Warum wählt niemand die Linken?

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Wer sagt das sie keiner wählen würde? In vielen Landesteilen sind sie sogar die stärkste Partei. Zumindest in den Östlichen. In den Westlichen Ländern traut man ihnen aber nicht. Sie meinen das sie die Nachfolger der SED wären und noch dem altem DDR Regime nahe stehen würden. Die Parteien machen auch genug Propaganda damit der Gedanke auch bei der Bevölkerung verfestigt wird. Dennoch haben sie auch in einigen Westlichen Ländern gute Ergebnisse erzielt, trotz der Propaganda. Aber ihr Haupt Sektor sind immer noch die neuen Bundesländer. Ein anderer Punkt ist nun das Erscheinen der Piraten die ihnen die Wähler weg schnappen. Aber grundsätzlich sind die Linken bei vielen sehr beliebt.


beemaya  19.05.2012, 13:07

Genau, der einzige Grund ist in der Linken sind heute u nach der Wende viele aus der SED-

In Nachkriegszeiten war fast die ganze Politik mit NSlern voll und bei Wiederinführung der Bundeswehr ebenfalls

tryanswer  26.09.2021, 18:44
@beemaya

Mag sein, nur heute hat man mehrere Alternativen, die gab es in der Nachkriegszeit nicht.

Es stimmt, dass es in Deutschland eine Phobie gegen die Linke gibt. Sie werden in der Gesellschaft nicht einfach als Leute angesehen, die einfach nur eine gänzlich andere Meinung vertreten als die anderen Parteien, sondern wenn man sich als Linker outet, dann heißt es sofort "Oh mein Gott", "bei den Linken?" oder "bei der Mauerschützenpartei?"

Das Problem, was die LINKE wirklich behaftet, und das ist nicht wirklich abstreitbar, ist, dass sie sich aus der WASG und der PDS gebildet hat, welche 1990 aus der SED hervorgegangen ist. Ich kann es irgendwo nachvollziehen, dass viele Menschen in Deutschland "Bammel" vor der Linkspartei haben, der meiner Meinung nach in der heutigen Gegewart eigentlich nicht mehr wirklich zu begründen ist. Man muss sich ja auch mal anschauen wer heute z.B. im Bundestag bei der Linksfration sitzt. Es gibt zum einen viele junge Abgeordnete, die mit der DDR rein garnichts zu tun hatten, dann gibt es einen großen Teil von MdBs die damals Mitglied in der SPD waren und aus Enttäuschung zur LINKEN gewechselt sind. Dann gibt es noch einige, die Mitglieder der SED waren.. Aber das sind eben nicht die Ulbrichts und Honeckers, sondern Menschen, die sich für Menschenrechte in der DDR eingesetzt haben und die DDR auflösen oder zumindest demokratisieren wollten.

Nachdem die SPD ihre Wählerschaft verraten hatte, haben die Linken bei der Bundestagswahl 2009 immerhin 12% bekommen, also vertreten ca. jeden 8. Bürger dieses Landes...

Die LINKE ist eine Partei, die halt mal andere Lösungen für die Probleme unserer Zeit vorschlägt, als der Rest der Parteien. Aber leider hat der Deutsche Angst vor Veränderung. Der Deutsche wählt lieber das, was ihm bekannt ist und von dem er alle "Nebenwirkungen" kennt, wohlwissend, dass es die Situation nicht verbessert. Es gibt einen vielleicht sehr passenden Spruch von einem CDU(?)-Mann, der die Misserfolge der Linken in der Krise jetzt gut beschreiben könnte: "In der Krise keine Experimente"... Dabei liegt es, finde ich, doch ziemlich nahe, dass das was man jahrelang versucht und nicht funktioniert hat, mal durch eine neue Sache ersetzen muss...

Ich selber bin Mitglied der Linken und als die Mauer fiel war ich gerade einmal ein paar Jahre alt.. Und ich bin der letzte der jemals gegen Demokratie kämpfen würde,im Gegenteil, für meine Freiheit und Demokratie würde ich jederzeit auf die Straße gehen.. Ich finde es beschämend, wenn man die Linke mit Totschlagargumenten wie "Mauerschützenpartei" in die Ecke treiben will, wobei die Medien dieses Spiel auch schön mitspielen.. Es sollte um Themen gehen, und um die sollte man diskutieren. Soviel vielleicht aus der Sicht eines "Linken" ;)

lG


Strassenkater  19.05.2012, 06:02

Meine Meinung dazu: Sie wären besser dabei gefahren wären sie weiter eine PDS geblieben und man hätte ja eine Regionalpartei sein können alias CSU. So mit dem kapputen Lafontane der nie richtig weis wohin er gehört wird das nichts. Einige UHUS aus der alten Garde sitzen ja noch drinnen und lachen heute noch über die Montagsdemos und den Leuten über 50 die keinen Shop haben: "Ja das haben wir euch doch immer gesagt"

wenn die linken und die rechten verstehen würden - das sie gar nicht so verschieden sind. wir hätten wohl unser land etwas deutscher.


amadeloni  19.05.2012, 01:17

"deutscher" ? wie wäre denn ein "deutscheres" land?

solveyg  19.05.2012, 01:18
@amadeloni

oder so. ^^was ich aussagen wollte ist doch angekommen.

