Warum werden Alkoholiker so verachtet?

5 Antworten

Alkoholiker zu werden, ist eine Kette von eigenen Entscheidungen.
Was ich da als Ursache beobachtete, ist eine Verherrlichung oder wenigstens Verniedlichung des Alkoholkonsums.
Wenn man einmal in der Zwickmühle drin ist, ist da schwer wieder rauszukommen, keine Frage. Ich selbst habe mal erlebt, wie so ein Delirium abgeht und verstehe die Angst vor dem Alkoholentzug.

Was aber die abfälligen Bemerkungen angeht, kann ich das verstehen.
Man kennt so einige, die noch damit einfach aufhören könnten, während sie bereits wussten, dass Ihr Verhalten für andere eine Zumutung ist.
Wer so seine Mitmenschen missachtet, wird später dann eben auch ausgegrenzt.

Die Gründe wie Scheidung, Arbeitslosigkeit, Depressionen etc. sind nur Scheingründe, denn es gibt auch genug Geschiedene, Arbeitslose, Depressive usw., die sich nicht zum Alkoholiker gemacht haben.
Manche sind sogar arbeitslos, geschieden oder depressiv durch das Saufen geworden und missbrauchen diesen Umstand nun als angebliche Ursache.

Sucht ist keine Krankheit, mit der man zufällig und unabsichtlich infiziert wird. Man muss zuvor schon etliche Mengen Alkohol oder andere Drogen zu sich genommen haben, um von den euphorisierender Wirkung beeindruck ist und sich bemüßigt fühlt, das immer wieder zu wiederholen!. Es gibt mehr Menschen mit ähnlichen Problemen wie die von dir geschilderten, die nicht süchtig wurden, als Süchtige aus Kummer oder sonstigen Schwierigkeiten im Leben. Was machen die anders?

Autismus ist eine zusätzliche psychische Komponente, die belastet, kein Zweifel. Aber auch hier ist die überwiegende Mehrheit der so eingeschränkten Personen eben nicht süchtig nach der eigentlichen Definition.

Sucht ist im Grunde eine Dikatur der Gewohnheit, eine mächtige Komponente, die scheinbar den Mensch im Griff hat. Oft wird Alkohol getrunken, um von anderen Problemen abzulenken. Der Rauschzustand ist quasi ein Ausweg, eine kurzzeitige Abkehr von Problemen. zusätzlich gibt der Rausch ein Gefühl des "Leck mich am A..." alles, was mich belastet. Ist der Rausch vorbei, sind die Probleme wieder bewusst und machen verzweifelt.

In einer Therapie wird eine Hilfe angeboten, Verhaltensauswege und/oder mentale Widerstandsmöglichkeiten zu erkennen. Der Therapeut oder andere Helfer, Bezugsperson etc. kann nicht stellvertretend die Sucht des Patienten besiegen. Das ist die Crux!

Ja, oft fehlen sozale Kontakte oder sonstige interessante und Halt gebende Beschäftigungen bzw. Alternativen zur durchaus während des Rausches angenehmen Gefühle.

Betrunkene sind in der Gesellschaft Gleichgesinnter eher beliebt als nüchtern Gebliebene. Alkoholikern wird oft das Stigma verpasst, sie lassen sich gehen, sich verkommen, seien nicht vernünftig und haben keine Selbstachtung. Obwohl das partiell auch stimmt (sonst würden sie mit aller Kraft ja aus Selbstachtung, nicht mehr abhängig sein zu wollen, dagen angehen) ist eben dieses fehlende "gute" Selbstwertgefühl ein zusätzliches Hindernis.

Ich denke, eine der wenigen Bezugspersonen von ihm bist du. Bedenke dabei, Alkoholsucht im Wissen, dass es eigentlich nicht gesund ist, weder psychisch noch physisch, hat immer Züge von selbstschädigendem Verhalten; das ist solchen Süchtigen nicht immer bewusst!

