Warum sind Hemde immer so Kundenunfreundlich verpackt?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Normalerweise reicht es ja, die Größe eines Hemdes zu wissen. Muster, Farbe, Kragenform etc. kann man sich ja an sich vorstellen. Da gibt es bei Hemden ja auch keine gewaltigen Unterschiede.

Ich kenne es so, dass bei der Beratung Maß nehmen lässt und diese dann das richtige Hemd aus dem Regal holt, bzw. vorher vielleicht noch eine Anprobe mit einem Ausstellungsstück macht.

Für dich als Kunden hat das den Vorteil, dass du ein neues Hemd bekommst, bei dem nicht schon von 10 anderen Leuten der Gilb am Kragen hängt. Speziell bei hellen Business- oder Festhemden ist das ein wichtiger Punkt.

Ich kenne einfach meine Größe und weiß dass es Slim Fit sein muss. Solche Hemden passen mir auch immer, ich muss die nicht anprobieren um zu wissen dass die Passform ok ist. Daher passt das auch mit den Vorführhemden, damit kannst du prüfen, welche Größe du brauchst.

Abgesehen davon fühle ich halt den Stoff (ein Grund warum ich keine Hemden online kaufen mag, ein angenehmer Stoff ist für mich sehr wichtig, und das will ich gleich testen). Ein oder zwei Mal hab ich auch einfach ein solches Hemd in die Kabine mitgenommen und ausgepackt, wenns ein hübsches Muster war, das ich halt erst an mir sehen musste. Hab da aber ein gutes Gefühl dafür, was mir steht, ich hab die dann auch gekauft.

Also ja, Maße kennen, und ein Gefühl für den eigenen Geschmack entwickeln, dann braucht man Hemden auch nicht anprobieren. Gerade wenn sie eh einfarbig sind, weiß man ja eh im Prinzip wie die Farbe an einem wirkt.

Von Experte Dirndlschneider bestätigt

Die dort hängenden Hemden sind sog. Musterhemden, mit denen man die Passform prüfen kann (weil man die anprobieren kann), die eingepackten Hemden haben den gleichen Schnitt (zumindest in der Theorie).

Hemden sind insofern heikel, weil sie schnell verknittert oder schmutzig werden, was aber beim Zweck einer seriösen Abendgarderobe ein klares Verkaufshindernis ist. Kein Geschäftsmann, Bräutigam oder Ballbesucher kauft sich ein feines Hemd, das bereits verknittert ist oder verfärbte Kragenränder hat.

Die Geschäfte wollen daher nicht, dass jeder Kunde drei neue Hemden anprobiert (wenn dann nur nach persönlicher Beratung, bei der auch die vermutlich passende Größe ermittelt wird), sondern man sollte die Musterhemden probieren oder sich an eine Verkäuferin wenden, die – wenn sie gut geschult ist – bereits auf den ersten Blick deine passende Hemdgröße abschätzen kann.