Warum schafft man es nicht, die Diktatur in Nordkorea zu beenden?

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Bevor man die Frage stellt, warum es niemand schafft, etwas gegen die Diktatur zu unternehmen, müsste man erst die Frage beantworten, ob man überhaupt etwas dagegen unternehmen sollte. Die Geschichte hat viele Male eindrucksvoll bewiesen, was bei den amerikanischen Demokrtisierungsversuchen dabei herausgekommen ist. Beispiele sind die Weimarer Republik, die im 2.WK endete und der ganze Nahe Osten, der einfach nur politisch instabil und damit optimal für terroristische Organisationen ist.

Dann möchte ich noch auf deinen Nebensatz eingehen "wie damals in Deutschland". Deutschland wurde zweimal demokratisiert. Und zwar zweimal nach einem verlorenen Krieg. Gibt es zZ Krieg mit Nordkorea? Wäre neu für mich. Selbst die USA haben inzwischen wohl (hoffentlich) dazugelernt und bemerkt, dass sie nicht einfach dort einmarschieren können und eine Demokratie ausrufen. Wenn sie das machen würden, wäre es moralisch verwerflicher als jede Diktatur.

Aber nun endelich dazu, warum es nicht funktioniert/funktionieren würde, Nordkorea zu demokratisieren. Eine Demokratisierung dauert Generationen. Die Menschen müssen langsam an die Verantwortung gewöhnt werden, die eine Demokatie für jeden einzelnen mit sich bringt. Es ist einfach nicht in den Köpfen der Menschen drin, dass sie etwas mitbestimmen können, sie sind es nicht gewöhnt. Was folgte in Deutschland? Man suchte sich - sowohl in der Weimarer Republik, als auch in der Bundesrepublik Deutschland - "Führer". Zum einen natürlich Hitler, der als solcher bekannt wurde, aber auch in der BRD sind - bis heute - starke Männer und Frauen an der Spitze des Staates beliebt. Ich stelle da Konrad Adenauer, Angela Merkel und Winfried Kretschmann in eine Reihe mit Adolf Hitler. Natürlich nicht bezüglich irgendwelcher politischer Einstelungen! Aber sie alle sind/waren beliebt dafür, klare Ansagen zu machen und für eventuelle Fehler (zB was die Flüchtlingskrise angeht) auch geradezustehen. Das nimmt dem Volk etwas die Verantwortung ab und zeigt, dass wir bis heute solche starken Politiker im Staat schätzen - ein Element, dass man also noch Generationen nach der Demokratisierung noch an einer Diktatur mag.

Wer soll den "man" sein?

Willst du deinen Vater, