale (FDP, AfD), Konservative (CDU, CSU; sowie mitllerweile auch SPD und GRÜNE) und Neo-Nazis (NPD, etc.) zusammen  

So viel Blödsinn habe ich lang nicht mehr bei GF gelesen.

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Ich finde es super, daß Du Deine Argumente mit Studien untermauerst. Für alle, die es interessiert ist hier übrigens die frei zugängliche Version der Studie

https://personal.lse.ac.uk/kanazawa/pdfs/SPQ2010.pdf

Mich würde es sehr freuen wenn Du auch Deine Aussage, daß rechts gesinnte Menschen selbstständiges Denken ablehnen mit einer Studie untermauern könntest. Ansonsten ist das nämlich bloße Behauptung.

Noch ein kleiner Einwurf zur Korrelation von politischer Haltung und Intelligenz. Es ist durchaus möglich, daß diese Korrelation epochen- und kulturabhängig ist. Mir fällt da spontan das deutsche Kaiserreich oder das imperialistische Großbritannien ein.

Das in der Studie beschworene Savanna-Prinzip besagt ja nur, daß das menschliche Gehirn Schwierigkeiten bei der Erfassung von Umständen hat, die in der Welt der menschlichen Vorfahren nicht existierten/nicht relevant waren.

Entfernte Länder und Völker waren sicherlich nichts, mit dem sich menschliche Vorfahren beschäftigen mußten. Im imperialistischen England kamen viele intelligente Menschen möglicherweise zu dem Schluß, daß man solche Länder ausbeuten sollte.

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@WeicheBirne

Mich würde es sehr freuen wenn Du auch Deine Aussage, daß rechts gesinnte Menschen selbstständiges Denken ablehnen mit einer Studie untermauern könntest.

?!? ... Du hast die Studie selbst nochmals verlinkt; aber du hast sie nicht gelesen, oder was möchtest du mir mitteilen?

General intelligence refers to the ability to reason deductively or inductively, think abstractly, use analogies, synthesize information,and apply it to new domains ... (S. 34)

Durch - Achtung! - selbständige Deduktion ist der Rest erschließbar. Anderenfalls findest du allein in dieser Studie zahlreiche relevante Stellen, die es näher begründen.

Näher erschließbar wird es darüber hinaus, wenn du dich mit weiteren "Intelligenz-Studien" beschäftigst. (Google informiert dich hier bestens. Das Kopieren von Links aus Google erspare ich uns beiden also. Nicht zuletzt, um eine Färbung der Argumentation auszuschließen.)

Es ist durchaus möglich, daß diese Korrelation epochen- und kulturabhängig ist.

Ohne Zweifel. Nicht ohne Grund ist der gesamte Intelligenz-Begriff in seiner Abgrenzung heftig umstritten. Vor allem ist die spezifische (nicht: die abstrakte) Intelligenzleistung aber bildungsabhängig; und hier insbesondere in der frühkindlichen Ausprägungsphase stark beeinflussbar. Will sagen: "Je hauptschüliger, desto konservativer."

Sehr spannend an dieser Studie: Auch hier irren Konservative und insbesondere Liberale (kraft Fehlleistung der eigenen Intelligenz; und damit quasi als Feldbestätigung der Kanasawa-Studie): Die schulische Leistung geht zu 62% auf genetische Faktoren zurück. Lediglich 38% sind "erarbeitete" Faktoren. Mithin ist jede Behauptung, die in die Richtung "alle hätten die gleichen Chancen" zielt, selbst auf niedrigster soziologischer Ebene aus rein wissenschaftlicher Sicht absurd und wird damit - erneut: Achtung! - zum religiösen Dogma einer selbstreferenzierenden Selbstbestätigung.

... oder einfacher ausgedrückt: Durch Ablehnung selbständigen Denkens entsteht Rekursion, die die Absenz selbständigen Denkens als Prämisse voraussetzt.

Auch hier kannst du also loslaufen und wirst am Ende auf das gleiche Ergebnis kommen: Die Bereitwilligkeit und Fähigkeit zum selbständigen Denken hängt mit dem Intelligenzquotienten zusammen.

Das in der Studie beschworene Savanna-Prinzip besagt ja nur, daß das menschliche Gehirn Schwierigkeiten bei der Erfassung von Umständen hat, die in der Welt der menschlichen Vorfahren nicht existierten/nicht relevant waren.

