Warum werden psychisch Kranke Menschen nicht gefördert?

5 Antworten

Psychisch Kranke haben in unserer Gesellschaft bis heute keine Lobby und niemanden, der sich in der Politik und Gesellschaft für sie einsetzt! Sie erhalten zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Ihnen haftet immer noch das Stigma der Ausgestoßenen in der Gesellschaft an! Daher meidet sie jeder weitestgehend!

Sogenannte therapeutische Wohngruppen etwa sind eine Katastrophe, da es hier kein Miteiander gibt, sondern ein jeder der Bewohner seinen einsamen Weg geht und das wöchentliche "therapeutische" Treffen und Zusammensitzen eine reine Zwangsveranstaltung ist! Wenn psychisch Kranke dann schon einen gesetzlichen Betreuer oder auch therapeutischen Betreuer haben, so sind dies Menschen, die absolut nur das äußerst Notwenige tun und i.d.R. auch davon noch zuwenig!

Psychisch Kranke sind die Verlassenen und Vergessenen in unserer Gesellschaft, über die sich die sogenannten "Gesunden", die in der Regel keinen Einblick in das Leben von psychisch Kranken haben, da sie keinen Kontakt zu ihnen pflegen und nur darauf vertrauen, was sie so nebenbei mal hlülren, sodass sie sich ein Bild von psychisch Kranken konstruieren, das mit der Wirklichkeit absolut nichts zu tun hat!

Ich spreche aus Erfahrung und verkehre als engagierte gesetzliche Betreuerin in diesen Kreisen seit Jahrzehnten und erlebe die Wirklichkeit dieser Menchen, die keine Chance in unserer Gesellschaft haben, tagtäglich! Es ist schlimmer, als man es sich vorstellen kann! Denn wenn in unserem System gekürzt wird, dann zuallererst bei psychisch Kranken, da diese sich nicht wehren können und nicht aufbegehren, weil sie psychisch einfach zu schwach sind! Es ist ein absoluter Jammer! Eine wahre Katastrophe!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eurasisch  04.01.2025, 00:00

Genau so ist es!

Eurasisch  04.01.2025, 00:04
@Regilindis

Schlimm ist vor allem, dass man nicht nur von Arbeitgebern, sondern obendrein auch noch als romantischer Lebenspartner als "unzureichend" abgestempelt wird, vor allem als junger Mann. Wenn man nicht die Erwartungen der Leistungsgesellschaft erfüllt, ist man laut vielen kein ganzer Mann, nicht liebenswert, nicht genug und eine Zukunft aufbauen kann man sich ohne Geld eh nicht usw.

Regilindis  04.01.2025, 00:28
@Eurasisch

Über "Die Stigmatisierung Psychisch Kranker" erfuhr ich bereits 2001 erstmals in einem Vortrag des Fakultätsinhabers der Psychitrie der LMU in München, der sich als Institutsleiter als Nachfolger Prof. Bernhard von Guddens bezeichnete, der König Ludwig II., ohne ihn persönlich je zu kennen und untersucht zu haben, für verrückt erklärt hatte! Mich hat Prof. Möllers Vortrag so tief beeindruckt, dass ich mich daraufhin psychisch Kranken zugewandt habe und seit 2007 gesetzliche Betreuerin psychisch Kranker bin! Und somit weiß, was Sache ist!

Du musst Dir, lieber Eurasisch, in Deinem Leben eine Nische suchen, die es gibt, in der Du auf ebenso sensible Menschen wie Dich selbst triffst! Alles Liebe und Gute!

Eurasisch  04.01.2025, 14:50
@Regilindis

Ich kenne kein Arbeitsfeld, wo ich auf solche Menschen treffen würde. Ich treffe solche Menschen nur in Bars, in Therapieeinrichtungen und auf Musikevents, aber niemals dort, wo man arbeitet - macht ja auch Sinn, die sensiblen Menschen werden aus unserem Arbeitsmarkt aussortiert.

Ich kenne jemanden, der im betreuten Wohnen wohnt und in einer Behinderten Werkstatt arbeitet.

Findest du nicht, dass allein diese Möglichkeiten schon dafür stehen, dass besonderes Augenmerk auf die besonderen Bedürfnisse behinderter Menschen gelegt wird? Das wird alles von staatlicher Hand finanziert.

Sicher ist noch vieles ausbaufähig und noch nicht genug Barrierefreiheit gewährleistet. Auch die finanziellen Leistungen sind nicht üppig, aber es gibt sie. Es gibt Unterstützung für behinderte Menschen. Dass behinderte Menschen nicht gefördert werden, würde ich nicht unterschreiben.

Reisen und coole Fahrräder können sich auch viele nicht behinderte Menschen nicht leisten.

Weil die Menschen, die gesund sind, nach Macht streben und sich daran aufgeilen, besser abzuschneiden als die armen oder kranken Menschen anstatt ihnen aufzuhelfen. Gier, Egoismus, Kapitalismus, Neid, Geiz statt Religion und das richtige tun und voneinander lernen.

Also das ist schon Komisch!
Ich kenne auch eine Behinderte die bekommt von der Einrichtung Geld und von der Rentenstelle da sie nicht mehr Normal arbeiten kann!
Von Amt bekommt sie nix aber sie liegt auch im gesamten da sie noch einmal die Woche Zeitungen austrägt mit mehr als 10€ Über dem Existenzminimum!
Würde sie jetzt aber die Zeitungen nicht mehr machen bekäme sie Geld vom Amt und dann Hätte sie etwa 50€ mehr im Geldbeutel!

Ich sehe es also so das er das Existenzminimum erreichen sollte! Oder sogar dann Hat. Denn das Amt Zahlt die Miete meist an den Vermieter direkt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hab ich zum Teil mir Selbst beigebracht

Die Betreuung kostet Geld. Er wohnt umsonst. Die Werkstatt kostet auch viel Geld.

Ich finde nicht, dass das wenig ist, bzw. psychisch kranke Menschen nicht gefördert werden.