Warum unterstützen reiche nicht die örtliche Wirtschaft?
Es gibt haufenweise Leute mit Geld, Vermieter die den Hals nicht voll kriegen. Im Yachthafen stehen ihre Boote, sie fahren schicke Autos... Und dann wird kräftig gejammert, dass der Hafen früher viel schöner war mit den ganzen Hafenkneipen... der schöne kleine Supermarkt, der Metzger, die Bäckerei...
Alle hören auf, können sich nicht einigen mit dem Verpächter, der möchte unbedingt die Miete erhöhen und bald gibt es nur noch Aufbackbrötchen von Kaufland, X Kilometer entfernt...
Die reichen könnten doch wunderbar die örtliche Wirtschaft stärken, selbstlos, sie haben die Mittel... aber stattdessen jammern sie....
4 Antworten
Deine Beobachtung trifft einen wunden Punkt, allerdings ist sie auch stark vereinfacht. Viele Menschen mit Geld investieren durchaus lokal – nur sieht man das nicht immer auf den ersten Blick. Zudem sind „die Reichen“ keine homogene Gruppe, die kollektiv beschließt, eine Metzgerei zu retten oder eine Hafenbar zu subventionieren.
Die Erwartung, dass jemand nur deshalb, weil er Geld hat, automatisch zum Wohltäter der Nachbarschaft wird, greift zu kurz. Letztlich agieren auch wohlhabende Menschen oft rational, investieren dort, wo sie Rendite erwarten – und nicht primär aus emotionaler Verbundenheit.
Die Frage ist am Ende auch: Würdest du – wenn du selbst Vermögen hättest – wirklich dauerhaft Verluste in Kauf nehmen, nur um ein kleines Geschäft künstlich am Leben zu halten? Oder wäre dir dein Kapital dann doch zu schade?
Das klingt ehrenwert – aber genau das behaupten viele, die noch nicht in der Situation sind. In der Realität sieht man dann oft etwas ganz anderes. Wer heute bei 20 € nicht mal 1 € Trinkgeld gibt, wird später mit mehr auch nicht automatisch großzügiger.
Geld verändert nicht den Charakter, sondern verstärkt meistens nur das, was ohnehin da ist.
Ob man wirklich unterstützen würde, zeigt sich nicht in der Theorie, sondern im konkreten Handeln – auch mit wenig Geld. Und da trennt sich oft die Vorstellung von der Wirklichkeit.
ja ich denke, dass es zum einen ein problem ist mit der Gier...zum anderen haben viele auch die Erwartung dass sie viel zurück bekommen... wie so manche chefs "Ich bezahl dich teuer, also renn auch wenn ich sage: renn!!"
Meine Vermieterin hat keine Yacht und fährt eine alte Möhre.
Es fließt zu viel Geld ins Ausland. Der reiche örtliche Vermieter stärkt zumeist auch die örtlichen Kleinunternehmer. Aber der reiche ausländische Investor gibt sein Geld eben im Ausland aus. Deshalb müsste auf alles Buchgeld, das den Euro-Raum verlässt, eine Steuer (bitte nicht mit der Mehrwertsteuer im grenzübergreifenden Geschäftsverkehr verwechseln).
Bei mir würde ein Ausländer nicht mal eine Immobilie erwerben dürfen. Grund und Boden gehören dem gesamten deutschen Volk, deshalb dürfte niemand Eigentumsrechte daran erwerben.
Das Problem ist das Selbstlosigkeit selten zu Reichtum führt.
Dabei würde es ihnen auch selbst gut tun... die Menschen fühlen sich wohler. Der Ort bleibt reizvoll
Wenn ich selber dann davon profitiere und gute Qualität anbieten kann für die Allgemeinheit würde ich das tun... Das ist für mich genau so normal, wie 10€ Trinkgeld abgeben, wenn ich 20 € vom kunden bekommen habe