  • Kommunistischer Background (SED war eine Partei die von ihrer Unmenschlichkeit nahe bei der NSDAP angesiedelt werden kann, auch wenn eine rechts eine links ist.)
  • Viele Ideen, wenig Konzepte und die Finanzierung? Da happert es manchmal!
  • Als Unternehmer würde ich mich wirklich bei einigen der Vorstellungen doch sehr geknechtet und bevormundet fühlen (Millionärssteuer, prinzipiell hab ich kein Problem damit mehr Steuern zu zahlen als jemand der am Existenzminum lebt, aber muss ich mich für meinen beruflichen Erfolg bestraft fühlen, mit teilw. unrealistischen Steuersätzen)
  • Freiheit, Individualität, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung halte ich für wichtiger als Kollektivität. Der Staat sollte nur dann eingreifen wenn Chancenungleichheit besteht. Was jeder aus den Chancen macht ist seine Sache, nicht die der Allgemeinheit....

exFlottiLotti  19.05.2012, 11:41

Kommunistischer Background (SED war eine Partei die von ihrer Unmenschlichkeit nahe bei der NSDAP angesiedelt werden kann, auch wenn eine rechts eine links ist.)

Ja, in der Linken gibt es auch Kommunisten und das ist sogar wichtig, weil die verhindern, dass die Linken nach rechts in die bürgerliche Beliebigkeit von SPD, CDU usw. abdriften. Die SED in Sachen Unmenschlichkeit in die Nähe der NSDAP zu stellen, offenbart eine erschreckende historische Ahnungslosigkeit. Die wird zwar hierzulande gerne gesehen, dumm ist sie aber trotzdem.

Viele Ideen, wenig Konzepte und die Finanzierung? Da happert es manchmal!

Die üblichen Plattitüden eines auch hier Ahnungslosen. Ein Staat, der es sich leistet Hunderte von Milliarden in die Rettung sich verspekulierender Banken zu stecken, der könnte die paar sozialen Maßnahmen locker finanzieren. Nur der Wille muss da sein und da haperts an der Gier und an dem Wahn, dass der Markt das alles von alleine kann. Vielleicht stimmt das sogar mit dem Markt. Nur die Menschen, die dabei auf der Strecke bleiben, die interessieren nicht.

Als Unternehmer würde ich mich wirklich bei einigen der Vorstellungen doch sehr geknechtet und bevormundet fühlen (Millionärssteuer, prinzipiell hab ich kein Problem damit mehr Steuern zu zahlen als jemand der am Existenzminum lebt, aber muss ich mich für meinen beruflichen Erfolg bestraft fühlen, mit teilw. unrealistischen Steuersätzen)

Zunächst einmal ist es ein Märchen, dass Vermögen gleichbedeutend mit Erfolg und Tüchtigkeit ist. Es ist maximal gleichbedeutend mit dem geschickten Ausnutzen der Gesetzmäßigkeiten in dieser Gesellschaft. Das hat aber weniger mit Tüchtigkeit, sonder eher mit Skrupellosigkeit zu tun. Es ist auch nicht einzusehen, dass Vermögen in der Bundesrepublik so gering besteuert wird. Vermögen zu haben ist nämlich keine Leistung, höchstens Vermögen zu bekommen, aber auch hier nur in den seltensten Fällen. Ausbeuten, Spekulieren, Rauben, Stehlen und Betrügen sind nämlich keine anzuerkennenden Leistungen.

Die wirklich tüchtigen Unternehmer, vorallem das Heer der Kleinunternehmer bewegen sich zum großen Teil am Rande des Existenzminimums und sind vollends aufgeschmissen, wenn sich die derzeitigen Zwangsrentenpläne der neoliberalen Koalition in Berlin durchsetzten.

Da sind Ideen der Linken, wie ein Grundeinkommen für jeden und ein gesetzlicher Mindestlohn bedeutend sozialer und letztendlich wirtschaftlicher, als ein immer größer werdendes Heer von sozial Abgehängten. Von den Vollzeitbeschäftigten, die mit ihrer Arbeit noch nicht einmal ihren Lebensunterhalt bestreiten können mal ganz zu schweigen.

Freiheit, Individualität, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung halte ich für wichtiger als Kollektivität. Der Staat sollte nur dann eingreifen wenn Chancenungleichheit besteht. Was jeder aus den Chancen macht ist seine Sache, nicht die der Allgemeinheit....