Du nennst es "Schwierigkeit bei der Erfassung"; Intelligenzmessung nennt es im Allgemeinen "Unfähigkeit bei der Lösung". Der Unterschied liegt einzig in der Wortwahl; nicht im Inhalt der Aussage. Und selbst wenn man es rabulistisch betrachten würde, wäre die von dir gewählte Phrase lediglich Prämisse, während die Phrase, die ich dagegen stellte, Ergebnis wäre. Es ändert nichts am Resultat.

Oder anders ausgedrückt: Induktion und Deduktion benötigen abstrakte Intelligenz. Fehlt letztere, scheitert ersteres. Zwischenstufen entsprechend. Damit wären wir wieder bei der "Epochen-Abhängigkeit", die Kanasawa "Evolutions-Abhängigkeit" - oder eben eingängiger "Savanna-Prinzip" - nennt...

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Im Übrigen sei erwähnt, dass es zwar vielleicht hämisch; nichtsdestotrotz aber nicht böse gemeint ist: "Sie können nichts dafür. Es ist ihnen genetisch mitgegeben, nicht selbständig Denken - also induzieren und deduzieren - zu können. Sie müssen alle Erfahrungen selbst machen, bevor sie - wenigstens ein Stück weit - selbst begreifen. Und weil sie selbst dann nicht vollständig begreifen, muss die Rekursion - du nennst es 'die Epoche' - ihnen auf die Sprünge helfen und sie 'vorwärts zwingen'."

Denn auch jene, die sich so sehr an "gute, alte Werte" klammern, schauen dabei nicht etwa auf die "guten, alten Werte von vor 3.000 Jahren", sondern auf die "guten, alten Werte von vor 10, 20 oder 50 Jahren"; also auf jene Werte, die ihnen durch die - erneut: Achtung! - intelligenteren Leute aufgezwungen wurden.

Die einzige Diskrepanz liegt darin, dass die intelligenteren Leute ihnen nun schon wieder ein paar Schritte voraus sind und gern "neue gute, alte Werte" installieren wollen würden, auf die man dann in 10, 20 oder 50 Jahren zurückblicken und sich - gedankenlos ;) - daran klammern kann...

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@Unsinkable2

Vermutlich können wir uns zunächst einmal auf eine Defintion für Intelligenz einigen. Ich schlage hier mal als Definition die Fähigkeit logische Zusammenhänge zu erkennen vor. Wenn ich Aussagen von Dir wie diese hier

Du nennst es "Schwierigkeit bei der Erfassung"; Intelligenzmessung nennt es im Allgemeinen "Unfähigkeit bei der Lösung".

richtig verstehe, dann bedeutet für Dich der Intelligenzbegriff etwas ganz ähnliches.

Dieser Behauptung von Dir stehe ich skeptisch gegenüber

Die Bereitwilligkeit und Fähigkeit zum selbständigen Denken hängt mit dem Intelligenzquotienten zusammen.

Definitionsgemäß sind Menschen mit geringerer Intelligenz zwar zu einer geringeren Denkleistung fähig, aber daß sie Denkleistungen stärker ablehnen ist nicht gesagt. Übertrieben ausgedrückt ist es ein Unterschied ob dumme Menschen einfach nur nicht denken können oder auch nicht denken wollen.

Weniger intelligente Menschen sind möglicherweise nicht deswegen konservativ, weil sie jegliches eigene Denken ablehnen. Sie könnten sich am Altbewährten orientieren, weil sich ihnen die komplexen Zusammenhänge der modernen Welt aufgrund ihrer geringeren Denkleistung weniger erschließen. Sie könnten neue Wege einfach für zu unsicher und zu wenig abschätzbar halten. Dieser Erklärungsansatz ist völlig vereinbar mit dem Savanna-Prinzip und der von Dir angeführten Studie. Er beinhaltet und erfordert aber nicht, daß weniger intelligente Menschen weniger bereitwillig denken.

In der von Dir angeführten Studie wurde nur festgestellt, daß konservative Menschen zu einer geringeren Denkleistung fähig sind. Über ihre Einstellung zum Denken wurde keine Analyse durchgeführt.

