Was ist der schwierigste Studiengang?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Physik 31%
Mathe 31%
Jura 19%
Medizin 19%

8 Antworten

Ich finde, das kann man so nicht sagen - da werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Zum einen hängt das ganz von den persönlichen Interessen und Fähigkeiten ab, glaube ich. Meine Mutter hat wirklich mit Leichtigkeit Medizin studiert (vergleichsweise zu anderen in ihren Studiengang zumindest), wäre in Mathe wohl aber - nach eigenen Angaben - verloren gewesen, haha. Andere wiederum empfinden Mathematik oder auch Physik als das Logischste auf der Welt und ihnen fällt dieses Studium deshalb leichter; sprachlich sind sie aber vielleicht nicht so begabt und deswegen wäre Jura nichts für sie (vereinfacht dargestellt, natürlich).

Zum anderen ist “schwierig” immer relativ. Woran macht man das fest? Man könnte die Studiendauer als Kriterium nehmen - für Physik oder Mathe muss man i. d. R. für einen deutlich kürzeren Zeitraum studentische Leistungen erbringen als für Jura oder Medizin. Die somit für Letztere zu erbringende, höhere Disziplin (weil längere Dauer) könnte so manch einer als “schwieriger” erachten. Gleichzeitig habe ich schon Reportagen gesehen, die zeigten, wie lange etwa Mathestudenten teilweise an ihren Übungsaufgaben o. Ä. sitzen - teilweise mehrere Tage, und das waren keine unintelligenten Menschen, haha.
Betrachtet man die Prüfungs-Durchfallquoten, wäre in diesem Ranking wahrscheinlich (nicht sicher) Jura ganz nach vorne zu setzen - es gibt nur einen ganz kleinen Teil an Studenten, der wirklich sehr gute Ergebnisse erzielt. Auch der Lernaufwand für das juristische Staatsexamen ist meines Wissens (vergleichsweise) echt nicht ohne, weil nicht nur der Stoff aus ein oder zwei Semestern, sondern gleich dem gesamten Studium abgefragt wird. Allerdings könnte man die schlechten Ergebnisse in Jura-Prüfungen u. U. (zumindest auch teilweise) auf das Fehlen eines NCs als Studienbedingung anführen - es wäre zu unterstellen, dass etwa beim Medizinstudium mit einer Zulassung über die Abitur-Bestenquote bei 1,0 schon im Vorhinein “schlechte” Studenten aussortiert werden und dementsprechend trotz evtl. höherem Schwierigkeitsgrad die Noten hier insgesamt besser sind / erscheinen.

Ich finde, aufgrund dieser zahlreichen Beurteilungsmöglichkeiten und etwaigen Betrachtungsperspektiven lässt sich die Frage so nicht sicher beantworten :) Jeder der angeführten Studiengänge ist aber sicher nicht einfach.

Physik

Ich habe Jura studiert und studiere gerade Informatik neben dem Beruf.

Jura ist insofern schwer, als dass man diese sehr merkwürdige, untypische und eigenwillige "Logik" irgendwann intus haben muss. Dazu muss man noch eine Menge auswendig lernen, weil viele Entscheidungen und diese mitunter fragwürdigen Meinungsstreitigkeiten alles andere als zwingend sind, deren Wissen aber schlicht verlangt wird im Examen (auch wenn die Profs sagen, dem sei nicht so). Man muss sehr intelligent sein, um in die 12er-Region zu kommen, und sehr fleißig.

Mathematik ist jedoch deutlich fordernder, mit Auswendiglernen kommt man nur einen Schritt weiter und das ist für die Lösung häufig zu wenig. Hier muss man abstrakt denken können, das dann auf andere Fälle transferieren, es vor allem in einer Tiefe verstanden haben, um daraus Lösungen für neue Aufgabenstellungen zu produzieren. Logisches Denken und sehr belastbare Auffassungs- und Verarbeitungsbegabung ist schon notwendig. Es ist (fast) alles logisch.

Medizin: Man hat das Physikum, für viele eine arge Hürde. Hier werden berechtigt naturwissenschaftliche Fähigkeiten verlangt, das ist nicht zu unterschätzen, auch für die Abi-Freunde mit einer 1,0 nicht. Ansonsten viel auswendig lernen und in der Praxis darf man auch nicht versagen. Aber bei manchen Vertreter dieser Zunft frage ich mich, ob die Hürde bei denen so hoch war, dass sie darunter durchlaufen konnten. Es gibt aber auch exzellente Ärzte und viele dazwischen. Und der Traum, mit einem weißen Kittel mal durch die Gänge huschen zu dürfen, motiviert zur Höchstleistung.

Physik: Das ist das harte Kost. Sehr mathematisch, ohne die Chance zu haben, Mathe wie ein Mathematiker zu lernen (außer man studiert es mit), und das ist höhere Mathe - Approximationen mit tausenden ineinander wirkenden Impulsen, könnte ich nicht berechnen. Dazu noch praktisches Verständnis, also ingenieurig, z.B. wo sich minimale Ungenauigkeiten bei asphärischen Linse wie stärker auswirken, Verständnis von Materialeigenschaften kombiniert, sehr gute Raumvorstellung etc. Dann Labor, auch hier muss man was können. Man muss gut in der Theorie sein und in der Praxis und in den Schnittstellen. Aber wem das Spaß macht, der wird sich da hinein

Das macht die Ingenieur-Wissenschaften auch zu den anspruchsvollsten (und vielleicht auch für die Wirtschaft nützlichsten) Studiengängen.

nanfxD  27.01.2020, 15:15

Halten wir fest, jeder Studiengang hat so seine Schwierigkeiten

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Mathe

Würde sagen Mathe ist der Studiengang bei dem du selbst am wenigesten Einfluss auf Erfolg hast. Wenn man eine schlechte Auffassungsgabe hat und dreimal über die Dinge nachdenken muss ist es in meinen Augen ein echt schweres Studium.

(Jura und) Medizin ist etwas Grundregeln lernen, einige Dinge Wissen und der Rest erschließt sich schon irgendwie. Aber mit lernen kann man hier viel rausholen.

Physik ist viel angewandte Mathematik aber eben nicht nur Mathematik. Und ich würde sagen, dass die Bereiche der Physik mit weniger Mathe idR einfacher sind.

Greg1286  15.12.2023, 19:45

Dreimal über Dinge nachdenken? Come on, du musst tagelang an einer einzigen Aufgabe sitzen, selbst wenn man weit überdurchschnittlich intelligent ist!

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Mathe

Mathe ist bedeutend schwieriger als Jura. Physik ist fast gleichschwer wie Mathe.

Medizin ist anders, da es das einzige reine Auswendiglernfach unter den genannten ist.

Jura

Jura aber eigentlich auch Medizin.

für Jura z.B bracht man um die 7-9 Jahre(Studium)

nobytree2  27.01.2020, 15:15

7-9 Jahre Studium bestimmt nicht. Normal: 4,5 Jahre Studium (9 Semester der Freiversuch) und dann diese 2 Jahre Referendariat, die etwas arg anders sind, vor allem weil es kein Studium ist, sondern staatliche Ausbildung. Und das 2. Examen ist schwerer als das 1. Examen, weil es dort deutlich mehr in Richtung schwarz-weiß-Denken geht.

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