Warum wird Moral mit gesellschaftliche Normen gleichgesetzt?
Ich dachte immer da geht es um gut und böse, um recht und unrecht usw.
die google defintion ist das was mich irritiert
4 Antworten
Moral ist in erster Linie gesellschaftlich definiert. Deshalb unterscheiden sich die Moralvorstellungen zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Gesellschaften so fundamental.
Die griechische Tragödie lebt zum Beispiel vom Widerstreit dieser sich widersprechenden Moralvorstellungen. Ungeachtet der theoretischen Fundamente wird Moral auch durch religiöse und politische Dogmen und die jeweiligen Lebensumstände beeinflusst. Hat die Gemeinschaft einen hohen Stellenwert, wird die Gesellschaft eine andere Moral entwickeln als eine, die sehr großen Wert auf individuelle Entfaltung legt.
Gut und böse hingegen sind zunächst einmal ethische Kategorien, keine moralischen. Die Frage, ob es so etwas wie eine objektive Ethik oder gar eine objektive Moral geben kann, ist eine der schwersten Fragen der Philosophie. So geht etwa Aristoteles davon aus, dass letztlich eine Art objektives Wohlergehen (εὐδαιμονία, manchmal auch mit "Glückseligkeit" übersetzt) das Ziel sein müsse, wogegen Scheler eine Art objektiver oder intersubjektive Hierarchie der Werte und Normen postuliert ("Ordo Amoris"). Für Schopenhauer entspringt jede Form von Ethik aus Mitleid (Ueber die Grundlage der Moral). Kant hingegen kommt einer moralischen Begründung schon näher, wenn er sein Ethikkonzept aus dem kategorischen Imperativ ableitet (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten).
philosophisch gesehen sind die Begriffe von gut und böse ziemlich relativ und unterliegend damit der herrschenden gesellschaftlichen Norm.
Der Begriff "Moral" hat aber nicht in jeder Gesellschaft den selben Stellenwert.
Ein Beispiel: es gibt Länder, in denen Frauen, die fremdgegangen sind, zu Tode gesteinigt werden, weil es deren moralischer Vorstellung entspricht, was wir wiederum für völlig unmoralisch halten.
De Regeln des Zusammenlebens werden (sie sind das Gesetz oder Teil davon) mit dem Guten identifiziert. Ger Gemeinschaft dienlich zu sein ist moralisch (es sei denn, diese entartet völlig).