Ich würde es also begrüßen wenn Du entweder eine Studie vorweisen kannst, die zeigt, daß die Bereitwilligkeit zu Denken mit dem Intelligenzquotienten korreliert, oder eine Studie vorweisen kannst, die zeigt, daß konservative Menschen weniger bereitwillig denken. Dies würde Deine Behauptung untermauern.

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@WeicheBirne

... Ich glaube, ich weiß jetzt, wohin du zielst: 

Du stößt dich am "Ablehnen", weil du darin die Bedeutung von "Können, aber nicht wollen" siehst, richtig?!

Das ist, für sich genommen, auch korrekt, wenn man es als einzelnen Satz sehen würde. Hier ist jedoch die unmittelbarere, weil auf relevanten "Intelligenz-Studien", wie auch der oben genannten, basierende, Interpretation intendiert: 

"Nicht können und zugleich andere, die durchaus können, daran hindern, es zu tun."

... es also "ablehnen, dass überhaupt 'über das konservativ mögliche Maß hinaus' gedacht, also der Intelligenzvorteil genutzt und als Progressionsvorteil gesehen wird".

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@Unsinkable2

Du stößt dich am "Ablehnen", weil du darin die Bedeutung von "Können, aber nicht wollen" siehst, richtig?!

"Denken ablehnen" bedeutet, nicht denken wollen, egal ob Du es kannst oder nicht. Es ist also übertrieben ausgedrückt möglich, daß viele konservative Menschen denken wollen, aber es nicht können.




Wenn ich Dich richtig verstehe klarifizierst Du hier 

 "Nicht können und zugleich andere, die durchaus können, daran hindern, es zu tun."

... es also "ablehnen, dass überhaupt 'über das konservativ mögliche Maß hinaus' gedacht, also der Intelligenzvorteil genutzt und als Progressionsvorteil gesehen wird".


daß Du "Denken ablehnen" im Kontext des Vergleichs von konservativen zu progressiven Menschen als "progressives Denken ablehnen" definierst. Das ist jetzt allerdings schon tautologisch, denn konservative Menschen lehnen ja per definitionem progressives Denken ab.

Genauso gut könnte ich behaupten, daß progressive Menschen das Denken ablehnen, und "Denken ablehnen" als "konservatives Denken ablehnen" definieren.

Daß die progressive Sichtweise immer mit einem Intelligenzvorteil verbunden ist, ist ziemlich pauschalisierend und so nicht haltbar. In der Studie wurde zwar gezeigt, daß eine progressive Einstellung mit Intelligenz korreliert, allerdings wirst Du Dich als wortgewandter Mensch sicherlich am kleinen Satz 

Cum hoc ergo propter hoc.

erfreuen können. Es ist also nicht gegeben, daß Du eine progressive Denkweise aufgrund intelligenter Überlegungen erreicht hast. Ob progressives Verhalten im Laufe der Geschichte tatsächlich immer ein Vorteil war (für das Individuum, eine Gruppe von Individuen oder ein Land) müßten wir genauer untersuchen.



Mir scheint allerdings, mein lieber Unsinkable2, daß Du Dir gerne einmal einen Spaß daraus machst mit Worten zu spielen. Denn wenn jemand mit Deiner Sprachfertigkeit jenes hier über konservative Menschen schreibt

lehnt selbständiges Denken ab

dann ist ihm sicherlich klar, daß ein Leser darunter "will nicht selbstständig denken" versteht und nicht "lehnt die progressive Denkweise ab".

Ich muß Dir hier also vor allem den Vorwurf und das Kompliment machen, daß Du ein ausgebuffter Schalk bist ;o)

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@WeicheBirne

So langsam wirkt deine mühsame Rabulistik gequält, WeicheBirne.

Ich erklär's dir noch einmal schlichter: 

  • Veganer lehnen "Fleisch essen" ab, richtig? 
  • Das können sie auf zwei Weisen machen:

  1. Sie lehnen es für sich selbst ab, lassen aber andere in Ruhe.
  2. Sie wollen es auch anderen aufzwingen.

Soweit kannst du noch folgen, ja?

Wenn ja, hast du auch die Lösung deines Problems. Denn du gehst - entgegen dem, was ich dir zu erklären versuchte - davon aus, NUR WEG (1) sei gültig. Doch damit befindest du dich im Irrtum, denn sowohl die Studie in ihren Konsequenzen, als auch ich reden vom Weg (2).

