Warum vermisst man eine Person, obwohl diese einem nicht gut getan hat?

8 Antworten

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Warum vermisst man eine Person, obwohl diese einem nicht gut getan hat?

Dieses Gefühl kenne ich auch - da muss man sehr stark sein und ganz kühl rational bleiben, um den Impuls unter Kontrolle zu halten.

Die vergangenen drei Jahre waren aber auch extrem! Da gerieten viele Freundschaften ins Wanken und zerbrachen!

Dennoch hatte dein Freund liebenswerte Anteile, die dir nun fehlen. 10 Jahre! Das ist kein Pappenstiel!

Dein Bewusstsein lässt dich nun an ihn denken, was dazu führt, dass das Gehirn ein paar schöne, angenehme Neurotransmitter ausschüttet: Dopamin für Serotonin, Oxytocin, das Kuschelhormon.

Wenn das Gehirn nach einer bekannten Quelle eines schönen, angenehmen Zustandes sucht, den es jetzt gern hätte, dann wendet es dafür das Ökonomieprinzip an: mit dem geringstmöglichen Einsatz zum Ziel gelangen.

Dabei fällt gerade erstmal alles durchs Raster, nur dein Exfreund bleibt übrig.

In Videos erwähnt der Hirnforscher Prof. Gerald Hüther immer wieder solche Zusammenhänge.

◇♧◇

Womöglich erhältst du aber auch Signale über dein Bewusstsein, welches dir meldet, dass sich (bei ihm? zwischen euch?) etwas verändert hat. Über sog. morphische Felder sendet jeder Mensch etwas aus, das von vertrauten Menschen wahrgenommen werden kann - selbst auf große Entfernung.

Vielleicht ist deine Frage hier ja sogar ein Zeichen, dass es etwas neu zu überprüfen gibt. Dass die alten Dissonanzen vielleicht gar nicht mehr bestehen, weil er andere Einsichten gewonnen hat? Bei jedem Menschen dauern solche Prozesse unterschiedlich lang, je nach persönlicher Reife.

Alles hat seine Zeit. ◇♧◇

Ich wünsche mir, dass meine Sicht dich weiterbringt. :-)


Spielwiesen  10.03.2023, 12:45

☆ Herzlichen Dank für den Stern ! 🌟

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5Leonarda  10.03.2023, 14:15

Das ist grundsätzlich in Erwägung zu ziehen. Das klingt plausibel! 💚👍😊

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Weil du Abhängig bist. Er hat dir was gegeben was dir im Leben fehlt nämlich Freunde. Richtige Freunde findest du selten und ich kann verstehen, dass man eine gewisse Abhängig entwickelt. Ich denke die Lektion ist, dass du verstehen muss, dass dieses Leben weiter geht. Du musst dein eigener Freund werden. Versuch an dir zu arbeiten umso mehr man sich liebt umso weniger bedrückt einen sowas. Man sieht dann es eher als eine Lektion des Lebens.

Sieh jemanden nicht als deinen Freund nur weil eine lange Zeit korrekt zu dir ist. Du kannst nicht in ihre Köpfe gucken.


BelleYellow 
Fragesteller
 09.03.2023, 11:17

Also Freunde fehlen mir nicht, ich habe sogar richtig tolle Freunde😊

Danke für deine Antwort!✨

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Es ist meist nur die Gewohnheit, die man vermisst.Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und vermisst dann auch zunächst eine Persön mit der er viel Zeit verbracht hat unabhängig davon, ob sie ihm gut getan hat oder nicht.Teilweise neigen wir auch dazu vorgefallene Dinge in der Erinnerung zu relativieren oder auch Menschen zu idealisieren.Das hilft vielen Personen mit Erlebtem besser klarzukommen.

Es ist letztlich so, dass es ein ganzes "Kapitel" des eigenen Lebens ist - und das verdrängt man nicht "mal eben so auf Knopfdruck" bzw. kann es auch nicht einfach ausradieren, selbst wenn man es sich wünschen würde. Man gewöhnt sich mit der Zeit an vieles, durchaus auch an Menschen, die einem eigentlich nicht gut getan haben - zumal auch diese ihre guten Seiten an sich haben und man vielleicht im Nachgang auch dazu neigt, sich manches zu neutralisieren oder zu idealisieren.. Stichwort Glorifizierung der Vergangenheit. Ich denke aber, dass das mit der Zeit vorüber geht und man dann emotional drüber steht - man braucht halt immer etwas Zeit, der eine braucht länger, der andere nicht so lang. Alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe das auch. Das ist normal, wenn du die Person sehr mochtest, hängt ein Teil von dir wahrscheinlich immer noch an der Freundschaft, da die Person dir ja sehr nahe stand.