Warum wird um die Bombardierung Dresdens so ein Kult gemacht?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Aus mehreren Gründen. Erstens gab es in Dresden weder nennenswerte militärische Einheiten, noch eine funktionierende Luftabwehr. Die Stadt war somit den Bombenangriffen völlig schutzlos ausgesetzt. Weiterhin war sie mit geflüchteten Zivilisten aus den ostwärtigen Gebieten des Reichs völlig überfüllt und drittens wurden bei dem Angriff viele Kulturgüter zerstört.

Die Zerstörung erfolgte im Februar 1945, als der Krieg praktisch schon verloren war. Ich unterstelle der britischen Heeresführung jetzt mal, daß sie aus taktischen Überlegungen gegenüber der heranrückenden Roten Armee diese Entscheidung trafen. Fakt ist jedenfalls, diese Zerstörungsorgie war so unnötig wie überflüssig.

zetra  06.09.2023, 09:40

Und es stand ja schon fest, das Dresden im sowjetischen Sektor dann liegen wird.

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Weil es noch 1945 geschehen ist, vollkommen unnötig , denn militärisch ist DE am Ende gewesen und Dresden wahr voller Flüchtlinge.

Eine Rache fuer Coventry, diese ist allerdings gründlich ausgefallen.

https://www.deutschlandfunk.de/luftangriff-auf-coventry-1940-schutzlos-deutschen-bomben-100.html

Woher ich das weiß:Hobby

Siehe die Antwort von Luftkutscher. Du solltest das nicht verharmlosen, auch wenn selbstverständlich auch die Naziherrschaft schlimm war. Richtig ist allerdings, dass Rechtsextremisten das für ihre Propaganda instrumentalisieren.

Von Experte Udavu bestätigt

Auch aufgrund der Frage "Warum noch einmal ein derartiger Zerstörungsakt, wo der Ausgang des Krieges doch jetzt endgültig absehbar war?"

Zum einen, um den Russenzu zeigen das die Westalliieren den Sowjets jegliche erdenkliche Hilfe zukommern lassen würden, aber auch, um ihnen dabei gleich zu zeigen wozu die Alliierten Bomberstaffeln fähig waren (Im Falle einer militärischen oder zunächst politischen Eskalation zwischen den beiden Verbündeten Kräften aus Ost und West).

Selbst Churchil zog sich nach dem Bombadement Dresdens von seiner bis dahin festen Einstellung zurück, in welcher er seinem Marschall Harris bei seinen Bomben-Planungen stets den Rücken freihielt. Ihm sei der Moment gekommen an dem man überlegen müsse ob man so weiter machen wolle, so die ungefähren Worte von Churchill.

Nicht wenige, auch hochrangige Militärs der Alliierten stellten später öffentlich fest, dass es eher nutzlos und an einem Verbrechen gleichkam, eine Stadt wie Dresden, voll mit Flüchtlingen, dem Erdboden gleichzumachen.

Dresden steht heute also als Synonym für den Bombenkrieg über Deutschland.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus
zetra  06.10.2023, 12:43

Und diese Stadt lag dann bekanntlich in der sowjetischen Besatzungszone.

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