Wenn ich Dich richtig verstehe klarifizierst Du hier daß Du "Denken ablehnen" im Kontext des Vergleichs von konservativen zu progressiven Menschen als "progressives Denken ablehnen" definierst.

Nein, auch hier verstehst du nicht richtig. Lies es noch einmal. Und notfalls noch einmal langsamer, wenn es dir zu komplex ist. 

Es noch schlichter zu erläutern, fehlen mir die Mittel. Lass es dir als ggf. von jemand anderem erklären, wenn du es auch nach dem langsamen Lesen immer noch nicht verstanden hast...

Deine nachfolgenden Fehlschlüsse hast du dementsprechend ja auch so treffend selbst unter eine Überschrift gestellt, dass sich weitere Kommentare dazu erübrigen.

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Der einzige Hinweis, der mir bleibt: Vielleicht ist dir die Schrittfolge zu schnell oder die einzelnen Schritte sind zu groß. Vielleicht hilft dir ja Halbsatz-weises Lesen beim besseren Verständnis?

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@Unsinkable2

Wenn Du darauf hinaus willst, daß Konservative versuchen Progressiven irgendetwas aufzuzwingen oder auszureden... das ist umgekehrt ganz genau so.

Ein Argument der Progressiven in der Flüchtlingskrise ist ja z.B., daß die Menschlichkeit eine Aufnahme von Flüchtlingen gebietet. Mit diesem Argument wird sicherlich auch versucht Menschen mit konservativer Ansicht zu beschämen und zum Schweigen zu bringen -auch über deutsche Grenzen hinaus.


Hier noch mal meine zwei Kernargumente:

1) Es stimmt einfach nicht wenn Du in Deiner Antwort schreibst, daß konservative das selbstständige Denken ablehnen. Dafür gibt die von Dir angeführte Studie keine Anhaltspunkte, denn was für eine Einstellung weniger intelligente Menschen zum selbstständigen Denken haben zeigt sie nicht auf.


2) Es ist auch nicht zulässig die progressive Denkweise als eine gehobenere, wertvollere Denkweise darzustellen und dann zu behaupten, daß Konservative, die ja die progressive Denkweise ablehnen, generell vernünftiges, selbstständiges Denken ablehnen. Du müßtest zunächst einmal zeigen, daß die progressive Denkweise immer die bessere ist.

Insbesondere kannst Du die Studie nicht heranziehen um die progressive Sichtweise als besser darzustellen, indem Du behauptest daß progressive Menschen durch ihre Intelligenz eine überlegene politische Sicht der Dinge entwickelt haben. Korrelation ist nun einmal noch keine Verursachung.


Fang doch mal endlich an diesen Argumenten sachlich zu begegnen statt mir damit zu kommen, daß ich Deinen Text noch einmal lesen soll. Und schrei jetzt nicht gleich:"Das habe ich schon!" Mir sind nämlich vor allen Dingen solche Kommentare von Dir aufgefallen

Durch - Achtung! - selbständige Deduktion ist der Rest erschließbar. Anderenfalls findest du allein in dieser Studie zahlreiche relevante Stellen, die es näher begründen.

und solche

Doch damit befindest du dich im Irrtum, denn sowohl die Studie in ihren Konsequenzen, als auch ich reden vom Weg (2).


Du erzählst ja immer auf eine sehr vage Weise wie ich auf Deine Ansicht kommen soll. Wenn es aber tatsächlich eine Möglichkeit gibt irgendetwas zu deduzieren dann mach das doch gleich hier in den Kommentaren. Ich bin nicht in der Bringschuld für Deine Argumente. Du mußt die Deduktion leisten um sie zu untermauern. Genauso reicht es nicht aus vage zu behaupten, daß in der Studie irgendetwas steht. Du mußt mir schon das Zitat bringen, das Deiner Meinung nach Dein Argument stützt.


Also, meine Kernargumente kennst Du. Was sind Deine Gegenargumente (mit Deduktion, Zitat etc.)?

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@WeicheBirne

Wenn Du darauf hinaus willst, daß Konservative versuchen Progressiven irgendetwas aufzuzwingen oder auszureden... das ist umgekehrt ganz genau so.

