Was haltet Ihr davon, dass im Kindersport die Leistungsbewertungen abgeschafft wurden?


22.02.2024, 22:01

Es geht hauptsächlich um Vereine und Bundesjugendspiele.

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Furchtbar, da fehlt jeglicher Leistungsanreiz. 65%
Gut, Kinder sollen spielen. 35%
Weiß ich nicht. 0%

16 Antworten

Ich bin der Meinung, das Fächer wie Sport, Kunst und Musik (die ein gewisses Talent voraussetzen) gar nicht benotet werden sollten. Gerade beim Sport steht doch im Fokus, das Kinder sich bewegen und Sport Teil des Lebens wird. Es sollte Spass sein und nicht der Zwang, in Sportarten, die man nicht mag oder in denen man einfach nicht gut ist, bewertet wird. Das demotiviert gerade Kinder, die den Sport eigentlich besonders nötig hätten (ein übergewichtiges Kind wird noch frustrierter, wenn es nur schlechte Noten bekommt). Wäre es nicht viel besser, wenn sich die Kinder im Sportunterricht einfach bei ihren Lieblingssportarten richtig auspowern dürfen?

Katinkacat 
Fragesteller
 08.09.2023, 13:32

Es geht nicht nur um die Schule. Auch in Vereinen werden z. B. beim Fußballspielen bei den Kleinen keine Resultate mehr festgehalten. Auch in den Ligen wurden die Tabellen abgeschafft.

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SlightlyAnnoyed  08.09.2023, 13:39
@Katinkacat

Dann musst du das auch in deiner Frage so formulieren. Leistungsbewertungen (= Noten) gibt es nur im Schulsport oder Leistungssport (und da schafft niemand was ab).

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Katinkacat 
Fragesteller
 08.09.2023, 15:15
@SlightlyAnnoyed

Doch, im Fußball gibt es bis zu einem bestimmten Alter nun keine Ergebnisausweisungen und Tabellen mehr.

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schwarzerkicker  23.09.2023, 03:39
@Katinkacat

Bei den Bambinis juckt das doch erst recht nicht. Da sollen die Kinder zunächst mal an den Sport herangeführt werden. Die Spreu vom Weizen trennt sich sowieso erst später, ab der C-Jugend oder so.
Viele Kinder probieren auch nur aus und wechseln den Verein ein paar Monate später dann wieder, weil sie merken, sie machen lieber Ringen statt Fußball. Da sind die Tabellen eh nutzlos.

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Gut, Kinder sollen spielen.

Schulsport nimmt auf gewisse Weise eine Sonderstellung bei den Schulfächern ein. Hier geht es viel weniger um die Bewertung eines Lern- und Leistungsstands als vielmehr um das Vermitteln von Freude an Bewegung zur dauerhaften Gesunderhaltung. Genau diese Freude an der Bewegung wird aber gerade bei den Kindern, die sie am Nötigsten hätten, nachhaltig zerstört, wenn diese Kinder eine 5 nach der anderen kassieren!

Zudem ist Benotung im Sportunterricht doch ungefähr so, als würde man am Mittwoch in Mathe zwei Aufgaben gestellt bekommen, die man dann selbst lösen muss, um am Donnerstag die Klassenarbeit darüber zu schreiben. Keine Erklärungen, kaum Chancen zum Üben und Korrigieren durch die Lehrkraft, sondern ziemlich direkt die Leistungskontrolle und die Note darauf. Das ist doch Quatsch!

Somit finde ich es sehr gut, wenn Schulsport vor allem Spiel und Spaß ist, kein Leistungsdruck, kein Anlass für Mobbing, kein Gegeneinander, kein Höher-Schneller-Weiter. Einfach nur die Möglichkeit, verschiedene Sportarten auszuprobieren und herauszufinden, in welchem Bereich man vielleicht auch gerne über die Schule hinaus regelmäßig aktiv sein möchte!