Dass Autisten eine Inselbegabung haben können ist bekannt. Leider sind diese Begabungen keine wirklich Hilfe bei der notwendigen Lebens- bzw. Alltagsbewältigung. Mit Rechenkünsten ist weder eine allgemeine Lebensführung zu bewerkstelligen, noch bringt es für Authisten ein wirkliches Erfolgserlebnis. Für sie ist das nichts Besonderes, ähnlich wie vielleicht für dich deine Fähigkeit, dir die Hände zu waschen.

Auch Autisten können lernen. Denn das Verständnis für z.B. Mathematik wurde ihnen nicht in die Wiege gelegt; nur eine überdurchschnittliche Begabung, etwas äußerst schnell und intensiv zu lernen.

Nach der oberflächlichen Beschreibung deines Bruders scheint es mir doch so, dass er genau weiß, dass seine Alkoholsucht nicht das ist, was er "sucht". Leider ist Alkohol ein sehr williger Freund, der nie eine eigene Persönlichkleit hat, wie echte Menschen. Deshalb ist er bei Süchtigen beliebt. Er "tut" ausschließlich das, was man von ihm erwartet: Dafür zu sorgen, dass es einem in gewisser Weise eine Zeit lang gut geht. Der Süchtige hat quasi ebenfalls Macht über ihn. Der Trinker bestimmt die Menge, den Anfang (vielleicht den Schluss); um eine "Beziehung" zum Alkohol muss man nicht sozialkomparibel und - kompetent sein.

Das könnte ein Manko sein, was die Bereitschaft angeht, diesen im Grunde falschen Freund zu verlassen. Um aber wirkliche Freunde in sozialen Kontakten zu haben, muss nun mal ein Abschied vom falschen zuvor vonstatten gehen.

Ich denke, dieser falsche Freund (Alkohol, andere Drogen) eines Süchtigen wird von Menschen abgelehnt! Und damit oft auch der Süchtige selbst, weil er diesem Falschen mehr "Freundschaft" entgegen bringt, als realen Freunden und sich willig seinen Bedingungen unterwirft, aber nicht dem Willen der Umgebung, den Mitmenschen, das Saufen aufzugeben!

Sozialkompetenz kann erlernt werden und ist beiderseitig von Nutzen und Notwendigeit, um Freundschaften einzugehen und daraus eine Befriedigung zu ziehen, die den Umgang mit Sucht nicht mehr nötig macht.

Du bist dazu ja das Beispiel. Jetzt erkenne aber auch, dass du sehr viel für Freunde übrig hast und etwas aktiv für sie und ihre Beziehung zu dir tust. Einem Autisten fällt das wohl schwer. Aber auch, weil er eben eigentlich sich nicht der Anstrengung aussetzen möchte, etwas "außerhalb" seiner selbsbezogenen Welt zu investieren.

Ich möchte damit deinen Bruder nicht diskriminieren. Auch hab ich keine Tipps und Ratschläge für ihn. ;-)

Hallo!

Es ist keine Schande, krank zu sein. Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun.

Kann ich dir genau sagen... diese Menschen genauso wie wir Menschen im allgemeinen Entscheidungen im Leben treffen und die meisten Alkoholiker 0 zufrieden mit sich selbst sind und nie bereit sind sich zu ändern, damit will ich nicht jeden ansprechen es gibt Fälle aber selten, die sich Verändern.

Die meisten von denen haben ihr Leben aufgegeben und versuchen das mit Alkohol zu vertuschen für sich selbst und denken es geht Ihnen mit Alk besser.

Wieso sollte man Mitleid haben? Jeder ist selbst dafür verantwortlich nicht suchtkrank zu werden oder wieder da raus zu kommen und auch davon weg zu bleiben.

Sehr häufig mutet man anderen viel zu, wenn man Alkoholkrank ist. Aggressionen und Gefährdung anderer, zb. Außerdem ist es natürlich eine Schwäche, wenn man nicht mit seinen Emotionen und Bedürfnissen gesund umgehen kann.

Ich hatte selbst schon Süchte und möchte auch gar nicht das jemand Mitleid hat. Verständnis ist schön, aber man muss Betroffenen auch deutlich Grenzen zeigen.