Nach so viel Zeit und Text: Welch' Erkenntnis, WeicheBirne! Zu blöd nur, dass das (a) nichts mehr mit der Frage zu tun hat und (b) der Progression immanent ist. 

Wenn du das diskutieren möchtest, kannst du es im Forum ausführlich machen: https://www.gutefrage.net/forum

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Hier noch mal meine zwei Kernargumente:

1) Es stimmt einfach nicht wenn Du in Deiner Antwort schreibst, daß konservative das selbstständige Denken ablehnen.

Willst du jetzt den plastischen Beweis des Gegenteils deines Postulats antreten, oder was soll das, WeicheBirne?

Ganz ehrlich: Ein bisschen mehr Anspruch darf schon dabei sein, wenn wir hier über Intelligenz & selbständiges Denken reden wollen.

Dazu muss man nicht einmal wissenschaftliche Studien, die ja offensichtlich doch einen komplexen Anspruch zu haben scheinen, aufrufen, sondern es reicht, dich an die Real-Politik zu verweisen:

Welche Parteien regieren seit Beginn die Bundesrepublik? Und wie lautet ihre Argumentation im Hinblick auf die (gesellschaftliche und wirtschaftliche) Progression; etwa beispielhaft an der Mindestlohn-Debatte seit der Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts?

Mittlerweile ist der (von den Linken/Progressiven durch unzählige Rekursionen in der politischen Debatte hart erkämpfte; und von der SPD mit Gewalt gegen den Willen der Konservativen und Liberalen durchgesetzte) Mindestlohn seit zwei Jahren Realität: Und? Ist Deutschland - wie von den Konservativen und Liberalen prognostiziert - unter der Last zusammengebrochen? Gab es wenigstens annähernd die von den Konservativen und Liberalen (von letzteren aus anderen Gründen) prognostizierten Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt (ich erinnere an "mehrere Millionen Betroffene")?

Nächster Schritt: Mindestlohn 10,50 Euro. Das wäre die - aus progressiver Sicht - gesamtgesellschaftliche(!) Mindestforderung, um Altersarmut, und damit neue und nachhaltige Probleme für die Gesellschaft als Ganzes schon heute zu vermeiden. Und? Wie weit sind die Konservativen & Liberalen hier mit ihren Gedanken? 

Genau! Bei 8,84 Euro. Immerhin ein 34-Cent-Gedankenschritt; bei der zwingenden gesellschaftlichen Notwendigkeit, einen 2,50-Euro-Gedankenschritt zu machen. 

... Danach setzt die pure geistige Überforderung ein: "Altersarmut? Gar 48% aller Lohnabhängigen betroffen? Quatsch! Ehrlich jetzt?! Ne, ne?! Die können doch sparen. Privat vorsorgen. Die haben doch jetzt sooooo viel Geld in der Tasche. Was machen die denn damit?! Versaufen die alles, oder was?!

Oder einfacher mit dem beliebtesten deutschen Fragewort beschrieben: "Häääääääääääääääää? Versteh' ich nicht..."

2) Es ist auch nicht zulässig die progressive Denkweise als eine gehobenere, wertvollere Denkweise darzustellen und dann zu behaupten, daß Konservative, die ja die progressive Denkweise ablehnen, generell vernünftiges, selbstständiges Denken ablehnen.

Selbständiges Denken ist induktives und deduktives Denken. Progression erfordert es. Stagnation/Konservativismus nicht; hier reichen Reflexe. 

Das kannst du als persönlichen Angriff betrachten. Du kannst es aber auch als wissenschaftlichen Fakt anerkennen. 

Beides ändert nichts am eigentlichen Fakt: Konservative sind begriffsstutzig, sobald es den eigenen Erfahrungshorizont übersteigt. Damit sind sie per se "Vegetarier, Stufe 1".

Darüber hinaus - siehe beispielhaft "Mindestlohn", aber du kannst JEDE politische Position hernehmen - lehnen sie das selbständige Denken auch bei anderen vehement ab, und greifen zu diesem Zweck zu allen - wirklich ALLEN - Mitteln ... außer zu der Erkenntnis, dass sie möglicherweise nicht imstande sind, erkennen zu können (s. Descartes). Damit sind sie "Vegetarier, Stufen 1+2".

