Warum sieht man Lehrer nie in der Stadt ?

6 Antworten

Hallo spongebobbel006,

Lehrer*innen haben einen Häufungspunkt in Schulen.

Sagen wir mal, in einer Stadt von 100000 Einwohner*nnen gäbe es fünf Schulen mit einem "Lehrkörper" von vielleicht 20 Personen. Dort treffen wir sie alle an.

Es sind aber im Vergleich zu den Einwohner*innen sind das gerade mal 100 Personen in der Größenordnung. Das macht einen Anteil von 1/1000, also 1 Promille aus.

Konzentrieren wir uns auf Innenstädte, so mögen die vielleicht 20% einer Fläche ausmachen. Das übertragen wir der Einfachheit auf die Einwohner*innen und kommen auf 20000, wobei wir dann von 5 Promille sprechen.

Eine solche grob abgeschätzte Häufigkeit lässt sich auf eine Wahrscheinlichkeit in der gleichen Größenordnung abbilden - also extrem selten.

Ähnlich wäre es auch mit z.B. Arzt*innen und anderen Berufsgruppen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Spikeman197  19.07.2023, 18:44

MMn hast Du Dich um den Faktor 10 verschätzt!

In Hannover gibt bei 530'000 Einwohnern ca. 100 öffentliche Schulen, 50'000 Schüler (ca. 10 %) und knapp 5000 Lehrer (an den Schulen). Das wären dann einer je 10 Schüler oder 1 % der Einwohner, oder eben jeder 100. !

Aber gut...man kennt ja nur die 20-50 von der eigenen Schule...

0
EarthCitizen20  19.07.2023, 18:45
@Spikeman197

Da wären wir immer noch in einer Größenordnung, wo wir die Wahrscheinlichkeit als sehr gering betrachten können.

0

Das kommt auf die Wohnsituation an. In der Großstadt, wo keiner keinen kennt und jeder sich selbst der nächste ist, sind Begegnungen rar gesät, da wohnt der Lehrer womöglich wo ganz anders, aber auf dem Land ist es Usus, dass man sich dauernd (!) antrifft.

Ich wuchs in der Vorstadt auf (ca. 10.000 Einwohner) und habe meine Lehrer von Grund- und Realschule oft privat gesehen; mein Grundschullehrer der vierten Klasse war sogar ein Freund des Hauses, wohnte in Sichtweite schräg vis-à-vis von uns und saß gelegentlich bei uns im Wohnzimmer. Wieder andere sah man ständig beim Einkaufen (es war immer nett) oder in der Kirche oder beim Bäcker usw. oder traf sie sonst als hier und da; einen meiner Lehrer traf ich auch mal, als mein Opa sein Auto zur Inspektion gab und ich dabei war, beim Autohändler an und unser Realschullehrer der 9./10. Klasse war oft in Gaststätten und Clubs - wir trafen ihn häufig an bestimmten Orten, er war aber cool und obwohl er da schon über 50 war, kam es nie klemmimäßig rüber und es war uns nie peinlich gewesen, weil wir ihn mochten - er war einfach gesellig und ging gern unter die Leute. Hatten heuer Klassentreffen, er war da; er ist jetzt 75 und immer noch cool. Volksfeste waren auch so eine Gelegenheit, wo die Lehrer waren, oder aber einfach Spaziergänge in der Natur. Oft überschnitt es sich auch in den Vereinen - was aber nicht immer gut war, da ein Lehrer im Sportverein sehr engagiert war und diejenigen deckte und bevorzugte, die und/oder deren Eltern da auch waren, was sehr viel Leid verursacht hat - anderes Thema.

Meine Lehrer waren ganz normale Leute, die privat auch nicht anders waren, als man selber ist. Die hatten auch Familie, Hobbys, Vereine, sie hatten auch Fehler und Schwächen - so wie wir Menschen halt sind.

Es war aber für mich als Schüler trotzdem im Rückblick nie ganz einfach, wenn Herr Müller bei uns im Wohnzimmer saß, womöglich noch mit seiner Frau, da wusste ich nicht immer, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte - obwohl er ein ganz toller Lehrer war; wir haben heute noch Kontakt. Seine Frau ist auch sehr nett, inzwischen sind beide über 80. Aber als ich ihn damals als Klassenlehrer hatte, war ich so zehn Jahre alt (das war so dritte und vierte Klasse), da ist man vllt. menschlich gesehen einfach noch etwas schüchterner und gehemmter als später.

Als ich Gemeinderat war, saß ein ehemaliger Lehrer von mir auch im Gremium, zwar bei einer anderen Fraktion, aber er war sehr sympathisch und ein echt guter Gemeinderat, der die Sachlage über die Eigeninteressen stellte, so wie es zu sein hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Witzigerweise habe ich als Lehrer mehrmals Schüler in der Stadt getroffen, unter anderem auf der Loveparade. Ansonsten mag das daran liegen, dass man als Lehrer auch zuhause arbeiten muss und nicht soviel Zeit hat, in der Gegend herumzuspazieren.

Und ein Rat im Studium an die werdenden Lehrer lautete: Niemals im Einzugsgebiet der Schule wohnen.


spongebobbel006 
Fragesteller
 19.07.2023, 18:23

Wieso eigentlich nicht da wohnen

0
Pudelskern666  19.07.2023, 18:24
@spongebobbel006

Damit man privat seine Ruhe hat, nicht ständig angesprochen und beim Einkauf oder Wegbringen des Mülls beobachtet werden kann.

1

Meinst Du nicht, es könnte daran liegen, dass die Lehrer den ganzen Tag über nach der Schuld am Vorbereiten des Unterrichtes und am Korrigieren Eurer Arbeiten sind?

;-)

Der Unterricht bereitet sich nämlich nicht von alleine vor und Lehrer arbeiten ganz sicher mehr als 40 Stunden pro Woche - nur damit DU und andere eine gute Schuldbildung bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viel zu viel erlebt und erfahren!

Weil die ihre Schüler nicht auch noch außerhalb der Schulzeit sehen wollen, deswegen wohnen viele 1-2 Städte weiter