Sind die Luftangriffe auf Dresden im Zweiten Weltkrieg überhaupt zu rechtfertigen?

18 Antworten

Es gibt keinerlei Rechtfertigung für Angriffe jeglicher Art. In Dresden befand sich zu Kriegszeiten Rüstungsproduktion wie in vielen anderen Städten auch. Historiker vermuten hier einen Grund für die erfolgte Bombardierung. Der Angriff auf Dresden steht heute  stellvertretend für die vielen Verwüstungen anderer deutscher Städte. Wieviel Leid die  deutsche Wehrmacht in anderen Ländern angerichtet hat ist bekannt.  Jedes dieser Länder hat sein eigenes Dresden. 

Okay, okay ihr hattet es nunmal im Geschichtsunterricht aber mal ganz ehrlich im zweiten Weltkrieg sind ganz andere Städte nur aufgrund von ideologischen Gründen deutlich stärker zerbombt worden als Dresden!

Im Grunde genommen kannst du dir ungefähr merken auf einen Armee oder Kriegspartei angehörigen kamen im zweiten Weltkrieg, drei Tote Zivlisten oder 2.

3:1 oder 2:1 war der Kurs an Armee/Marine/Luftwaffen toten zu toten Zivilisten. Man rechnet in jeden Krieg mit Tod von Zivilisten das war also auf jeder Seite so. Es gab viele Städte wie Dresden nicht nur auf deutscher Seite.

Nein, natürlich nicht. Aber die von Coventry , Guernica, Rotterdam auch nicht. 

Wer Wind säht, wird Sturm ernten. Die Deutschen haben allerdings keinen Wind gesäht, sondern Sturm. Und beklagten sich dann, dass sich der Sturm gegen sie wandte.

Nein, die Luftangriffe auf Dresden, Hamburg, Köln sind nicht mit den Menschenrechten zu rechtfertigen. Aber ich finde es immer seltsam, dass man bei Dresden, Hamburg, etc... immer "Unrecht!"schreit, aber unseren Anteil an der Geschichte übergeht.


Kann man die sinnlose Tötung von Menschen überhaupt "rechtfertigen"? Ich glaube nicht!

Nun war allerdings der Zweite Weltkrieg eine Ausnahmesituation. Gerade die Briten standen für einige Jahre mehr oder weniger allein Hitlerdeutschland gegenüber, das den europäischen Kontinent dominierte. Und Deutschland führte den Krieg ohne jegliche Rücksichtnahme. Dieses Recht nahmen auch die Briten für sich in Anspruch, um sich zu behaupten, genauso wie es später die US-Amerikaner und dann die Russen taten. Der von Hitler und seinen Schergen begonnene, brutal-rücksichtslos geführte Weltkrieg brachte überall die "Bestie Mensch" ans Tageslicht.

Was speziell Dresden angeht, so hatte sich die Kriegslage insoweit geändert, als Nazideutschland militärisch geschlagen war und kurz vor dem Zusammenbruch stand. Die Auslöschung Dresdens, auch die weiteren Bombenangriffe auf andere deutsche Städte sowie die damit zwangsläufig verbundenen zivilen Opfer waren reine Racheakte der deutschen Kriegsgegner, gewissermaßen eine Antwort auf den von Goebbels verkündeten "totalen Krieg", der sich nun auf bzw. über Reichsgebiet austobte. Nach den unsäglichen Verbrechen, die Nazideutschland gegangen hatte, und dem millionenfachen Leid, das der Krieg bei Deutschlands Gegnern verursacht hatte, waren Rachegefühle und der Wunsch, nun die Deutschen leiden zu lassen, aus damaliger Sicht verständlich. Dass die Alliierten damals keine moralischen Übermenschen gewesen sind, kann man ihnen schlechterdings nicht vorwerfen.

Davon abgesehen gibt es heute eine eindeutige Sicht der Dinge, in der sowohl die deutsche als auch die internationale Historikerzunft übereinstimmt: militärisch war die auslöschende Bombardierung Dresdens und anderer deutscher Städte in diesem Endstadium des Krieges vollkommen sinnlos, daher überflüssig, um den Sieg über Deutschland zu erringen. Auch nach damaligem (Kriegs-)Völkerrecht waren diese Bombardierungen Kriegsverbrechen der Aliiierten. Daher versucht heute auch kein gebildeter, historisch informierter Mensch mehr, diese Bombenangriffe "zu rechtfertigen", sondern man versucht allenfalls, sie aus der damaligen Situation heraus zu verstehen.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Die Luftangriffe auf Dresden sind absolut nicht zu rechtfertigen. Genauso wie die Luftangriffe auf Hamburg nicht (30000 Tote, darunter 5000 Kinder). Auch der Luftangriff auf Würzburg im März 1945 war ein unglaubliches Verbrechen; hier wurden ganz offensichtlich neue Bombentypen ausprobiert.

Man kann auch nicht mit Coventry oder London kommen. Die deutschenLuftangriffe zielten jedenfalls nicht primär auf die Zivilbevölkerung, die alliierten Luftangriffe aber hatten in erster Linie das Massensterben der Zivilbevölkerung im Visier (z.B. absichtliches Entfachen eines Feuersturmes!).

Dass man diesen alliierten Kriegsverbrechern die „Gnade der Vergebung“ zuerkennen sollte – wie einer schrieb – wäre absurd. Nach christlichem Glauben erhält der Vergebung, der seine Sünden echt bereut. Die Sieger aber haben niemals bereut, im Gegenteil, sie haben – trunken vor Siegerlaune – ihre Verbrechen, die sie als Sieger amnestiert haben, auch noch gefeiert.