Warum werden neuerdings in allen Dokumentarfilmen nur noch drei Theorien für den Untergang von Kulturen hergenommen?

5 Antworten

Zitat Frage von tristan234:

Warum werden neuerdings in allen Dokumentarfilmen nur noch drei Theorien für den Untergang von Kulturen hergenommen?
Das wären: Klimawandel, Epidemien und Naturkatastrophen.

Nach entsprechenden Beispielen solcher "Dokumentarfilme", frage ich erst gar nicht, denn die Quellen, die Du nennen würdest, sind "Populärwissenschaftliche Werke".

Diese Art der "Dokumentationen" für eine große Leserschaft will ich nicht völlig abwerten. Leider ist es aber so, dass sie (oft) nicht mit den entsprechenden Arbeiten der Wissenschaft / Archäologie übereinstimmen.

Sei es aus Übersetzungsfehlern oder schlicht mangelhaftes "vereinfachen", eben für eine Leserschaft, denen der wissenschaftliche Hintergrund fehlt.

Fazit: Populärwissenschaftliche "Dokumentarfilme" darf man nicht unkritisch übernehmen.

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern

Ich glaube nicht, dass du der einzige mit dieser Ansicht bist, und ich glaube, dass ein wahrer Kern drinsteckt, weil man versucht, alle Probleme der Welt mit dem zu erklären, was gerade so um einen rum passiert. Konditionierung, der Mensch beschäftigt sich nun mal immer wieder mit den gleichen Dingen heute ;)

Aber deiner These würd ich so mal ganz salopp widersprechen, als 4. würd ich mindestens noch Kriege, Mord und Totschlag, ob mit oder ohne Religion aufführen.

Und abgesehen davon sind diese Themenbereiche halt wirklich, wirklich vielfältig. In diese Kategorien kannst du ja schon nahezu alles einordnen, was man sich unter realistischen Grüden für den Untergang einer Zivilisation vorstellen kann.

Fakt ist, dass sich der Zerfall vieler Reiche auf eine oder mehrere dieser Ursachen zurückführen lässt. Das weströmische Reich zum Beispiel "zerkrümelte" durch den Druck der Völkerwanderung, die wiederum auf klimatische Veränderungen in Nord- und Nordosteuropa (viele schlechte Ernten) zurückzuführen war. Aber Du hast Recht - sie als alleinige Ursachen für den Untergang großer Reiche zu sehen ist zu kurz gegriffen. Das Reich von Alexander dem Großen zum Beispiel: Egoismus und Machtstreben seiner Generäle haben es unmittelbar nach seinem Tod viel schneller und gründlicher zerstört als es jeder Klimawandel (abgesehen vielleicht von einem, der durch einen Meteoriteneinschlag oder einen Supervulkanausbruch verursacht worden wäre) hätte schaffen können. Das gleiche (in etwas abgeschwächter Form) gilt für das mongolische Weltreich.

Wow, Du guckst ALLE Dokumentarfilme!

Aber diese Behauptung stimmt natürlich nicht. Es gibt massenhaft Dokumentarfilme, die andere Ursachen benennen. Eine ganz wesentliche Ursache sind Kriege und Eroberungen. Ich habe noch nie einen Dokumentarfilm gesehen, der den Kolonialismus im 19. Jahrhundert und die entsprechenden Völkermorde auf natürliche Ursachen zurückführen würde. Oder die Auslöschung der indianischen Kulturen. Oder die Vernichtung der Aborigines. Oder den Völkermord an den Juden durch Hitler.

tristan234 
Fragesteller
 01.02.2024, 17:11

Mir ging es um Kulturen in der Antike.

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tristan234 
Fragesteller
 01.02.2024, 17:13

Ich meine by the way die neueren Dokumentationen zum Thema Antike.

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Eine Ursache könnte sein, daß nicht überall Dokumentation drin ist, wo Dokumentation draufgeschrieben wird.

Ferner solltest Du bedenken, daß Deine Wahrnehmung subjektiv ist und auf Deiner Auswahl der Erzeugnissse beruht - vielleicht schaust Du 'Dokumentationen' auf Bais von Filterkriterien, ohne daß Dir die Filterung überhaupt bewußt ist, weil Dich z.B. der Produktionsstil bestimmter Erzeuger anspricht.

Dazu kommt dann noch, daß die Zahl der Möglichkeiten für den Untergang einer Zivilisation sehr überschaubar ist und es auch darauf ankommt, wo man den Beginn der Ereigniskette hinlegt.