Warum werden manche Menschen geliebt und andere müssen sich sowas hart verdienen?

16 Antworten

So allgemein, wie die Frage formuliert ist, gibt es wahnsinnig viele Faktoren, die das beeinflussen. Hier nur ein paar:

  • Manche Menschen lernen aufgrund ihres Lebensstils in einem gegebenen Zeitraum mehr Menschen kennen als andere. Wenn man einmal davon ausgeht, dass jeder Mensch unter gleich vielen anderen Menschen einen potenzielle geeigneten Partner findet (z. B. 1 von 100) - eine mehr als fragwuerdige Annahme, s. unten - lernen die Menschen auch in gegebener Zeit mehr potenzielle Partner kennen, bzw. brauchen weniger Zeit, um einen solchen kennenzulernen.

Allerdings spricht viel dafuer, dass die gerade aufgestellte Annahme falsch ist, z. B.:

  • Man geht davon aus, dass der IQ zweier Menschen einigermassen nah beieinander liegen muss, damit beide miteinander etwas anfangen koennen. Der IQ ist nun so verteilt, dass sich die breite Masse um 100 Punkte herum gruppiert und es recht wenige Ausreisser nach weit oben und nach weit unten gibt. Hochbegabte und geistig Behinderte finden daher in einer gegebenen Menschenmenge weniger Menschen, die intellektuell mit ihnen auf Augenhoehe sind.

  • Auch, dass koerperliche Attraktivitaet die Partnerfindungschancen beeinflusst und sich Menschen hier auch teils stark voneinander unterscheiden, ist keine neue Erkenntnis.

Und dann kommt auch noch hinzu, dass zwischenmenschliche Interaktion im allgemeinen und Partnerfindung im besonderen nicht allen Menschen gleichermassen leicht faellt. Das Gehirn mancher Menschen (z. B. von Autisten, oder denke an John Nash aus "A Beautiful Mind", falls du den Film kennst) ist einfach auf andere Dinge ausgerichtet.

"Liebe wäre auch nichts anderes als ein Evolutionsnötiger Vorgang,damit die der Arterhaltung dienen soll"

Dagegen spricht, dass z. B. auch homosexuelle, impotente und asexuelle Menschen durchaus lieben koennen. Ganz zu schweigen davon, dass Liebe weit ueber die sexuelle Ebene hinausgeht - recherchiere mal zur griechischen Unterscheidung von eros, agape und philia. Und noetig ist schlussendlich Liebe, auch erotische Liebe fuer die Arterhaltung ueberhaupt nicht - ich wuerde jede Wette annehmen, dass der Grossteil meiner und auch deiner Vorfahren nicht in aus Liebe geschlossenen Ehen gezeugt worden ist.

Hallo,

ich finde Du hast da eine sehr gute Frage gestellt, aber Begriff wie "Liebe", "Liebenswert" vermeiden müssen, die verwirrt nur wenn ich Dich richtig verstehe: Dir geht es um die Frage warum einige Menschen kein Problem haben 'mating partners' zu finden, andere dagegen sehr. Da wäre der Begriff "Attraktiv" angebrachter. Einschlägige Literatur mag Dir zur Klärung der Frage weiterhelfen (z.B. Richard Dawkins: "Selfish Gene" oder "The blind watchmaker", Geoffrey Miller: "The Mating Mind", aber auch vieles aus der Verhaltensökonomie. Und keine Angst, dass ist alles recht einfach zu verstehen!).

Um nur ein paar Dinge zu nennen, natürlich dient Attraktivität in erster Linie der Arterhaltung, in zweiter Linie der Erhaltung der individuellen Gene. In einem kleinen abgeschnittenen Dorf ist plötzlich auch der Dorftrottel als Partner attraktiv, wenn es sonst niemand gibt.

Dann gehört zur Art- und Generhaltung nicht nur die Zeugung, sondern auch die Einschätzung, wie der Partner in der Lage sein wird die Kinder grosszubekommen, also ihrerseits ins fortpflanzungsfähige Alter zu bringen. "Liebe", so sagen einige Evolutionstheoretiker, ist eine Erfindung der Natur um die Fürsorge während einer langen Zeit (beim Menschen) zu ermöglichen.

Dann haben Frauen und Männer durchaus verschiedene Strategien. Warum sich Frauen oft mit reichen, aber alten und hässlichen Männern zusammentun? Nun, die geben ihren Sprösslingen (mit 50% ihrer Gene) eine weit bessere Überlebenschance als ein bettelarmer Landstreicher. Und nicht zu selten gibt es zwei Väter: den vermögenden "Zahlvater", und den kräftigen, jungen "Zeugungsvater" - wobei meist der eine vom anderen nichts weiß! Diese Betrachtung ist auch interessant wenn man bedenkt das eine Frau nur eine kleine Anzahl Kinder bekommen kann, diese also sehr behüten muss.

Männer hingegen verfolgen oft die Strategie des "Streuens". Irgendwas wird schon durchkommen...

hoffe ich konnte ein paar Denkanstöße geben, das Thema ist in jedem Fall so umfangreich dass es Bibliotheken füllt. Und irrsinnig spannend...

Naja, Charls Darwin war eben auch nur ein fehlbarer Mensche und was weißt schon von ihm, persönlich meine ich?!

