Warum heißen gesättigte und ungesättigte Fettsäuren so wie sie nunmal heißen?

8 Antworten

Hi,

Gesättigt passt vom Wort, denn es geht hierbei um die Wasserstoffatome.

Eine Fettsäure ist eine Carbonsäure mit mindestens 10 C-Atomen, also hat einen langen Rest, der nur aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen besteht.

Ein Kohlenstoffatom innerhalb dieser Kette ist gesättigt, wenn es keine Doppelbindungen gibt. Denn dann bildet es zwei Einfachbindungen zu Kohlenstoffen aus und hat noch zwei Elektronen über, die es an Wasserstoffatome abgibt. Ein C-Atom innerhalb der Kette ist mit zwei Wasserstoffatomen also abgesättigt.

Eine ungesättigte Fettsäure hat dann Doppelbindungen, da die C-Atome nicht mit Wasserstoffatomen abgesättigt sind, sondern die Elektronen durch Mehrfachbindungen zwischen C-Atomen "vergeben" werden.

Also:

  • gesättigt = nur Einfachbindungen, gesättigt mit Wasserstoffatomen
  • ungesättigt = auch Doppelbindungen, nicht mit Wasserstoffatomen gesättigt

Du sagst ja auch "gesättigte Lösung", wenn du eine Salzlösung hast, die genau so viel Salz hat, dass kein Bodensatz gebildet wird.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Chemie + Latein Lehramt

Das gilt ja nicht nur für Fettsäuren, sondern (vor allem) für Kohlenwasserstoffe allgemein!

Die einfachsten KW sind Alkane! Deren allgemeine Summenformel ist CnH2n+2. Sie tragen die MAXIMALE Anzahl von WasserstoffAtomen, weil jedes C-Atom normalerweise nur 4 Bindingen hat!

Als nächstes kämen die Alkene, mit einer C=C Doppelbindung. Ihre allgemeine Summenformel ist CnH2n sie tragen WENIGER als die maximale Anzahl von WasserstoffAtomen! Also sind sie 'ungesättigt', während die Alkane 'gesättigt' sind!

Die Reste der Fettsäuren sind nyx anderes als Alkan-, oder AlkenKetten, teilweise mit mehreren Doppelbindungen, aber ohne andere Gruppen, oder Verzweigungen.

Gesättigte Fettsäuren besitzen KEINE C=C Doppelbindungen und ungesättigte mindestens eine, wenn nicht mehr (mehrfach ungesättigt).

Die chemischen Grundlagen wurden ja inzwischen ausführlich erklärt. Auch, dass der Mensch ungesättigte Fettsäuren nicht herstellen kann, sondern mit der Nahrung aufnehmen muss.

Zwischen der Chemie und den Auswirkungen im Körper liegt aber der gesamte Stoffwechsel und das gesamte Regulationsnetzwerk des Körpers. Von der Tatsache abgesehen, dass du ohne die notwendigen Fettsäuren nicht überleben kannst, erfordert das intensive Forschungsarbeit. Die ist erst zu einem Teil erledigt. Ich vermute, man kann nicht mal den Anteil beziffern.

Früher, in den 1970ern galten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren als gesund, weil sie den Cholesterinspiegel senken. Inzwischen hat man erkannt, dass es gutes und böses Cholesterin gibt, und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren eher das gute reduzieren. Seitdem gelten eher einfach ungesätigte als gesund, in Gestalt von Olivenöl. Das hatte ich damals schon gespürt, und die "Propaganda der Margarineindustrie" passt da gut ins Bild.

Heute werden die Omega-Fettsäuren gehypt, und inzwischen unterscheidet man auch da gute und bessere, Omega-3 vs. Omega-6, nicht unbedingt in der Reihenfolge. Mal sehen, wie das ausgeht.

Will sagen: Ich hab mal kurz zusammengefasst, was ich in den letzten Jahrzehnten den Wissenschaftsnachrichten entnommen und behalten habe. Wenn du genaues über das Thema Auswirkungen wissen willst, bist du wohl Tage bis Wochen beschäftigt.

Zum Namen: https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Unges%C3%A4ttigte_Verbindungen

Auch Fettsäuren sind Kohlenwasserstoffe im weiteren Sinne (sie enthalten zusätzlich noch je zwei Sauerstoff-Atome).

Zusätzlich zum Namen: ungesättigte Kohlenwasserstoffe können kleine Moleküle (wie Halogenwasserstoffe) aufnehmen ("verspeisen"), gesättigte nicht (mehr).

Zur Wirkung auf den menschlichen Körper: https://www.lindenhof.it/blog/kulinarik/der-unterschied-zwischen-gesaettigten-und-ungesaettigten-fettsaeuren/

Zusätzlich: Fette werden nicht nur als Energiespeicher, sondern auch als Baustoffe der Zellen verwendet. Für verschiedene "Bauelemente" werden verschiedene Fette benötigt - ohne die richtigen Fette könnte unser Körper nicht überleben. Allerdings kann unser Körper nur gesättigte Fettsäuren selbst herstellen, ungesättigte Fettsäuren nur abbauen, verlängern und verkürzen (verlängern und verkürzen nur um jeweils 2 CH2-Gruppen, und zwar am "Säureende" der Kette). Deshalb ist es so wichtig, dass wir genügend ungesättigte Fettsäuren bekommen, und zwar solche, die an den richtigen Stellen (vom "Ende" her gesehen") ungesättigt sind.

Das letzte Kohlenstoffatom in der Kette nennt man nach dem letzten Buchstaben des griechischen Alphabets "Omega", da der Körper dieses Ende nicht verändern kann, ist es so wichtig, welche "Omega-n-Fettsäuren" wir zu uns nehmen. Siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Omega-n-Fetts%C3%A4uren

Auch für gesättigte und ungesättigte Fettsäuren gilt: Die Dosis macht das Gift (allzu viel ist ungesund). Zu wenig ist natürlich auch gesundheitsgefährdend. Auch sind die Verhältnisse der Mengen von ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren und der Mengen der verschiedenartigen ungesättigten Fettsäuren untereinander wichtig - zu große Abweichungen sind der Gesundheit ebenfalls abträglich. (Damit sind wir wieder dort, wo jede Diätschule irgendwann landet, wenn sie nicht zu stark ideologisch bestimmt ist: abwechslungsreiche Mischkost in vernünftiger Menge.)

Woher ich das weiß:Hobby – seit meiner Schulzeit; leider haupts. theoretisch