Was haltet ihr vom Studiengang "Genderstudies" und warum?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Braucht kein Mensch. 61%
Gut, ist wichtig, weil ... 26%
Schlecht, sollte man abschaffen, da ... 9%
andere Meinung: 4%
Was soll das sein? 0%

3 Antworten

Gut, ist wichtig, weil ...

Auch solche Themen müssen erforscht werden, um sozialen/gesellschaftlichen Fortschritt zu ermöglichen, indem entsprechend fachlich starke Argumente gesammelt werden, mit statistischen Belegen etc. - auch diese Dinge sind wichtige freiheitliche Kultur, die uns unterscheidet gegenüber Diktaturen.

Generell sollte Forschung vielfach nicht dem Zwang unterliegen einen direkten Nutzen zu bieten, vieles ist Grundlagenforschung, die erst anderes offenlegt oder nutzbar macht was sonst gar nicht erkannt worden wäre. Auch künstlerische oder philosophische bzw. moralische Aspekte sind es hier wert erforscht zu werden und das Denken in der Zukunft weiter zu entwickeln.

woflx  23.06.2022, 11:56

Wissenschaftliches Arbeiten zeichnet sich aber vor allem durch Ergebnisoffenheit aus. Ausgehend von einer Fragestellung wird mit reproduzierbaren Methoden nach Antworten gesucht. Theorien, die sich als nicht hilfreich erweisen, werden verworfen.

Die Suche nach "starken Argumenten" für ein vorweggenommenes Ergebnis ist keine wissenschaftliche Methode. Genau das ist die Art und Weise, wie in Diktaturen "Wissenschaft" betrieben wird: Alle Beobachtungen und Erkenntnisse werden im Licht einer bestimmten Ideologie betrachtet, um die Richtigkeit dieser Ideologie zu belegen.

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ksa01  23.06.2022, 15:25
@woflx

Nein, so war das auch nicht gemeint, das ist jetzt interpretiert konträr zu meiner Intention.

Selbstverständlich geht es da um Ergebnisoffenheit. Ich vermute mal du hattest noch keine Gelegenheit tiefer in sozialwissenschaftliche Studiengänge einzutauchen, oder? In der Soziologie z. B. wird Wissenschaftstheorie i. d. R. intensiver bearbeitet als in der Naturwissenschaft, allein schon weil man da mehr "herausgefordert" und in Frage gestellt wird. Es gibt allein diesbezüglich einen ganzen Spezialbereich qualitativer Sozialforschung, wo es z. B. sehr viel um offene Exploration geht, Experteninterviews, Milieustudien, Hypothesengenerierung etc. - die Geschlechterforschung ist da ein Teilfeld und unterliegt denselben methodischen Anforderungen.

Die "Suche nach starken Argumenten" bezieht sich auf einen späteren Moment, wenn jemand auf den gewonnen wissenschaftlichen Daten aufbauen will, um z. B. politisch etwas zu bewegen. Das ist letztlich nicht anders als in den Naturwissenschaften auch, wenn ich z. B. in einem Projekt Studien mit guten Argumenten suche und zitiere, die nahelegen, dass mein Produktionsansatz in die richtige Richtung gehen wird und wahrscheinlich Erfolg haben wird.

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andere Meinung:

Je nachdem, was man darin macht. Unterschiede zwischen geschlechtern zu beleuchten, evtl. auch so Dinge wie Sexualität und gefühltes Geschlecht zu untersuchen, kann durchaus sinnvoll sein und sich über mehrere andere Fachbereiche erstrecken, was dann auch die Untergruppierung in einen der anderen fachbereiche schwierig macht.

Meiner Erfahrung nach ist das aber weit davon entfernt, was man in dem Studiengang tut. Soweit ich das sehe ist das oft mehr eine wissenschaftliche Propagandafabrik, die Studien schaffen soll, die zu den jeweils angestrebten Zielen passen.

Soweit ich das auf Wikipedia lesen kann diese Problematik daraus folgen, dass man wohl irgendwelche "feministischen" Ansätze der Forschung zugrundelegt, die aber eben ein unvoreingenommenes Herangehen an die Sachverhalte verhindern. Von diesen müsste sich die Forschung emanzipieren, sofern sie das noch nicht getan hat.

Langfristig wird man den Studiengang womöglich enger mit anderen Studiengängen, wie Psychologie oder Medizin, vernetzen müssen.

Gut, ist wichtig, weil ...

Gender Studies stellen ein interdisziplinäres Feld dar, das entsprechend unterschiedliche Disziplinen behandelt, teils zusammenbringt, und diese mit 'Gender' in Zusammenhang setzt. Entsprechend sehe ich das Fach als Bereicherung des Uni-Curriculums an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter