Was denkt ihr über meine Aktienstrategie?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Zeitraum ist viel ist zu kurz, als dass da die Fundamentaldaten von großer Relevanz wären. Ob eine Aktie fundamental über- oder unterbewertet ist, spielt in deinem Fall keine Rolle, zumal man von unterbewerteten Aktien davon ausgehen kann, dass sie langfristig sehr wahrscheinlich sowieso steigen werden (warum also dann gleich wieder verkaufen?).

Das was du betreibst ist Daytrading. Ja, das kann funktionieren, ist aber für 95% der Anleger nicht nachhaltig profitabel.

Mal abgesehen von der grundsätzlich enorm hohen Schwierigkeit von Daytrading, ist das systematische Problem jedoch, dass die meiste Zeit der größte Teil des Kapitals gar nicht investiert ist und entsprechend hohe Kapitalkosten generiert.

Wenn du beispielsweise 100.000€ Kapital hast, wirst du pro Trade kaum mehr als 500€ bis maximal 2.000€ investieren, sagen wir im Mittel 1%. Wenn du dann also beispielsweise den Trade mit 50€ gewinn schließt, sind das bei 1.000€ investiertem Kapital zwar 5%, bezogen auf dein Gesamtkapital allerdings gerade einmal 0,05%. Das ist ungefähr das, was rein kalkulatorisch auch ein passives Portfolio pro Tag generiert. Natürlich lässt man auch oft mehrere Trades parallel laufen, aber es wird realistisch nie der Fall sein, dass dein gesamtes Kapital investiert ist. 85%/90%/95% deines Portfolios, sind die meiste Zeit nicht investiert. Das generiert enorm hohe Opportunitätskosten. Bei einer Kapitalauslastung von beispielsweise 10%, würdest du in diesem Fall also Opportunitätskosten von gut 6.300€ pro Jahr haben, beziehungsweise 25€ pro Tradingtag. Das führt dazu, dass du von deiner täglichen Performance nochmal 2,5 Prozentpunkte abziehen musst. Damit nachhaltig besser als der Markt zu sein, grenzt an der Unmöglichkeit.

Daytrading mit einem vernünftigen Risikomanagement (max. 1-2% pro Trade), lohnt sich daher nur mit Hebel oder Fremdkapital. Wenn du 10%, 20% oder sogar noch mehr pro Trade investierst, ist die Kontopleite mehr oder weniger garantiert. Das hat nichts mehr mit seriösem Daytrading zu tun, sondern ist pure Zockerei.

Ich würde mich an deiner Stelle daher also auf den Aufbau eines passiven Portfolios konzentrieren. Am Anfang heißt das vor allem, viel Geld mit normaler Arbeit verdienen und dann davon viel sparen und in langfristige Anlageprodukte investieren (z. B. ETFs). Nach einigen Jahren, geht man dann mit solchen Nachrichten ins Bett:

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Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich täglich mit Aktien, ETFs, Krypto etc.
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Harpunier 
Beitragsersteller
 08.05.2025, 20:10

Hi, vielen Dank für dein detailliertes Feedback. Es macht schon Sinn, wenn man Geld hat, das so zu machen, wie du es schreibst. Ich werde mal daraufhin arbeiten müssen, mehr Geld zum Investieren zu haben.

Wenn du damit Gewinne machst und auskennst, warum nicht. Ich mache das Gleiche mit ETFs nur langfristig.

Ich verfolge eher eine aktive antizyklische ETF Strategie die viel sicherer ist als Einzelaktien, kann damit gut leben und 12 bis 18% Rendite pro Jahr erzielen. Selbst da kann es bei manchen ETFs bis zu 2-4 Jahre dauern um in Gewinn zu sein. Meine Trades teile ich in meiner Face book Gruppe:  ETF antizyklisch handeln ! Bei Interesse reinschauen.

Bei dem ETF hat es 13 Monate gedauert.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2017 investiere in ETF, Aktien und seit 2019 in Krypto
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Talas75  08.05.2025, 20:09

Habe mit 5000€ angefangen und jeden Monat Sparplan 150€, aber es geht mit 10€ pro Monat, Sparpläne sind auch kostenlos.

Harpunier 
Beitragsersteller
 08.05.2025, 20:00

Interessant. Danke fürs Teilen. Ich gehe davon aus, dass du ein größeres Startkapital hattest als ich. Bei mir lohnt sich das nicht. Das wären bei mir vielleicht 1000€ in 2 Jahren.

Daytrading nennt sich sowas.

Kann auch schief gehen. Es ist okay, aber nicht über TR. M;an sollte dann eben den Kursverlauf im Blick haben, und da ist es schon besser über PC/Laptop als über das Handy.

Ich habs früher auch gemacht, lange Jahre, jetzt nicht mehr, ist mir zu stressig, mache nur noch langfristige Investments, die können Dir auch gutes geld bringen ohne Stress. heute ist mein Depot 800,- nach oben :-) Wurde auch wiedermal Zeit, Trumps Politik hat es sehr schrumpfen lassen

Von Experte AnnaStark bestätigt

Gewinne realisieren und Verluste laufen lassen ist der sicherste Weg, an der Börse arm zu werden.

Unabhängig vom Markt. Wenn du es konsequent durchziehst, hast du logischerweise bald alles in Looseraktien, die du dann bis zum St.-Nimmerleins-Tag behältst.

Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen ist dagegen ratsam. Kann langweilig werden aber man wird reich dabei.


Harpunier 
Beitragsersteller
 08.05.2025, 16:05

Vielen Dank für deinen Tipp! Das macht Sinn.

Ich verstehe das System nicht.

Gewinne nimmst du sofort mit aber Verluste lässt du laufen? Andersrum wäre es sinnvoller.

Ausserdem halt ich den Einsatz für zu gering. Da steht doch der Gewinn dem Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis gegenüber.

Wie erkennst du unterbewertete Aktien? Wenn die wirklich unterbewertet sind, dann lässt man den Gewinn laufen.


Harpunier 
Beitragsersteller
 09.05.2025, 12:16

Ich habe früher Verluste realisiert, indem ich sie aus Angst vor totalem Wertverlust verkauft habe. Also ca. 3000€ verbrannt. Northern Data hatten ihre Umsätze geschönt und sind aufgeflogen.

Jetzt versuche ich die täglichen Schwankungen mitzunehmen, was oft ganz gut gelingt. Verluste habe ich nur bei AMD.

KathrinStuggi  12.05.2025, 11:42
@Harpunier

Ja, momentan geht es auch breit wieder nach oben. Da kann man fast kaufen was man will.
Aber überleg dir echt mal ob du nicht auch eine Wochenbasis umsteigst. Ist stressfreier und meiner Meinung nahc rentabler.
Aber musst du natürlich selber für dich entscheiden.

KathrinStuggi  12.05.2025, 12:03
@Harpunier

Gerne. Kannst ja mal mit einem parallelen Depot (ohne echtes Geld) schauen mit was du besser fährst.

Es kommt halt auch immer auf den Kapitaleinsatz an.

Wenn du 10.000 Euro hast, dann machen 5% schon was aus. Bei 1000 Euro lohnt sich der Aufwand halt nicht.