Freiheit, Individualität, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung sind in dem von dir gebrauchten Kontext nur wohlklingende Synonyme für Ellenbogenmentalität, Egoismus, sozialer Verantwortungslosigkeit und einem unerträglichen Sozialdarwinismus, der nicht nur die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert, sondern auch noch den Armen die Schuld dafür in die Schuhe schiebt. Übrigens besteht die größte Chancenungleichheit im ungleich verteilten Vermögen.

kevin1905  19.05.2012, 15:30
@exFlottiLotti

War nicht die SED für die Einmauerung eines ganzen Staates und die Knechtung eines ganzen Volkes verantwortlich? Die Schießbefehle an der Mauer wo kamen die her???

Mein Vermögen ist in der Tat etwas, dass ich nicht geerbt oder gewonnen habe, ich habe es mir erarbeitet. Selbständig, eigenverantwortlich, da hat mir kein Staat bei geholfen. Und ja ich bin stolz drauf.

Sozialdarwinismus ist nicht was ich anstrebe sondern lediglich eine Leistungskultur, in der Menschen die wirklich Leistungen erbringen, Grenzen überschreiten nun mal mehr haben sollen und auch mehr verdienen als 08/15!

Chancengleichheit ist ein Thema von Bildung und Integration, da ist der Staat gefragt anzusetzen!

exFlottiLotti  19.05.2012, 16:24
@kevin1905

Das hört sich ja schön an. Nur haben wir keine Leistungskultur und schon gar keine Leistungsgesellschaft. Wir haben eine Marktwertgesellschaft., bei der der Mensch nur das wert ist, was der Markt für ihn her gibt.

Was die "Knechtung" eines ganzen Volkes betrifft incl. Mauerbau und bis heute unbewiesener "Schießbefehle", so ist das derart aus dem Zusammenhang gerissen einfach nur billige Polemik, die bei einem gebildeten Menschen nur Kopfschütteln hervorruft.

riara  20.05.2012, 09:33
@exFlottiLotti

Du kämpfst ja an allen Fronten...:-)

Marktwertgesellschaft?

Ist das eine Wortschöpfung von Sudel-Ede oder ist Dir das selber eingefallen?

exFlottiLotti  20.05.2012, 11:20
@riara

Man muss nur die Augen aufmachen, um zu sehen, wonach es in dieser Gesellschaft geht.

Marktwert - nichts anderes!

riara  21.05.2012, 09:35
@exFlottiLotti

Also eine Eigenschöpfung...

Wie würde man dann die Verhältnisse in der DDR beschreiben?

Mangelverdeckung?

Tobias722  23.05.2012, 19:53
@exFlottiLotti

und bis heute unbewiesener "Schießbefehle",

Genau, die toten im Mauerstreifen sind von selbst da hingekommen und wurden nicht von irgendeinem Ossi-Schützen abgeballert. Das ist genauso lächerlich wie zu behaupten dass es den Holocaust nie gegeben hätte.

exFlottiLotti  16.06.2012, 03:50
@Tobias722

Ich merke schon, deinem Verständnis sind Grenzen gesetzt. Der Unterschied zwischen einem Schießbefehl und den Toten an der Grenze erschließt sich dir nicht. Pass also auf. Ich erkläre es dir. Es ging nicht um die Toten an der Mauer, sondern um den Schießbefehl, dessen Existenz nie bewiesen wurde.

Um an der Grenze von der Schusswaffe Gebrauch zu machen, hätte es keines extra Schießbefehls bedurft. Die dafür notwendigen Richtlinien standen nämlich in der Schusswaffengebrauchsvorschrift, einer Vorschrift, die fast Wortgleich auch in der Bundeswehr für die Bewachung militärisch gesicherter Objekte existiert.

Ein extra Schießbefehl hätte einfach keinen Sinn für die DDR gemacht. Denn man muss nicht regeln, was bereits geregelt ist. Aber für die Bundesrepublik im Kalten Krieg und auch heute noch macht der Schießbefehl Sinn - nämlich als Propaganda!

Die Ablehnung der bundesdeutschen Schießbefehlspropaganda mit der Leugnung des Holocausts zu vergleichen zeugt vom mangelnden politischen und historischen Verständnis.

Die LInken haben immer gaaanz tolle Sprüche auf Lager, wo es immer darum geht den Armen zu helfen, Gerechtigkeit in der Welt zu schaffen, den Reichen was weg zu nehmen und sonst alle Ungerechtigkeit auf diesem Planeten auszurotten.

Zu diesen extrem schwierigen, inzwischen globalen Problemen haben sie immer prima simple Lösungen parat, die dummerweise in der realen Welt aber nicht funktionieren.

Desweiteren haben linke grundsätzlich ein Problem mit Menschen, die nicht ihrer Meinung sind oder die anders leben möchten, als das linke Mainstream-Weltbild das vorschreibt. Da wo einerseits immer lautstark angeblich für Mitspracherecht der Bürger und für Demokratie gekämpft wird hat man doch andererseits keinerleih Probleme, die Rechte mancher Bürger die nicht ins linke Weltbild passen mal eben am besten per Fingerschnipsen außer Kraft zu setzen.

Und zum Glück merken das die meisten Menschen......