Was denkt ihr über die Krim Krise?

10 Antworten

Was ich darüber denke- ich kann mich nur auf die Infos der Medien richten und denen stehe ich kritisch gegenüber.

Ferner weis ich was Putin für ein Mensch ist und kein Pardon gibt- wenn seine geliebte Schwarzmeerflotte -die in Sewastopol ihren Stützpunkt hat -in die Hände der Ukrainer fällt. Denn da sieht er Rot. Da hat er die Krim (die 1956 der damalige Ministerpräsident Chrustschow (UDSSR)) der Ukraine geschenkt hatte) einfach einkassiert. Es versteht sich das da dort getrixt wurde und das Volk abgestimmt hatte, dass größtenteils aus Russen besteht.Er hat einfach das Gebiet "friedlich" einkassiert.

tomxxxx  07.12.2019, 00:22

"Ferner weis ich was Putin für ein Mensch ist"

aus den deutschen Medien?

"einfach einkassiert"

so einfach ist das nicht. Die Ursache für die Abstimmung war der Staatsstreich in Kiev und der folgende Krieg der neuen Regierung gegen die eigene Bevölkerung. Vertändlich, das die Angst vor dem Asow Regiment und anderen Nazis und Söldnern haben und sich abspalten wollen. Also eher Notwehr.

"Es versteht sich das da dort getrixt wurde und das Volk abgestimmt hatte, dass größtenteils aus Russen besteht"

wo ist das Problem? Wieso getrixt und was heist "es versteht sich"?

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lasdas  07.12.2019, 20:04
@tomxxxx

Der "lupenreine Demokrat " hat mal kräftig nachgeholfen.

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Seit der Auflösung der Sowjetunion hatte sich die Krim, die mehrheitlich von ethnischen Russen bewohnt ist, nie besonders wohl in der Ukraine gefühlt und deshalb immer auf einem Sonderstatus innerhalb der Ukraine gepocht.

Moskau hat aus Gründen der guten Beziehungen zur Ukraine immer den Deckel auf diese Bestrebungen gehalten. Gleichzeitig hat die Ukraine der Krim jahrelang den Autonomiestatus vorenthalten.

Im Zuge der vom Westen unterstützten "Orangenen Revolution" kam es wieder zu einem Aufschwung der Eigenständigkeitsbestrebungen der Krim, weil die neue Ukrainische Regierung einen Kurs der Ukrainisierung fuhr und die russische Sprache und Kultur benachteiligte. Das endete erst wieder mit Janukowitsch und seiner Partei der Regionen.

Nachdem dann Janukowitsch Ende 2013 vom Maidan weggeputscht wurde, der zu diesem Zeitpunkt schon lange von rechtsextremen (west)ukrainischen Paramilitärs kontrolliert wurde, war die Krim nicht bereit, der neuen nationalistischen, vom Westen unterstützten Putschistenregierung in Kiew zu folgen.

Moskau sah nun keinen Grund mehr, die Bestrebungen der Krim zu Russland hin zu unterbinden und schickte die "Grünen Männchen", die ohne einen einzigen Schuss abzugeben, verhinderten, dass Kiew das Referendum über den Austritt der Krim aus der Ukraine und den anschließenden Beitritt zur russischen Föderation gewaltsam unterbinden konnte. Der größte Teil der Ukrainischen Armee und Flotte auf der Krim verweigerte Kiew den Befehl und nahm später den Dienst in den russischen Streitkräften auf.

Das Referendum war im Ergebnis überdeutlich und die weit überwiegende Mehrheit der Krimbewohner stimmte für den Austritt aus der ungeliebten Ukraine.

Seit dem ist die Krim ein unveräußerlicher Teil Russlands und die Bewohner der Krim sind darüber heilfroh. Eine Krimkrise gibt es nicht mehr.

tomxxxx  07.12.2019, 00:34

gut zusammengefasst, auch mal die Chronologie und Hintergründe, die sonst gerne weggelassen werden.

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Silicium73  07.12.2019, 02:16
Das Referendum war im Ergebnis überdeutlich und die weit überwiegende Mehrheit

Russland kann also in Staaten mit regional von Russen bewohnten Gebieten abstimmen lassen, zu welchem Staat sie gehören wollen, und das Ergebnis soll dann verbindlich sein?

Das ist Völkerrecht durch die Augen eines Kriegsverbrechers.

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ErnstSorge  07.12.2019, 12:17
@Silicium73

Das ist überhaupt keine völkerrechtliche Bewertung, sondern nur die Schilderung der Tatsachen.

Außerdem beißen sich in diesem konkreten Fall zwei Völkerrechtsprinzipien - Das Prinzip der territorialen Integrität und das Prinzip von der Selbstbestimmung der Völker. Welchem Prinzip hier der Vorrang gegeben werden muss, kann man trefflich diskutieren. Fakt ist, dass die Bevölkerung der Krim in ihrer übergroßen Mehrheit nicht zur Ukraine gehören möchte und schon gar nicht unter einer nationalistischen ukrainischen Regierung.

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Silicium73  07.12.2019, 12:31
@ErnstSorge
Welchem Prinzip hier der Vorrang gegeben werden muss, kann man trefflich diskutieren.

