Warum werden behinderte Kinder abgetrieben?

9 Antworten

Vorab, es werden auch viele gesunde Babys nicht ausgetragen.

Bei dem Verdacht auf eine Behinderung spielt sich sehr viel Angst, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein aber auch viel Unwissenheit mit

Ja kann ich. Auch (oder vielleicht gerade weil) ich selbst eine Behinderung habe, wobei meine erst als Erwachsene kam. Behinderungen können komplex und aufwendig sein. Ich habe selbst viele Stunden damit verbracht um Dinge zu kämpfen, nur damit ich z.B. ganz stinknormal arbeiten gehen kann.

Gerade wenn wir von geistiger Behinderung reden, reden wir dann oft von Kindern, die nie wirklich selbstständig werden und die immer Hilfe brauchen werden. (Ich rede jetzt schon von ausgeprägteren Behinderungen, nicht einer kleinen Lernschwäche). Dazu kommen Kämpfe um Hilfsmittel und mit Behörden. Wo "darf" das Kind in die Schule? Welcher Kindergarten nimmt das Kind? Wo "darf" es seine Freizeit verbringen.

Gerade bei schweren Behinderungen ist für mindestens ein Elternteil der Job oft beendet, denn das Kind ist dann der Vollzeitjob. Und zwar nicht nur, bis es in die Kita geht. Das ist auch eine finanzielle Herausforderung, gerade wenn nicht unbedingt ein Elternteil so gut verdient, dass der Partner eh zu Hause bleiben könnte. Von Alleinerziehenden will ich gar nicht erst reden. Überdurchschnittlich viele dürften also deutliche finanzielle Einbußen haben...mitunter bis ins ALG 2.

Von Dritten heißt es dann aber vielleicht wiederum, dass das Kind ja aber sooooo süß ist. Aber das hilft der Familie selten.

Als ich in der 5. Klasse war, gab es in meinem Jahrgang eine I-Klasse (eine Inklusive klasse). Toll denkt man sich. Naja, toll war es für die beiden Mädchen mit körperlicher Behinderung, die geistig fit fahren. Das dritte Kind war ein Junge mit Trisomie 21. Keine Freunde, Mobbing und immer überall außen vor. Aber man hörte ständig, dass er ja soooo süß aussehe. Rückblickend war er nicht mehr als eine Art "Ausstellungsstück" für die Schule. Seht her, wir betreiben schon Inklusion (damals Anfang der 2000er def. noch deutlich seltener als heute)

Ich wüsste ganz ehrlich nicht, wie ich mich entscheiden würde. Gerade aufgrund meiner eigenen Behinderung wäre vorallem eine geistige Behinderung für mich glaube ich kaum händelbar. Zum Glück habe ich eh nicht wirklich einen Kinderwunsch, also isses sekundär.

Siraaa  20.10.2021, 21:57

Das es je nach Schwere der Behinderung auch für das Kind nicht unbedingt so toll ist, darauf bin ich jetzt nichtmal eingegangen. Wäre auch noch ein Punkt.

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Die Gründe liegen ja auf der Hand.

Das Problem ist aber, dass so gut wie nie die Schwere einer Behinderung vorausgesagt werden kann und somit weder, ob und wie stark Mutter und oder Kind darunter leiden werden.

Ich kann es nachvollziehen, aber der Sachverhalt ist sehr kompliziert und komplex.

Woher ich das weiß:Hobby – Schule, Dokumentationen, Bücher etc.

Also ich denke mal man macht dass da man das dem Kind auch nicht antuen will, Und manche Menschen können sich das auch nicht Leisten da je nach Behinderung auch teure Geräte gekauft müssen werden