Was ist der Unterschied zwischen einer Wählleitung und einer Teilnehmeranschlussleitung?

4 Antworten

nun, bei der wählverbindung baust du genau wie beim analogen telefonieren eine statische von dir zuhause über den vermittlungskontenpunkt zu einem zentralen Einwahlpunkt für das Ineternet auf.

die DSL Verbindung ist quasi eine direkte Netzwerkverbindung zwischen dem vermittlungsknotenpunkt und deinem DSL modem zuhause. so von der Grundfunktion her eigendlich kaum was anderes als ein LAN Switch was da in der Vermittlungsstelle werkelt.

allerdings hat man bis lang noch das normale Telefon bzw. ISDN signal mit über die gleiche leitung übertragen und dann mit einer Weiche (Splitter) wieder getrennt. mittlerweile bei den rein ip basierten Anschlüssen ist das nicht mehr erforderlich, da ja auch die telefonie über das ineternet läuft.

lg, Anna

DerAnswerer 
Fragesteller
 19.05.2018, 20:10

Gehen DSL und ISDN beide über POTS?

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Siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Teilnehmeranschlussleitung

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hlleitung

Auf gut deutsch: Teilnehmeranschlussleitung ist die Bezeichnung für die Verkabelung die den Anschluss von einem Telefon oder Datenverbindungen ermöglicht. Wählleitung ist ein Verfahren um Datenverbindungen aufzubauen.

Selbst mit einem WLAN-Router wirst Du diese Text ggfs. bereits genutzt haben. Denn WLAN ist kein Internetanschluss sondern nur eine Technik um Datenverbindungen auch ganz ohne Kabelverlegung innerhalb eines kleinen Bereiches zu ermöglichen.

Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) ist das, was landläufig auch als "letzte Meile" bezeichnet wird. Das ist das letzte Stück Leitung zum Kundenanschluss in Haus bzw. Wohnung. Meist ist das die gute alte Kuperdoppelleitung.

"Wählleitung" ist ein unglücklicher Begriff. Besser wäre der Begriff Wählverbindung. Das Gegenstück ist eine Festverbindung. Diese ist permanent aufgebaut, wogegen die Wählverbindung bei Bedarf aufgebaut wird. Für eine Wählverbindung benötigt man eine Vermittlungsstelle. Jedes Telefonat beruht auf einer Wählverbindung. Aber auch ein DSL-Anschluss funktioniert (über die TAL) mittels Wählverbindung.

Eine Festverbindung wird auch als Standleitung bezeichnet. Damit wird auch klar, was gemeint ist. Standleitungen sind teuer und deswegen im Privatumfeld ungebräuchlich.

"Teilnehmeranschlussleitung" bezeichnet also ein physisch vorhandenes Stück der Verkabelung. "Wählverbindung" bezeichnet die Art und Weise, wie eine Verbindung aufgebaut wird - egal über was für eine Leitung.

DerAnswerer 
Fragesteller
 20.05.2018, 16:59

ist ISDN ein eigenes Netz? oder geht ISDN über das bestehende POTS?

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franzhartwig  20.05.2018, 17:01
@DerAnswerer

ISDN ist ein eigenes Netz. Besser: ISDN war ein eigenes Netz. ISDN-Netze existieren nur noch fragmentarisch. ISDN benötigt ganz andere Komponenten als POTS. POTS-Netze gibt es übrigens auch nicht mehr.

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DerAnswerer 
Fragesteller
 20.05.2018, 17:10
@franzhartwig

Ich habe gelesen, dass POTS um die 1980er Jahre zu einem "digitalen Universaltnetz" (ISDN) ausgebaut wurde, über das nicht nur Sprachdienste abgewickelt, sondern auch eine Vielzahl weitere digitaler Dienste integriert wurden. Dabe stand noch der Satz "Auch Mobilfunk und Internet nutzen Teile des heutigen Telefonnetzes" - ist dieses "digitales Universalnetz" also doch noch von bedeutung? Bzw. mit DSL? Da wird doch ein hochfrequenteres Signal über dem ISDN Signal moduliert (Dazu braucht man dann einen Splitter, der eben diese Signale trennt).