Und für Kinder, die im sportlichen Bereich überdurchschnittliche Begabungen haben, gibt es dann ja auch direkte Sportschulen, die diese Begabungen gezielt fördern. Ist die Begabung zwar da, aber eher (noch) nicht im Leistungssportbereich, gibt es wiederum Sportvereine in Hülle und Fülle, wo diese Förderung außerhalb der Schule stattfinden kann. Umso mehr ein Grund, dass man den Schulsport vom schwächsten Kind her denken muss, denn genau diese Kinder brauchen umso mehr positive Erfahrungen dabei, um im weiteren Leben nicht zu rückenkranken Couchpotatoes zu werden...

Die Frage ist wie sich das äussern wird. Wenn es nur die benotung ist finde ich das durchaus gut. Es werden ja trotzdem dann noch die einzelnen Disziplin gemacht.

Das ich beim Hochsprung der 2. schlechteste junge in der klasse war erkannte ich auch ohne die 5 oder was ich damit bekommen haben.

Der vergleich ist ja weiterhin noch vorhanden.

Auch bei teamspielen wie volleyball und anderes gibt es gewinner und verlierer. etc. und auch da mann man sich meistens irgendwo mit seiner leistung im team einordnen.

Die leistung im schulsport was für mich niemals irgendwie ausschlaggebend die note schlichtweg wertlos.

Gut, Kinder sollen spielen.

Uneingeschränkt super.

Man sollte sie ganz abschaffen. Sport ist sowas wie der Buchclub oder die Theatergruppe. Für die einen ist das was, für andere nicht. Nur würde niemand auf den dummen Gedanken kommen, alle in ihren schauspielerischen Fähigkeiten zu bewerten und damit ganz viele zu beschämen.

Bundesjugendspiele und Co sind ein Relikt aus vergangenen Zeiten.

Furchtbar, da fehlt jeglicher Leistungsanreiz.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich mit anderen zu vergleichen, etwas ist, was tief in uns Menschen verankert ist. Und auch Kinder wollen sich mit anderen messen. Wie gut bin ich, wie gut sind die anderen? Das ist doch eine Frage, die in unserem Menschsein eine große Rolle spielt. Und der sportliche Wettkampf, nach fairen Regeln, bietet sich doch förmlich an, hier Antworten zu finden.

Zum sportlichen Wettbewerb gehört auch, dass man lernt zu verlieren. Man kann nicht immer der Beste sein und manches können andere einfach besser. Aber es gehört auch dazu, dass Gewinnen zu erlernen und auch die Leistung des Unterlegenen wertzuschätzen und anzuerkennen, wenn jemand sein Bestes gegeben hat.

Es ist keine Schande zu verlieren. Aber es ist doch auch wichtig, sich anzustrengen und alles zu geben. Besser zu sein als andere, mehr zu leisten und als erster durchs Ziel zu gehen, muss doch ein Anspruch und Motivation sein, wenn wir uns weiter entwickeln wollen. Und der sportliche Wettbewerb leistet hier einen wichtigen Beitrag, in der Erziehung von jungen Menschen, sie auf die Realitäten des Lebens vorzubereiten. Das muss auch und explizit, in der Schule seinen Platz haben.

Natürlich kann man immer darüber diskutieren, wie man den sportlichen Wettkampf in der Schule gestaltet und wie man Leistung bewertet, so dass jedes Kind hier auch profitiert. Aber auf eine Ebene zu kommen, auf der wir sagen, es ist völlig egal was du leistest und ob du dich anstrengst, dürfen wir sicherlich nicht kommen.

Katinkacat 
Fragesteller
 08.09.2023, 13:30

Ich nehme mal das Stangen klettern. Da bin ich nie hochgekommen. Aber trotzdem fand ich schon als Kind, dass man denen auch eine gute Note geben sollte, die das wunderbar hinbekommen.

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DreiGegengifts  22.02.2024, 22:18
Wie gut bin ich, wie gut sind die anderen?

Niemand, der keinen Draht zu Sport hat, will das herausfinden.

Genauso wenig würde keine Sportskanone wissen wollen, wie hart sie in der Theatergruppe oder im Buchclub versagt.

Wir haben die irrige Idee aus der Vergangenheit übernommen, Sport wäre für alle etwas. Vielleicht gab es einmal antike Zeiten, in denen körperliche Leistung für alle was war. Aber unsere heutige Gesellschaft ist ja sehr viel diverser. Da passt das nicht mehr.

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