Mehr sagte ich in meiner Antwort auf die Frage nicht. Und mehr sagte ich auch in den - in bemerkenswerter Ausführlichkeit notwendigen - Einlassungen zu deinen Postulaten nicht.

Alles Weitere kannst du gern im Forum diskutieren. Dort wirst du zweifellos Diskutanten finden.

https://www.gutefrage.net/forum

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@Unsinkable2

Mittlerweile ist der (von den Linken/Progressiven durch unzählige Rekursionen in der politischen Debatte hart erkämpfte; und von der SPD mit Gewalt gegen den Willen der Konservativen und Liberalen durchgesetzte) Mindestlohn seit zwei Jahren Realität: Und? Ist Deutschland - wie von den Konservativen und Liberalen prognostiziert - unter der Last zusammengebrochen? Gab es wenigstens annähernd die von den Konservativen und Liberalen (von letzteren aus anderen Gründen) prognostizierten Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt (ich erinnere an "mehrere Millionen Betroffene")?

Einzelbeispiele reichen aber nicht, um Deine Behauptung zu bestätigen, daß Konservative generell das selbstständige Denken ablehnen. Diese Behauptung mußt Du schon generell und flächendeckend belegen können.

Zusätzlich sehe ich noch ein Problem mit Deinem Mindestlohnbeispiel. Man kann einigen konservativen Kräften hier nämlich auch unterstellen, daß sie mitgedacht und im eigenen Interesse gehandelt haben. 

Ich habe schon mehrmals die Bezeichnung "Bonzenpartei" für die CDU gehört. Es ist also auch möglich, daß sich einige Parteien "dumm stellen" um im Interesse einer größeren Anzahl ihrer Mitglieder  den Status quo aufrechtzuerhalten. Ein

"Häääääääääääääääää? Versteh' ich nicht..."

heißt dann in Wirklichkeit: "Ich tu jetzt mal dumm damit es für Dich extra schwer wird irgendetwas zu ändern." Das ist dann wiederum ziemlich schlaues und selbstständiges wenn auch verschlagenes konservatives Denken. 



Selbständiges Denken ist induktives und deduktives Denken. Progression erfordert es. Stagnation/Konservativismus nicht; hier reichen Reflexe.

Hier habe ich gleich mehrere Einwände. 

1) Die gesellschaftliche Progression, also die Fortentwicklung der Gesellschaft, ist ein Prozess, der vielen Faktoren unterworfen  und mitunter sowieso nicht steuerbar ist. Inwiefern dieser Prozess also induktives und deduktives Denken erfordert ist daher fraglich.

Beispielsweise ist die positive ökonomische Entwicklung nachhaltig von der Pest beeinflußt worden.

http://www.anderson.ucla.edu/faculty/nico.v/Research/Horsemen.pdf

Die hat natürlich niemand geplant.


2) Gesellschaftliche Progression läßt sich nicht mit progressiver Denkweise gleichsetzen (siehe das Pestbeispiel aus 1) ). Außerdem steht nicht fest, daß eine progressive Denkweise das Produkt von hoher Intelligenz ist. Deine Studie zeigt nur, daß Intelligenz und eine progressive Denkweise korrelieren.


3) Stagnation und Konservativismus hier quasi synonym zu nennen ist nur gerechtfertig wenn Du mit Stagnation wertneutral die Konstanz gesellschaftlicher Strukturen meinst. Wenn Du Stagnation als negativen Begriff im Gegensatz zur positiven Weiterentwicklung einer Gesellschaft verwendest, stimme ich Dir nicht zu.

Zunächst einmal haben wir ja nicht geklärt was eine positive Gesellschaftsentwicklung bedeutet. Zum anderen hatte der Progressivismus als Gegensatz zum Konservativismus in der Vergangenheit auch Seiten, die wir heutzutage als unmenschlich und verwerflich bezeichnen würden.

