Warum sind schmerzempfindliche Zähne ein evolutionärer Vorteil?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das war so nicht geplant. Menschen sind für ein Alter von 30 bis 40 Jahren ausgelegt. Sie haben sich aber einfach nicht daran gehalten und je älter sie werden, von umso mehr Zipperlein werden sie geplagt. Schmerzende Zähne sind da nur ein Beispiel von vielen. Das haben wir jetzt von unserem Starrsinn!

Trotzdem muss es doch einen Grund geben, warum da überhaupt Nerven sind. Das kostet Energie. Zudem haben auch Tiere Zahnschmerzen.

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@FresherKnilch

Ich glaube nicht, dass es einen evolutionären Vorteil gibt. Stattdessen glaube ich, dass Zähne ebenso unvollkommen sind wie unsere Wirbelsäule. Hätte ein Ingenieur dieses Ding konstruiert, wäre das eine glatte Fehlkonstruktion. Dem Mann würde nie wieder jemand eine Arbeit anvertrauen. Zähne sind nur so gut, wie sie unbedingt sein müssen und sie haben ihre Schwachstellen. Die Evolution macht nicht von sich aus einfach so immer weiter und verbessert die Lebewesen, weil sie Freude daran hat. Sondern die Lebewesen verändern sich, weil sie von den Lebensumständen dazu gezwungen werden. Wenn es also keinen evolutionären Grund oder gar Zwang gibt, unsere Zahnhälse schmerzfrei zu gestalten, werden wir uns auch nicht in diese Richtung weiter entwickeln. Es gibt keine Selektion zwischen den Menschen mit schmerzfreien und schmerzenden Zähnen. So lange es diese Selektion nicht gibt, wird der Schmerz auch alle folgenden Generationen begleiten.

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@Fuchssprung

Es muss aber eine Ursache dafür geben, warum wir da Nerven haben. Wenn es auch keine gibt, warum sie wieder hätten verschwinden sollen.

Die Bildung und der Unterhalt von Nerven kosten Energie und Hirnkapazität (wieder mehr Energie), gerade in der frühen Entwicklung höheren Lebens waren ja schon wenige Prozent effektiverer Verdauung ausschlaggebend (Pankreasamylase).

Es gibt immer einen evolutionären Druck, nicht nur was das Aussterben einer fehlerhaften Entwicklung angeht.

Die Frage ist, warum hat sich der Nerv im Zahn verbreitet? In einer bestimmten Phase muss das Individum mit dem Nerv im Zahn innerhalb seiner Art in der absoluten Unterzahl gewesen sein.

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@FresherKnilch

Ja, stimmt. Diese Ursache gibt es. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Zähne ein Teil der Haut sind. Haut braucht nun einmal Nerven als Rückmeldung an das Gehirn ob sie verletzt wurde oder nicht. Zähne brauchen auch eine Versorgung von innen, wenn sie wachsen. In diesem feinen Kanal mitten im Zahn ist der Nerv eigentlich sehr gut aufgehoben und geschützt. Auch das Zahnfleisch schützt die Zahnhälse hervorragend. Nur eben nicht bis in alle Ewigkeit. Irgendwann zeigen sich die Mängel, aber zu diesem Zeitpunkt sind alle Garantieansprüche schon längst abgelaufen.

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@Fuchssprung

Naja, das wäre ja dann die Beantwortung meiner Frage. Wenn Zähne ursprünglich eine andere Funktion hatten, wären die Nerven nur eine Art Rudiment.

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manche sachen gibt es, weil sie evolutionär keine rolle gespielt haben - wie jemand schon schrieb, sind unsere vorfahren gestorben, bevor ihre zähne empfindlich/schlecht geworden sind oder eben, weil sie nichts mehr essen konnten - bis dahin hatten sie sich aber schon vermehrt und ihre anlagen weitergegeben. das gleiche ist doch mit osteoporose oder alterskrankheiten, die eben nichts mit kinder kriegen und aufziehen zu tun haben, sondern erst später deutlich werden.

Naja, das ist mir schon klar. Aber es muss doch auch irgendwann mal einen Grund gegeben haben, warum sich die Mehrinvestition in Nervenzellen gelohnt hat.

Wir haben keine Nerven in den Knochen, keine in den Haaren und keine in den Nägeln. Warum Zähne mit Nerven darunter/und darin?

Es ist ja so, dass ausnahmslos jeder Zahn eine Verbindung zum Nervensystem hat.

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@FresherKnilch

wir haben doch nerven, die uns fühlen lassen, ob knochen gebrochen sind.

und knochen und zähne sind im gegensatz zu haaren und nägeln lebendig - sie werden von blutgefässen versorgt und sind in den kreislauf eingebunden, was man daran sieht, dass sie entkalken können (bei osteoporose).

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@Schokolinda

Der Knochen selbst hat aber keine Nerven. Und ein gebrochenes Bein zu schonen macht ja auch durchaus Sinn für das Überleben.

Ein kranker Zahn hingegen wird durch Entlastung nicht wieder gesund.

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@FresherKnilch

die knochenhaut tut bei reizung aber ziemlich weh, d.h. dass nerven zumindest in der nähe sind. sonst hätte man ja auch keine zahnschmerzen.

und ein zahn kann wieder gesund werden - wenn er nicht zu stark geschädigt ist und behandelt wird - das ist der unterschied zwischen plombe und wurzelbehandlung.

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