Was ist der Öko-Faschismus?

4 Antworten

Moin,

ich fand es schon immer schwierig, einzelnen Ausformungen des Faschismus eine eigenständige Identität zuzuschreiben.

Aus meiner Sicht hat dies die Analyse des Phänomens >Faschismus< nur erschwert und durch eine rein phänomenbezogene Scheindiversifizierung in einer zesplitterten "Expertenlandschaft" so faschistoide Tendenzen in vielen Gesellschaftsbereichen als Vorläufer von weiteren entsprechenden Entwicklungen verschleiert und unter der allgemeinen Wahrnehmungsschwelle gehalten.

M. E. zeichnet sich Faschismus als Handlungsleitende Haltung von Einzelpersonen, gesellschaftlichen Gruppierungen und wirkmächtigen Eliten durch die Kernelemente:

  • Totalitarismus durch die Überhöhung einer Idee
  • als erkenntnistheoretischer Alleinvertretungsanspruch von "Wert" und "Notwendigkeit"
  • mit der daraus begründeten Radikalität ihrer Umsetzung
  • unter Missachtung humanistischer Grundverfassungen von Menschen und Gesellschaften
  • wobei der Vorrang der Idee (Ideologie) vor den menschenrechtsfragen zum Prinzip erklärt wird.

Welche Farbe der Rock hat, den der Faschist trägt, oder welches Thema er bemüht ist dabei nur eine thematische Spezifizierung, aber kein eigenständiges Prinzip seiner Genese.

Keine Ahnung ob dir meine Antwort weiter helfen wird. Aber den Begriff "Ökofaschismus" kenne ich eigentlich nur als "Kampfbegriff." Unabhängig davon was man jetzt von der Wikipedia hält, auch diese ordnet ihn als solchen ein.

Wenn ich mein persönliches Verständnis von "Ökofaschismus" beschreiben würde, wäre das wohl so etwas wie es Rüdiger Hoffmann, ehemaliges NPD-Mitglied und Reichsbürger vertritt.

  • Rückbau von Städten bzw. urbaner Gegenden im allgemeinen
  • Rückbau der Industrie auf ein "notwendiges Minimum" und Begrenzung des Dienstleistungssektor auf selbiges
  • Zuweisung eines Anwesens und zugehörigen "Weidelandes" an jede (deutsche) "Familieneinheit" zu Subsistenzbewirtschaftung
  • Klare hierarchische Familien- und Staatsstrukturen
  • Autarke Abschottung gegenüber dem Ausland
  • Fokus darauf die Umwelt zu schützen und wie oben beschrieben auf das Minimum der menschlichen Bedürfnisse zu beschränken

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese Vorstellungen nicht von Hoffmann selbst stammen. Aber bei ihm bin ich über so etwas gestoßen. Und solche Vorstellungen sind sicher, auch unabhängig von Hoffmann nicht sonderlich weit verbreitet.


SchopinHauer 
Beitragsersteller
 11.01.2025, 09:20

Ich habe den Begriff iwie in Kombination mit der Tiefenökologie gelesen. Nazis macht auch Sinn allerdings, da man dort diese „grüne“ Komponente hat, auf der anderen Seite ist der Nationalsozialismus strenggenommen nicht faschistisch. Gerade von der Struktur ist er beispielsweise nicht so kleinbürgerlich sozialistisch. Nicht modernistisch, sondern eher reaktionär etc, da gibts so einige Ausarbeitungen^^

Das Wort Faschismus wurde einfach verwendet, weils so schön schlimm ist. Mit Faschismus an sich hat so viel zu tun, wie Gummi mit Gummibärchen oder Plastiksprengstoff mit Plastik. Abgesehen davon dass jeder der nicht ins Denkbild passt ausgrenzt wird.

Ich habe da auch so ein schönes Beispiel dafür wie Wörter verwendet werden, die einfach verwendet werden, weil sie so abwertend sind:

Das muss so in der 6. gewesen sein, als wir ind er Klasse mal ein wenig sagen wir die Sau raus gelassen haben. Der Lehrer hat uns zu recht verdonnert, nicht in die Pause zu gehen, ehe wenigstens der gröbste Unrat beseitigt ist. Als ich dann als erste angefangen habe mir den Besen zu schnappen und alles zusammen zu fegen, fing einer aus der Klasse an:

"Anna ist total asozial" und alle anderen stimmten mit ein. Ich habe dann kurzerhand den Besen hingeschmissen, und sagte: "Ich bin also asolzial, ja? Dann kann ich ja gehen" und bin einfach unter den Augen des Lehrers raus gegangen.

Ich dachte schon, dass ich danach mächtig Ärger bekomme. aber nein! der Lehrer hat kurzerhand den Unterrichtsplan geändert und statt... ich glaub Deutsch hatten wir dann eben eine Stunde Sozialkunde. ERSCHRECKEND! dass neben mir vielleicht noch einer oder zweie überhaupt eine Ahnung hatten, was das Wort Asozial überhaupt bedeutet. Wir mussten dann alle, mich übrigens eingeschlossen, einen Aufsatz darüber schreiben, was asozial ist.

Radikale Grüne zielen auf eine staatsgelenkte Planwirtschaft, "um die Welt zu retten", mit Abbau der Marktwirtschaft, wachsender staatlicher Bürokratie, Gängelung der Unternehmer, Abbau der Demokratie (weil das Volk zu dumm sei) und Kontrolle der öffentlichen Meinung durch Meldestellen, Zensur, DSA der EU usw.

Das hat gewisse Züge des historischen Faschismus. Dennoch ist der Begriff Faschismus nicht angebracht. Faschismus ist mit Nationalismus verbunden, während radikale Grüne ein weltweites autoritäres System anpeilen. Die Staasbürokratien sollen geleitet von supranationalen Systemen wie EU, UNO, WHO usw. arbeiten.

Furchterregend sind beide Varianten undemokratischer Regime.