In der Praxis treffen diese Prinzipien bei jeder Sezession aufeinander. Die allgemeine Rechtspraxis ist die, dass eine Sezession dann legalisiert wird, wenn sie bestehende Probleme löst - wie etwa die Abspaltung der Slowakei von Tschechien. Schafft sie dagegen Probleme, passiert das nicht. Siehe etwa Kurdistan.

Gegen den Willen des betreffenden Nationalstaats kann eine Sezession zudem nur dann erfolgreich sein, wenn die Bevölkerung im Sezessionsgebiet verfolgt, unterdrückt oder terrorisiert wird. Auf der Krim wohl kaum der Fall - dort haben russische Soldaten ukrainische Kasernen belagert, und Gegnern des Beitrittreferendums wurde mit Kriminalisierung gedroht.

Fakt ist, dass die Bevölkerung der Krim in ihrer übergroßen Mehrheit nicht zur Ukraine gehören möchte

Das ist ohne jede Relevanz. Kaum jemand im indischen Kashmir möchte zu Indien gehören, ohne dass es jemanden interessiert.

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ErnstSorge  07.12.2019, 12:35
@Silicium73
Das ist ohne jede Relevanz.

Nun ja, die Krim-Bevölkerung wird das anders sehen.

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Silicium73  07.12.2019, 12:42
@ErnstSorge

Kann sie ja. Nur ist der Wille einer regionalen Bevölkerung in keinem Staat rechtsverbindlich (abgesehen von Autonomiestatus, die vom Mutterland freiwillig eingeräumt wurden).

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ErnstSorge  07.12.2019, 12:47
@Silicium73

Du darfst gerne darüber nachdenken, was passieren würde, würde die Krim wieder an diese Ukraine fallen.

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Silicium73  07.12.2019, 13:10
@ErnstSorge

Es ging rein um eine völkerrechtliche Beurteilung, nicht darum, dass die Ukraine ein Failed State mit großen gesellschaftlichen Problemen ist.

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Hallo,

naja, die Abfolge der Ereignisse wird zum Teil etwas unterschiedlich dargestellt/interpretiert. Zugegeben wurde aber, dass die Repuplik Krim ein Hilfeersuchen an Moskau geschrieben hat, dem Rußland gefolgt ist.

Dadurch kann ich als Außenstehender nur vermuten, dass diese "Abspaltpolititik" genauso wie in anderen Regionen der Welt stattfindet. In diesem Falle ist jedoch eine Besonderheit sicher ausschlaggebend für den riesen Rummel:

Die russische Schwarzmeerflotte in Swastopol! und Es ist der einzige Zugang Rußlands mit seiner bewährten Flotte in dieser Region.

Ob und inwieweit andere Staaten Einfluß genommen haben und weiterhin nehmen wird ja kaum oder gar nicht veröffentlicht. Dass aber sehr viele Staaten dort Interessen habe ist ja aber bekannt, also ....

Hier noch ein (hoffentlich nicht sooo gefälschter Ablauf): https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/politik/krimkrise-chronologie-ukraine-100.html

Grüße aus Leipzig

1) Russland hat widerrechtlich einen Teil der Ukraine annektiert – selbst wenn das hier Dutzende schönreden.

2) Staaten müssen nicht nach Sprachgruppen auseinander dividiert werden. Das einvernehmliche Zusammenlebern von Sprachgruppen/Ethnien beweist erst die Stärke einer Demokratie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Referendum der Krim ist deutlich fuer Russland ausgefallen.

Der Deal, welcher gesteuert vom Maidanputsch ausging ist schlicht und einfach nicht aufgegangen, somit ist das ein Teil Geschichte, es gibt kein Problem mit der Krim.

Es gibt ein Problem mit der Nato, die sich offensichtlich in die Ukraine hinein verlegen wollte, was allerdings die Statuten nicht zulassen, wenn in einem Land nicht Ruhe herrscht.

Das grosse Ziel ist die weitere Einkreisung Russlands, wer da denkt, das dient dem Frieden, der irrt, denn mit jedem Meter weiter in Richtung Osten von Raketenguerteln, nimmt die Gefahr eines neuen Krieges zu.

Wo liegt jetzt mehr Sicherheit, mit dem Rambogebahren der Natobefuehrworter oder der Einsicht, das Russland keine weitere Ausbreitung der Nato in ihrer Richtung dulden kann, ohne in die Bredouille zu kommen?

https://www.focus.de/politik/sicherheitsreport/warnung-vor-dem-erodieren-aller-vertraege-experte-glaubt-nicht-an-ein-wettruesten-russlands-waffen-sind-schon-da_id_10351087.html

Dieser Artikel geht gegen Russland, das ja nur eine Regionalmacht vergleichbar mit Italien ist, laut Obama.

Die US Verteidigungsausgaben der USA sind mit 745 Milliarden $ von Trump 2018 unterschrieben worden.

Bei 63 Milliarden $ liegen sie in Russland, das sind weniger wie 10 % und dann kommen noch die ganzen Natolaender dazu.

Also wird kuenstlich ein Gleichgewicht hier dargestellt, welches es nicht gibt.

Ich denke noch an die Aufregung von 1962, allerdings in Richtung Osten wird das als normal gesehen.