Warum werden Natriumhydroxid Plätzchen abgespült?
Ich kenne das aus meiner Ausbildung nicht, daß man Natriumhydroxid Plätzchen kurz abspült bevor man mit H20 eine Natronlauge herstellt. Wir haben diese direkt mit H2O hergestellt. Jetzt erzählte mir meine Tochter, dass sie im Studium die Plätzchen abspülen sollen. Warum macht man das?
Womit abspülen? Mit Wasser?
Ja genau
4 Antworten
NaOH nimmt aus der Luft CO2 auf und überzieht sich daher mit einer Schicht Natrium(hydrogen)carbonat. In vielen Fällen ist es egal, wenn die Natronlauge deutlich Carbonat enthält, das reagiert ja auch basisch. Dann nimmt man Plätzchen (oder die bescheuerten Mikrokügelchen), ohne sie abzuspülen.
Manchmal stört das Carbonat aber auch. Besonders dann, wenn man die Lauge zur Absorption von CO2 verwendet, das man anschließend bestimmen will. Oder wenn man eine saubere Titrationskurve aufnehmen will. Dann wiegt man etwas mehr NaOH ab und spült kurz ab, um die oberflächlichen Anhaftungen zu entfernen.
In beiden Fällen kann man die Konzentration der NaOH-Lösung nicht aus der Einwaage berechnen, sondern nur messen (=titrieren).
Ich habe noch nie gehört, daß man das macht (vielleicht, um die Carbonatkruste zu entfernen?)
NaOH reagiert mit CO2 aus der Luft oberflächlich zu Natriumcarbonat. Das spült man vorher mir Wasser nur ab, wenn man eine carbonatarme Maßlösung ansetzen möchte, sonst nicht.
Da nimmt man etwa 5 g, weil ein Teil beim Spülen verloren geht. Die Maßlösung wird ja ohnehin noch gegen eine Urtitertsubstanz (z.B. Kaliumhydrogenphthalat) eingestellt.
Wie lange und mit wieviel Wasser, kann man nicht genau sagen, Laborerfahrung kann man eben nicht exakt weitergeben, das muß man selbst lernen.
> darum suchen wir die Fehlerquelle.
Wenn Du dabei Hilfe möchtest, solltest Du den ganzen Versuch beschreiben. NaOH-Lösung herzustellen war ja wohl nur ein Hilfsmittel und nicht die ganze Aufgabe.
Es war die Aufgabe 0,1 molare Natronlauge herzustellen und mit dieser als Maßlösung Hcl zu neutralisieren und durch die Werte, die von der Hcl bekannt sind und dem Verbrauch der Naoh somit die Konzentration der Natronlauge zu bestimmen.
Hier steht, wie es gemacht wird:
Eine für die weitaus meisten praktischen Zwecke genügend karbonatarme ungefähr 0,2-n Natronlauge erhält man auf folgende Weise: Man wägt 9 – 10 g reinsten Natriumhydroxids (e natrio!) in Pastillenform roh auf einer Handwaage ab, spült sie in einer Porzellanschale rasch dreimal hintereinander mit destilliertem Wasser ab, um die anhaftende Natriumcarbonatkruste abzulösen, bringt das Natriumhydroxid sofort in die saubere Vorratsflasche (aus Geräteglas), durch die man zuvor etwa 2 Stunden lang einen kohlendioxidfreien Luftstrom geleitet hatte, und füllt mit frisch ausgekochtem destilliertem Wasser zu dem gewünschten Volumen auf. Schließlich wird die saubere und trockene Bürette auf die Vorratsflasche aufgesetzt. Wenn sich alles Natriumhydroxid gelöst hat, schüttelt man die Flasche gut um, wartet den Temperaturausgleich ab, füllt die Bürette mit Hilfe des Gummigebläses (dazwischen ist ein Trockenrohr mit Natronkalk) und ermittelt den Titer der Lauge.
Quelle: Jander, Jahr, Knoll; Maßanalyse; Walter de Gruyter & Co; Berlin 1969; Sammlung Göschen Bd. 221/221a
Ich hoffe, die Übertragung von einer 0,2-n NaOH auf eine 0,1 molare, von einer Handwaage auf eine Digitalwaage und von einer Automatik-Bürette auf eine manuell zu befüllende bereitet keine allzu großen Schwierigkeiten, bin mir da aber nicht ganz sicher.
Ist ja schön und gut, aber was daran ist "Das erste Mal hat nicht geklappt"?
Dass die resultierende Natronlauge deutlich unter 0,1 mol/l hat (geschätzt 75 µmol/l) ist klar, denn von den von Dir erwähnten 4 g geht ja beim Abspülen einiges verloren.
Wie wurde die Bestimung durchgeführt, was ist das errechnete Ergebnis?
Salzsäure oder, wie in einem anderen Kommentar steht, Schwefelsäure?
Ich könnte mir nur vorstellen, eine heftige Reaktion oder Gasentwicklung zu vermeiden oder Verunreinigungen zu entfernen. Bin mir da aber sehr unsicher.
Die sollen sich im anorganischen Praktikum eine 0,1 molare Natronlauge herstellen und mit Schwefelsäure titrieren
Wielange muss man dann spülen? Die Studenten sollen ca. 4 g abwiegen und daraus eine Lösung herstellen.