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franzhartwig  20.05.2018, 19:09
@DerAnswerer

Nein, das ISDN-Netz ist nicht mehr von Bedeutung. Heute telefoniert niemand mehr über ISDN. ISDN ist wie POTS eine leitungsvermittelte Technologie. Heute benutzt man paketvermittelte Technologien: IP. Sowohl Sprache als auch Daten werden mit dem Internet Protocol (IP) transportiert. Sicherlich werden auch heute noch Kabel bzw. Lichtwellenleiter genutzt, die auch schon für ISDN genutzt wurden. Die Vermittlungsstellen werden aber abgebaut. während POTS und ISDN vornehmlich für die Telefonie und später auch für Datenanwendungen mit geringer Bandbreite genutzt werden, nutzen wir heute ein universelles Netz für die Telefonie, Breitbandinternet und teilweise auch Fernsehen. Es ist nachvollziehbar, dass dieses Universalnetz nicht einfach die alte Infrastruktur mit nutzen kann, die mit 64 kbit/s pro Kanal gearbeitet hat. Gut erkennbar ist, dass im Zugangsbereich die Netze weitgehend neu aufgebaut werden. Vielerorts bleibt nur noch die TAL liegen. Lange Leitungen verhindern bei DSL eine hohe Bandbreite. Deshalb muss man die Strecke zwischen Hausanschluss und DSLAM verkürzen. Der DSLAM bündelt die DSL-Hausanschlüsse und gibt sie auf eine "dicke" Leitung. Früher hatten wir die kleinen grauen Kästen an den Straßen stehen, die Kabelverzweiger (Kvz). Das waren prinzipiell nur Klemmleisten, wo auf der einen Seite ein dickes Kabelbündel von der Vermittlungsstelle reinging und dann die einzelnen Kupferdoppeladern für die Hausanschlüsse aufgelegt wurden. An die Stelle des Kvz treten heute die Outdoor-DSLAMs, die entsprechenden Gehäuse sind deutlich größer. Für die Anbindung der Outdoor-DSLAMs werden Glasfaserleitungen bis zur ehemaligen Vermittlungsstelle gelegt.

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PPP wird auch bei DSL verwendet. Nennt sich dann PPPoE.

Der Unterschied zwischen einem Breitbandanschluss und einer Verbindung mittels beispielsweise einem 56k Modem ist, dass bei dem Modem eine Telefonnummer gewählt werden muss, womit dann die Signale des Modems erst einmal über das Telefonnetz laufen müssen. Bei DSL dagegen werden diese Signale schon in der Vermittlungsstelle bzw. in einem Kasten am Straßenrand ins Internet eingespeist ohne erst noch einen Umweg über das Telefonnetz nehmen zu müssen.

DerAnswerer 
Fragesteller
 19.05.2018, 14:40
  1. Warum "schon in der Vermittlungsstelle"? Das ist doch viel später als wenn die Telefnomnummer beim Modem gewählt werden muss.
  2. Muss man, wenn etwas über die Telefonleitung geht (ISDN, DSL, ...) immer eine Telefonnummer wählen?
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Spiderpig42  19.05.2018, 15:01
@DerAnswerer

Ich habe vom Telefonnetz gesprochen, nicht die letzte Meile zum Kunden. Damit meinte ich das ISDN Netz. Das herkömmlich ISDN Netz der Telekom ist unabhängig vom Internet und verwendet auch andere Leitungen, die sich durch ganz Deutschland ziehen. Dieses Netz soll allerdings jetzt abgeschaltet werden, da es günstiger ist nur ein einziges Netz zu unterhalten, d.h. alle Telefongespräche im Festnetz werden nun ebenfalls übers Internet übertragen, das nennt sich dann VoIP (Voice over IP), von der Telekom auch als IP Anschluss bezeichnet.

Wenn man in der Vergangenheit Internet über ISDN oder Modem bezogen hat, dann lief die Verbindung erst einmal von deinem Haus zur Vermittlungsstelle, von dort aus weiter durch das ISDN Netz bis zur Vermittlungsstelle im Zielort und von dort dann zum Internetprovider, der die Daten dann per Glasfaser ins Internet weitergeleitet hat.

Heute läuft das aber viel direkter, denn jetzt werden die Daten schon in deiner Vermittlungsstelle direkt ins Internet geleitet und müssen folglich auch nicht mehr durchs ISDN Netz.

Rhein theoretisch könnte man auch heutzutage ein altes Modem aus den 90ern verwenden und damit dann die Nummer eines Internetproviders wählen, falls man einen Provider findet, der sowas noch anbietet.

Das wäre aber nicht sinnvoll, denn dann würden die Daten zuerst vom Modem in Töne verwandelt, die dann von deinem Router wieder digitalisiert werden um danach per VoIP übers Internet zum ISP zu wandern. Dort würde deren Router die VoIP Pakete wieder in Tönen umwandeln, die dann von deren Modem in digitale Daten zurückgewandelt würden, um sie dann letztlich wieder ins Internet zu schicken.

Das ganze währe also ein riesiger Umweg und noch dazu extrem langsam.

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DerAnswerer 
Fragesteller
 19.05.2018, 14:45

Also ISDN und DSL gehen alle über POTS?

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