Was ist denn nun endlich mit den Plagiaten der Frau Weidel?
Man hört ja nichts mehr von der Süddeutschen. Oder anderen seriösen Medien. Aber vielleicht dauert ja eine Prüfung sehr lange bei so wichtigen Dingen.
Wißt ihr mehr?
8 Antworten
Das dauert. So eine professionelle Prüfung dauert leider sehr lange, gewährleistet aber dann auch weitestgehende Sicherheit. Die Medien berichten jetzt nichts, weil wahrscheinlich keine Ergebnisse vorliegen und man sich nicht am Ende mit Falschaussagen in Schwierigkeiten bringen will.
Das hoffe ich ebenfalls. Allerdings hat auch Frau Weidel Rechte, wozu auch der Schutz vor übler Nachrede gehört. Daher ist es wichtig, erst klar über Plagiate zu sprechen, sobald diese sicher festgestellt werden. Aus diesem Grund verstehe ich die Zurückhaltung der Medien komplett, hoffe aber darauf, dass sie klar über Ergebnisse sprechen, sobald diese da sind.
so wichtigen Dingen.
Inwiefern sollte das wichtig sein
Eine Doktorarbeit ist quasi ein dünnes Buch und da prüft man nicht mal in 2-3 Tagen ob alles vom Verfasser selbst geschrieben und korrekt zitiert wurde.
Vor allem ist die Frage wo man die Grenze zieht um wirklich eine Doktorwürde wegen handwerklicher Fehler abzuerkennen. Falsch zitieren bzw. sinngemäß widergeben muss nicht immer absichtlich passieren und ganz frei von Unsauberkeiten ist wahrscheinlich keine größere wissenschaftliche Arbeit.
Das ist ein bisschen wie das Verfahren gegen Ed Sheeran, weil er irgendeine Akkordfolge geklaut haben soll, wo eigentlich alle Musiker wissen, dass Pop ein ewiger Abzug vom Abzug von Abzug ist... deswegen:
https://www.youtube.com/watch?v=5pidokakU4I
...zack 1a vom Thema abgelenkt.
Falsch zitieren bzw. sinngemäß widergeben muss nicht immer absichtlich passieren
Und?
Ist dann trotzdem eine mangelhafte Leistung, egal ob mit oder ohne Absicht.
Nein, nicht jeder Satz den man scheibt ist ein "einzigartiges Einhorn", man liest viele Texte und bezieht diese in seine Arbeit ein, aber eben manchmal nicht direkt. Und wenn man einen Gedanken übernimmt, der aber im Grunde dem eigenen Entspricht dann ist es nicht immer klar wo man aufhören kann zu zitieren. Und wenn dir die Problematik nicht bekannt ist, dann hast du sicher noch keine wissenschaftliche Arbeit mit Theorieteil geschrieben. Da ist nämlich im Grunde alles ein sinngemäßes Zitat und bekanntes Wissen aber wenn man einfach ein Kapitel aus nem Fachbuch reinkopiert und als Zitat ausweist ist das auch nicht im Sinne des Erfinders.
Und nein ich möchte damit nicht explizit Frau Weidel verteidigen. Es geht um die Grenzen des machbaren in der wissenschaftlichen Praxis. Woher soll ich denn wissen ob ein Satz den ich grade denke nicht von irgendwem irgendwo schon mal in einem mir nicht zugänglichen Paper veröffentlich wurde... das ist beliebig schwer rauszufinden.
Ich frage nochmal direkt: Hast du selbst schon mal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben und würdest dein Leben darauf verwetten, dass da jeder Fremdgedanke und jeder Halbsatz der ein Zitat sein sollte, korrekt gekennzeichnet ist und du auch jeweils die Primärquelle gesucht hast!?
Ich würde das für meine Diplomarbeit nicht tun, weil ich mich sehr genau erinnern kann, dass die Grenzen fließend sind und es nicht selbsterklärend ist wie man Abschnittweise 1:1 Zitate sinnvoll mit eigenen Worten verknüpft ohne dass diese wieder eine Quellenangabe nötig machen. Mal davon abgesehen dass die entsprechenden Soft Skills auch nicht systematisch vermittelt werden, sondern die ganze Wissenschaftswelt davon ausgeht, dass Millionen 20-jährige schon irgendwie selbst beibringen, ohne das sie irgendwie hilfreiches Feedback dazu bekommen würden. So geht es nicht.
Deswegen würde ich die Grenze nicht ziehen bei... ja da sind 20-30 von 4000 Sätzen irgendwie nicht ganz sauber zitiert, weil ja eigentlich nur ein umformulierter Fremdgedanke. Fehlerfreiheit ist ein unrealistischer Anspruch und die Frage ist eben vor allem wo man die Grenze zieht, bei der Beurteilung des Gesamtwerks.
Hast du selbst schon mal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben
Ja.
Es geht nicht darum das Rad neu zu erfinden!
Wenn man von genetischen Einflüssen in der sozialen Interaktion redet, muss man nicht beweisen, dass die Gene von XYZ entdeckt und entschlüsselt wurden! Es geht um ganz konkrete Aussagen, um Sätze, die im Wortlaut 1:1 übernommen werden, oder um komplexe Gedankengänge anderer Personen, die nicht als Fremdleistung gekennzeichnet wurden.
Man kann auch sagen: These XY wird derzeit gesellschaftlich diskutiert. Ursprünglich stammt sie von Experte A und B.
Und es gibt immer eine Chance größer Null, dass man zufällig einen Satz mit vielleicht 10 Worten 1:1 so formuliert wie das schon mal jemand getan hat, selbst wenn dieser inhaltlich in einer kleinen fachlichen Nische stattfindet und das obwohl man den anderen Satz nie gelesen hat. Und teilweise gehen "Plagiatsjäger" dann auch auf sowas ab.
Und nochmal, es ist nicht so dass mir eine Aberkennung der Doktorwürde von einer Person wie Alice Weidel nicht innerlich Genugtuung verschaffen würde, aber man kann alles übertreiben!
https://x.com/shomburg/status/1735703131739070531?s=46
Sie hat nicht abgekupfert.
Update:
Vorwürfe waren unberechtigt.
Das wird noch geprüft.
Auf "X" kann jeder Trottel irgendwas behaupten...
Das ist kein x-beliebiger Trottel sondern ausgerechnet derjenige Professor, von dem sie abgeschrieben haben soll.
Und?
Es ist die Aufgabe der Universität, die den Doktortitel verliehen hat, zu prüfen, ob die Arbeit korrekt ist.
Der Twittertyp kann das nicht.
Wenn es die gäbe, Wäre der " Mainstream " schon längst tätig und würde überall eine Nachricht verbreiten, die der AfD schaden könnte. Im Umkehrschluss heißt das nichts anderes als dass es nichts zu finden und zu erzählen gibt.
Aber Davon berichten ARD und ZDF natürlich nicht. Neutrale Berichterstattung eben.
Wie gesagt, hoffentlich noch vor der Wahl!!