Im Prinzip kann man die Prognose so rechnen, dass man in einem Koordinatensystem fuer jedes Jahr die Bevoelkerungszahl eintraegt, wodurch erst einmal ganz viele Punkte zwischen x- und y-Achse entstehen (die so genannte Punktewolke). Danach legt man durch diese Punkte eine Gerade durch, die insgesamt minimal von diesen Punkten abweicht (heisst: man summiert die Abstaende aller Punkte zur Geraden auf, tut das fuer alle moeglichen Geraden, und waehlt die, bei der die Summe am geringsten ist). Danach ermittelt man in der Formel dieser Geraden (y=a+bx) die Werte von a und b und setzt dann fuer x 2050 ein. y ist dann die prognostizierte Bevoelkerungzahl fuer 2050. Man kann das also durchaus berechnen, man braucht dafuer aber spezielle Software und natuerlich erst einmal die Daten.
Es gibt aber mindestes ein Problem bei der Sache: Je nachdem, ob man z. B. die letzten 100, 500, 1000 oder 10.000 Jahre einbezieht, erhaelt man eine andere Punktewolke und damit wahrscheinlich auch eine andere Gerade und damit eine andere Prognose. Ausserdem wird es, je weiter man in die Vergangenheit zurueckgeht, immer schwieriger, aussagekraeftige Werte fuer die Weltbevoelkerung anzugeben.
Ein zweites Problem ist, dass diese Prognose auf der Annahme basiert, dass der bisher beobachtete Trend, den die Gerade repraesentiert, sich in der Zukunft so fortsetzt. Das kann so sein, muss es aber nicht. Einfaches Beispiel, warum nicht: Wir nehmen einmal an, Du hast vorgestern (Tag 1) ein Gummibaerchen gegessen, gestern 2, heute 3. Der Trend ist: y = x, Du isst also am Tag n auch n Gummibaerchen. In einem Jahr wuerdest Du dann an jedem Tag ueber 300 Gummibaerchen essen - sicherlich keine realistische Prognose. Und um den Einwand von davor mit den verschiedenen Zeitraeumen auch noch rasch zu illustrieren: Wenn man bei der Berechnung beruecksichtigen wuerde, dass Du vorvorgestern 10 Gummibaerchen gegessen hast, wuerde aus dem Aufwaerts- (1, 2, 3) ploetzlich ein Abwaertstrend (10, 1, 2, 3).