Warum wurde die gute alte D-Mark abgeschafft?

9 Antworten

Das war Kohl und Waigels Forderung. Das Volk wird nicht gefragt. Hätte man das Volk gefragt, hätten wir heute noch die DM.

Eine eigene Währung zu haben bietet den Vorteil, je nach wirtschaftlichen Verhältnissen, die Währung auf.-oder abzuwerten. Das geht mit dem Euro nicht.

Griechenland möge da als Beispiel dienen. Hätten die noch Ihre Drachmen, dann wäre ein Staatsbankrott die einzige und auch richtige Lösung gewesen.

So hat sich dieses Land auf längere Zeit verschuldet, wovon andere satt profitieren.

Nimmst du einen Rentner der zu DM Zeiten 2000.--DM Rente hatte. Der konnte nach Abzug seiner Fixkosten sich immer noch etwas leisten. Nach Einführung des Euro hatte dieser besagte Rentner 1000.--€ im Monat. Zieht er davon seine Fixkosten wie Miete, Telefon, Heizung, Krankenkassenbeitrag, Pflegeversicherung usw. ab. dann kannst du dir vielleicht ausrechnen , was dem noch bleibt.

Oft wurden die Preise 1 :1 umgerechnet. Was zuvor 1.--DM kostete, kostete dann 1 Euro.

Wenn Löhne/Gehälter und Renten analog dieser Entwicklung angepasst würden, wäre der Euro kein Problem. Das aber ist nicht der Fall.

Warum werden die Warteschlangen an den Tafeln immer länger ? Warum haben wir über 2 Millionen Kinder bei uns die in Armut leben ? Warum steigt die Altersarmut immer weiter ?

Wir haben dafür die Einheitswährung bekamen.

Tatsächlich für den Verbraucher erstmal gewöhnungsbedürftig. Insbesondere in einem Winter eingeführt, wo viele Preise ohnehin stiegen.

Aber der internationale Handel hat profitiert. Keine Währungsrisiken mehr in Europa.

Auch die "Teuro-Legende" kann einer genauen Prüfung nicht widerstehen. Preise von 1994 mit denen von 2014 gegenübergestellt, ergeben gerade die 2 % Preissteigerung, die von den National-/Notenbanken angestrebt werden.

Ich habe 1994 ein Auto gekaut. Das gleiche Modell, bessere Ausstattung und stärkerer Motor koste heute auch nur das gleiche + jährlich 2 % preissteigerung.

Wer behauptet alle Einnahmen hätten sich halbiert und die Preise wären mit geänderten Währungszeichen gleich geblieben, spinnt doch. Dann hätte er ja früher die Hälfte des Einkommens sparen können.

Bei wem haben sich denn die Mieten nur mal als Beispiel verdoppelt, bzw. wären nicht umgerechnet worden?

Warum kann man diese Fragen mal nicht emotionslos sehen, sondern die Zahlen genau prüfen Einfach übr einen längeren Zeitraum. Alles auch gut beobachtet vom Statistischen Bundesamt.

TomRichter  20.08.2017, 19:28

Ist ja alles richtig, aber trotzdem nur die halbe Wahrheit.

Dazu kommt die "gefühlte Inflation", die sich aus zwei Quellen speist.

Zum einen kaufen die meisten Menschen nur selten Autos, Häuser und Versicherungen. Dafür häufig Energie und Lebensmittel, so dass deren Erhöhung mehr im Gedächtnis bleibt.

Zum anderen fühlt man weniger die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr, sondern das Verhältnis der Preise zum eigenen Einkommen.

https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Verbraucherpreise/Fast10JahreEuro5611105119004.pdf

Daran, dass die Einkommen (jedenfalls die Einkommen der ärmeren 90%) langsamer stiegen als die Preise, ist zwar nicht der Euro schuld, sondern die arbeitnehmerfeindliche Politik, die sogar von  einer früheren Arbeiterpartei mitgetragen wurde.

Aus Sicht der Regierung ist es aber bequem, dass die Leute ihre Verarmung dem Euro in die Schuhe schieben und nicht der Regierung :-(

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wfwbinder  20.08.2017, 20:45
@TomRichter

DAnke für den Hinweis, natürlich hast Du mit der gefühlten Inflation Recht. Vor meinen HI galt für mich der "Gummibärchenindex," der Preis pro 100 Gramm Gummibärchen. 

Ich weiß nur eines, seit der Umstellung auf Euro ist der Lohn der Reinigungsfachkraft (Putze) schneller gestiegen, als die Honorareinnahmen. Aber das das nur ca. 2 % der Einnahmen ausmacht ist es zu vernachlässigen.

Das die SPD die dümmste Politik gegenüber Unterschicht und Normalbürgern gemacht hat (ich weiß nicht wo ich anfangen und wo ich aufhören soll), ist Tatsache.

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SO ungeheuer stabil, wie heute viele Leute zu glauben scheinen, war die D-Mark NIE: In den sechziger\ siebziger Jahren begann fast jede Tagesschau (um zwanzig Uhr) mit Meldungen über Auf-oder Abwertungen der D-Mark zum Dollar. Dann begann man eine fiktive Währungseinheit namens ECU einzuführen, die der direkte Vorläufer des Euro war. Einige Nationalbanken prägten sogar schon Münzen mit dieser Währungsbezeichnung. Allerdings niemals in so großem Stil, dass man damit die nationalen Münzen hätte ersetzen können.

Weil der Euro als einheitliche Währung der EU wirtschaftliche Vorteile bringt.

Pasha78  19.08.2017, 21:33

Ja, und der Storch bringt die Kinder.....

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abibremer  30.08.2017, 13:12
@Pasha78

Hast du eine Ahnung, wie viel Arbeitszeit und Kraft in Vor-Euro-Zeiten nur mit der ständigen Umrechnerei bei Auslandsgeschäften vertan wurde? Nebenher konnten die Banken ihre Kundschaft durch "Wechselgebühren" über den Tisch ziehen.

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Der Bundesbank sind keine neuen Motive mehr für die nächste Serie der Banknoten eingefallen.

Eigentlich wollten sie eine Asterix-und-Obelix-Serie drucken lassen, aber Goscinny hat das nicht erlaubt.

Gaskutscher  19.08.2017, 21:22

Die Serie war aber nur für Frankreich gedacht. 

In Deutschland wollten sie Werner Brösel und Freunde herausbringen.

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abibremer  29.08.2017, 21:16

Ich bin im Besitz einer 5-Euromünze aus Belgien, die zu Ehren des Comiczeichners Herge`einen blauen Schlumpf zeigt.

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