Was ist der Konsens-Text in der Bibel?

Marvin921  01.01.2024, 17:32

Was genau meinst du mit Konsens-text?

2desmond 
Fragesteller
 01.01.2024, 17:47

Ja, das ist die Frage, die ich stelle.

helmutwk  03.01.2024, 09:46

In welchem Zusammenhang hast du den Ausdruck »Konsens-Text« gehört?

2desmond 
Fragesteller
 04.01.2024, 14:18

Der wurde hier im Forum genannt.

helmutwk  05.01.2024, 09:37

»Hier im Forum« ist zu allgemein, um den Zusammenhang zu erkennen. Ich bin kein Hellseher, der sofort erkennt, was du da andeutest.

2desmond 
Fragesteller
 05.01.2024, 10:31

Wenn es den Begriff gibt, dann kann ihn jmd mir erklären.

Ich suche jetzt nicht nach dem Kontext.

helmutwk  05.01.2024, 11:13

Moment: Ausrücke werden in verschiedenen Kontexten mit verschiedenen Bedeutungen benutzt.

Ohne Kontext wird dir niemand sicher sagen können, was gemeint ist. Sondern nur raten.

2desmond 
Fragesteller
 05.01.2024, 11:16

okey dann kannst du die Frage nicht beantworten.

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist der Bbeltext, auf den sich rkK und evK für die Einheitsübersetzung ab 1980 geeignet haben.

Heute haben sich beide anläßlich der Einheitsübersetzung wieder getrennt - und aus is mit dem Konsens. Drum hört man davon nichts mehr.

Der Ausdruck ist mir neu, jedenfalls in Bezug auf die Bibel.

Bei Diskussionen wird oft ein Konsenstext gesucht, dem dann alle zustimmen können. Aber was könnte das für die Bibel heißen?

  • Eine Auswahl von Bibelstellen (zu welchem Zweck?)?
  • Ein Konsens darüber, wie der Urtext der Bibel aussah?
  • Ein Konsens für die Bibelübersetzung in einer bestimmten Sprache? (Im Deutschen haben wir so viele Übersetzungen, dass es das bei uns nicht gibt!)
  • oder was sonst?

Was den Urtext angeht: Es gibt einen wissenschaftlich (textkritisch) erschlossenen Grundtext, der dem Urtext nahe kommt und für alle praktischen Zwecke als mit dem Urtext identisch angesehen werden kann. Rechtschreibung (einschließlich der als »nomina sacra« bekannten Abkürzungen) ist nicht sicher, und wenn sonst noch Unsicherheiten bestehen, lassen sie sich in Fußnoten mancher Übersetzungen (z.B. Elberfelder Bibel oder Gute Nachricht Bibel) finden. Dieser Grundtext wird allerdings in Fachkreisen Standardtext genannt.

anonymos987654 hat in seiner Antwort auf diesen Standradtext hingewiesen.

Beim Suchen im Netz fand ich noch einen Hinweis auf eine »Konsenstext byzantinische Textform«. Also Leute, die die wissenschaftliche Textkritik ablehnen und deren Textkritik darin besteht, den Mehrheitstext (in der Mehrheit der späteren Handschriften) für den Urtext zu halten, haben den im 18. Jh. gedruckten textus receptus des Druckhauses Elzevier (bzw. die heute meist ebenso genannten Texte diverser Druckausgaben vom 16. bis zum 19. Jh.) abgelehnt und sich auf den Ursprung des Mehrheitstextes, den sog. byzantinischen Text, konzentriert. Und dann mit textkritischen Methoden ihren »Konsenstext« gefunden.

Aber es gibt keinen Grund, warum ausgerechnet die Handschriften am Kaiserhof zu Konstantinopel (auf denen der byzantinische Text beruht) mit dem Urtext identisch sein sollten, und z.B. alle Handschriften in der Zeit vorher (als die Christen noch verfolgt wurden) oder andere gleich alte Handschriften nichts zählen sollten.

Wenn das nicht gemeint ist, weiß ich auch keine Antwort …

Wenn du meinst, dass es Konsenstexte geben sollte wo alle Menschen zustimmen vor allem die Wissenschaftler und Theologen, dann findest du ihn in diesen Stellen.

[Joh 15,5] Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun. (andere übersetzen auch ohne mich könnt ihr nichts tun)

[2. Kor 10,17] „Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn.“

[1. Kor 1,31] damit, wie geschrieben steht: „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn.“

[1. Kor 1,29] damit sich vor Gott kein Fleisch rühme.

Darüber besteht sicher Konsens, dass dem nicht so sein kann.

Der Grund ist einfach, denn damit wären ja alle die sich ihrer Diplome rühmen Aufschneider, sie sind aber aufrichtige und zuverlässige Theologen und ihre Diplome und sonstigen Referenzen sind sehr wichtig.

Darüber hinaus wäre ja alles Rühmen in Bezug auf ansehen und Titel nichtig und reine Aufschneiderei.

Sie rühmen sich doch ihrer Titel und ihrer Erfolge.

Also wirst du darin den allergrössten Konsens finden darin, dass das alles nicht so sein darf.

Es gibt da noch einige Weitere doch das ist doch der Relevanteste, damit fängt ja alles erst an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen
2desmond 
Fragesteller
 01.01.2024, 19:11

hmmm, da steht aber nicht, dass das Konsenstexte sind.

Ich kann überhaupt nicht erkennen, was Konsens sein soll. Die Bibeln, die Beschlüsse der Bibel-Ausleger, die Papstbeschlüsse oder was auch immer.

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anonymos987654  01.01.2024, 19:15
@2desmond

Mit Auslegung und Papst hat das noch gar nichts zu tun.

Der Konsenstext wurde von Theologen erarbeitet, die sämtliche alte Handschriften ausgewertet haben, die man gefunden hat.

Jedes einzelne Wort in den Handschriften wurde mit den anderen Handschriften verglichen. Dadurch erhält man einen Text, der mit den meisten Handschriften übereinstimmt. Immer, wenn mal ein einzelnes Wort bei einer Handschrift davon abweicht, ist in den Fußnoten vermerkt, wieviele und welche Handschriften eine andere Lesart haben.

So kann man einerseits den Mehrheitstext lesen, andererseits aber auch exakt nachverfolgen, wieviele und welche Handschriften davon ein wenig abweichen.

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helmutwk  04.01.2024, 12:00

Gemeint ist wohl der »Byzantinische Konsenstext«.

http://www.bibelgriechisch.online/Der%20Byzantinische%20Text%20des%20Neuen%20Testaments.pdf

Was die Bewertung angeht, widerspreche ich dem Inhalt dieser PDF, einige Dinge werden verzerrt dargestellt, und die wichtigsten Argumente für den wissenschaftlichen Text von Nestle-Aland kommen gar nicht vor. Bezeichnenderweise werden die »liberalen« (also ungläubigen) Theologen ausführlich erwähnt, dass Tischendorf, Bengel oder Tregelles gläubig waren, wird dagegen überhaupt nicht erwähnt.

Wie viel davon auf Unwissenheit zurückgeht und wie viel absichtliche Propaganda, vermag ich nicht zu entscheiden, aber wenn ich schon einen problematischen Text verlinke, muss ich auch auf die Probleme darin hinweisen!

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