Beispiel: Die Kräfte die in der Oktoberrevolution Rußlands gegen den Zaren kämpften kann man durchaus als progressiv bezeichnen. Die Jahre und Jahrzehnte nach der Überwindung der russischen Monarchie waren allerdings voller Unterdrückung und Greueltaten.

https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir\_Lenin

https://en.wikipedia.org/wiki/Joseph\_Stalin

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Nur mal so nebenbei (habe die Antworten und vor allem die diversen Kommentare nicht gelesen):

Der ANTIFA ist nicht mehr das, was er einst war oder zumindest guten Willens zu sein versuchte: eine linke Gruppierung (der ich selbst angehörte) gegen das so genannte Establishment. Mehr und mehr degenerierte er zu dem, was er heute faktisch ist: eine Horde vermeintlicher Intellektueller, die sich - so genannten undurchsichtigen Autonomen ähnlich - blind (!!) gegen alles stellen, was irgendwie rechts zu sein scheint, also quasi ein dumpfes, hohlköpfiges Pendant zur PEGIDA !

pk

Nein, Leute die eine Rechte Gesinnung haben ( Rechtskonservativ) sind Leute die einfach Stolz auf ihr eigenes Land sind und es vor fremden einflüssen bewahren wollen, ohne sich dabei über andere Länder und Menschen hinweg zu setzen. Das sind z.b Leute die in der CSU oder AFD sitzen.

 Nazis sind Leute die ihr Land über andere Länder stellen und keine ausländischen Menschen in ihrem Land tolerieren. z.b NPD

Linke sind Menschen die alles und jeden tolerieren wollen und Nationalstolz ablehnen ( zb. wie die grünen die wollen das man keine Flagge mehr zeigen und nicht mehr stolz auf sein eigenes Land sein soll.

Die ANtfia sind linksextremisten ( das gegenteil von rechtsextremisten) die durch ihre gewaltbereiten Demos auffallen, sie zerstören z.b Autos, privateigentum usw. Sie wollen mit gewalt ein zeichen gegen rechts setzen. Das sind meistens junge Leute ohne Job oder ausbildung. 

Sehr gut erklärt, danke! :-) - noch eine Frage zum letzten Absatz: heißt die sind gegen rechtsextreme und werde bei sowas auch gewalttätig nur weil andere das Gegenteil ihrer Meinung vertreten?

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@irgendwa

So in etwa kann mans nenne, das sind Leute die meinen alles und jeden als Nazis abzustempeln, der sich z.b aktuell über die Flüchtlingspolitik negativ äußert, weil man bedenken hat, ob es sinnvoll ist alle in ein Land zu holen und damit unserer wirtschaft und anderem schaden zufügt. 

Solche Leute wollen meist auch das ,, aussterben der deutschen bevölkerung" das heißt sie wollen das sich Deutsche Menschen nur noch mit menschen mit ausländischen wurzeln paaren um das Deutsche NaziGen auszulöschen und noch so weitere kranke gedanken wo man sich nur denkt, wtf. Also im ganzen sind es einfach antideutsche ^^ 

P.S Ich sage Nein zu Nazis, nein zu naiven Gutmenschen und nein zur Antifa. Hoffe das genügt dir ^^

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Sind also zB Leute die Deutschlandflaggen klauen, damit andere sich nicht angegriffen fühlen ect? (ZB Flüchtlinge) und sowas wie Flüchtlinge extrem tolerieren?

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@irgendwa

Jo, so ein Müll zum beispiel. Ich habe viele ausländische Freunde und ich kenne nicht einen davon, der sich deswegen angegriffen fühlt. Im gegenteil, die lachen solche Leute aus, weil sie so dumm sind :P Hoffe du hast mein vorheriges kommi noch gelesen ^^

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Wobei Nazis auch durch ihre Demos auffallen und zu ca 100% arbeitslose, schlecht gebildete Menschen sind. Antifa ist mir allerdings lieber als Nazipack, weil ich Freiheit einfach besser als stumpfen Hass finde.

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@Hikez

Was die Antifa hier in Deutschland will ist keine freiheit, es ist anarchie.

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@Glowblade

Und wenn man sich die Definition von Anarchie anguckt, frage ich mich warum Anarchie denn keine Freiheit sein soll?

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Das sind meistens junge Leute ohne Job oder Ausbildung

Die Aussage hätte ich ja gerne mal belegt bekommen.

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Links bedeutet pro Minderheiten contra Mehrheit. Antifa sind der radikale Schlägertrupp der Linken. Beide würden gerne Deutschland von der Landkarte verschwinden sehen und dem internationalen Sozialismus mit indoktrierten Einheitsmenschen fröhnen, wo jeder so sein muss wie sie es sind.