Das mit der Partnersuche ist so eine Sache...Du mußt nicht denken, dass alle die, die einen Partner haben auch glücklich sind oder bleiben. Mach doch aus deinem Singleleben das Beste. Du wirst doch noch andere Interessen haben...und wenn es mit einem Partner klappen soll, dann klappt es auch. Da hab ich es als Christ einfach, ich bin nicht auf die Lieber von Menschen angewiesen...Mir hilft das, weil das eine Liebe ist, die viel stärker und tiefer ist...Vor allem ich kann mich auf diese Liebe absolut verlassen :-)... Lies einfach weniger Müll und mach dir ein eigenes Bild;-)


computin  13.12.2014, 12:10

Es ist gut, dass Du Christ bist, aber auch Christen lieben menschliche Partner und sehnen sich danach, besonders dann, wenn sie ansonsten viel Schmerz haben und deshalb kaum noch bei Sinnen sind, wie ich. Man sagt ja auch nicht, wer gegessen hat, braucht nicht mehr zu trinken oder zu schlafen. Man braucht normaler Weise alles.

annikaze  13.12.2014, 14:55
@computin

ich bin auch christ und ich will auch Menschliche liebe haben. nur weil einer christ ist liebtt er auch andere menschen und will geliebt werden. In der Bibel steht "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" Aber wenn man einsam ist dann hilft Gottes Liebe sehr. und baut einen wieder auf. ich spreche aus erfahrung

LG Annikaze

Sehr oft machen diejenigen die Partnerlos sind den Fehler das sie sich in der Suche verbeißen und dann klappt es nicht.

Außerdem solltest du dich auch an den Gedanken gewöhnen das ein "immer wieder" nicht erstrebendswert ist und wirklich glücklich macht. - Vielleicht liegt ja darin eine falsche Ansicht von dir die dannn so rüber kommt?-

An einer Partnerschaft und Ehe muss man arbeiten und wenn es nicht mehr brennt dann muss man Asche wegmachen und Holz nachlegen.

Und vergiss mal den bl. Darwin. Es gibt ja schließlich den lebendigen Gott wirklich und wer mit ihm lebt, der kriegt auch den passenden Patner mit der Zeit, denn Gott kennt die Herzen und wer wie gestrickt ist.

Ich fürchte du hast bereits im Ansatz einen kleinen aber fatalen Fehler. ''Liebe'' kann man nicht erkämpfen, weder hart noch weich oder sonst wie. Sie ist kein Siegespokal in einem Wettbewerb und nur wer ''höher, schneller weiter'' kann bekommt sie. Es wird jetzt nicht ganz klar ob es dir in erster Linie um dieses ''sich verlieben'' geht, das derzeit in unserer Kultur einer Paarbildung vorangehen soll oder um die Liebe die sich erst im Lauf der Zeit entwickelt wenn man beschlossen hat den Lebensweg gemeinsam zu gehen und vorbehaltlos zueinander ''ja'' zu sagen. Das sind zwei Paar Schuhe, natürlich macht es die Phase der Verliebtheit leichter zur Liebe zu kommen, da sie uns über die Stellen wo es halt nicht so passt die immer da sind, schließlich sind alle Menschen Individuen, leichter hinweg gehen lässt. Doch nötig ist das nicht, das haben unser Vorfahren mit ihren arrangierten Ehen hinlänglich gezeigt und in anderen Kulturkreisen ist es auch heute noch so. Bei diesem System gibt es auch nicht wesentlich mehr unglückliche ''Ehen'' als bei unserem, es hängt immer davon ab wie sehr beide bereit sind sich auf den anderen einzulassen. Manchmal kann man dieses Problem auch sehr gut sehen, wenn sog. beste Freunde stur auf ''den Richtigen'' warten, weil sie auf dieses ''sich verlieben'' mit dem kribbeln etc. warten, dummerweise den am besten passenden Partner aber bereits seit dem Sandkasten kennen und das daher einfach unterging.

Wobei das ''auf den richtigen warten'' ein Grundfehler ist, es gibt viele Partner die passen könnten aber immer muss man am Anfang bereit sein sich auf den Menschen einzulassen und Kompromisse einzugehen. Es werden keine Traumpartner gebacken, Dr. Frankenstein gibt es nur im Film und das ist gut so. Diese Bereitschaft auf den anderen zuzugehen, ihn zu nehmen wie er ist, die ist es auch die liebenswert macht. Dabei darf man allerdings auch nicht aus den Augen verlieren, dass man nur ein Leben hat. D.h. unsere Lebenszeit ist viel zu kostbar um sie mit Menschen zu vergeuden die nicht bereit sind ebenfalls auf dieser Eben zu interagieren. Viel zu viele verschwenden ihre Lebenszeit an Energie- und Liebesräuber. Sie wollen dann unbedingt etwas ''hart erkämpfen'', das man aber nicht ''verdienen'' kann und sind daher von vorne herein zum scheitern verurteilt.


computin  13.12.2014, 12:24

Das, was Du schreibst, heißt Vernunftehe. Ich meine, man sollte schon seinesgleichen lieben, was Menschentyp, Wesensart, Moral, Mentalität und Sprache betrifft. Dann können Paare auch soziale Unterschiede und sogar riesige Altersunterschiede überbrücken. Liebe erst nachträglich zu erarbeiten, halte ich für eine seelische Vergewaltigung. Man kann und darf sich wesensfremde Menschen nicht aufzwingen. Denke mal darüber nach.