Warum hat sich gerade das Ruhrgebiet zu einer bedeutenden Industrieregion entwickelt?

4 Antworten

In der vorindustriellen Zeit waren die Unternehmen zur Verhütung von Erzen bei deren Lagerstellen und es wurde in der dortigen Umgebung gewonnene Holzkohle verwendet. Das führte z. B. im Harz zur fast vollständigen Abholzung. Begünstigt wurde dies durch das Zusammentreffen von Erzlagerstätten und Wäldern im Mittelgebirge. Zur Produktion von Maschinen und zum Bau von Eisenbahnstrecken waren deutlich größere Eisen- und Stahlmengen erforderlich. Hierfür brauchte man einen besseren Brennstoff als Holzkohle. Dieser wurde in der Steinkohle gefunden. Da die Menge an notwendigem Erz ein deutlich niedrigeres Volumen hat, als das des Brennmaterials entstanden die industriellen Hüttenwerke in der Nähe der Steinkohlelager (Ruhrgebiet, Oberschlesien oder Saar-Lor-Lux).

Das Vorhandensein von Arbeitsplätzen in Hüttenwerken zog Arbeitskräfte an, diese neuen Bewohner hatten Familien, deren Kinder als Arbeitskräfte auch anderen Unternehmen zur Verfügung standen. Da der industrielle Betrieb von Bergwerken und Hütten auch Nachfrage bei Zulieferern generiert (z. B. zur Wartung von Maschinen, zum Bau von Fabrikanlagen oder zur Versorgung von Arbeitskräften), schufen diese ebenfalls Arbeitsplätze, die zu besetzen waren.

Ein weiterer Vorteil des Ruhrgebiet im Vergleich zu anderen Industriezentren ist, dass es mit dem Rhein einen leicht schiffbaren Zugang zu den Weltmeeren hat, was den Massentransport von Rohstoffen und Fertigerzeugnissen deutlich erleichterte.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in Oberhausen-Osterfeld Rasenerz (sehr hoher Eisengehalt) gefunden. Die zur Eisenerzeugung notwendigen Bestandteile Erz und Kohle wurde schon im 13. Jhrdt an der Oberfläche gefunden.

Die Eisenverarbeitung war in Europa schon ab dem 9. Jhrdt. bekannt, erste Hochöfen einige Jahre vorher gebaut.

1758 wurde in Oberhausen das erste Eisenwerk der Region errichtet, die St-Antony-Hütte, auch genannt als die Wiege der Ruhrindustrie.

Schnell wurden weitere Eisenschmelzen errichtet, denn an die Kohle kam man leicht heran, Eisenerz wurde in der Umgebung (auch Sauerland) herangeschafft.

Die Ruhr lieferte das viele Wasser, was benötigt wurde und so kristallisierte sich ein Industriekomplex (Weiterverarbeitung) heran, der viele Menschen (Arbeiter) anzog.

Einfach nur weil es dort in Deutschland raue Mengen an Schwarzkohle gibt. Warum dann nicht gleich die ganze Industrie dahin. Kurze Transportwege.

Da es sich um das Fach ERDKUNDE handelt solltest Du eigentlich selber drauf kommen. ;;-)

Was ist denn in dieser Gegend in der Erde reichlich vorhanden (gewesen)?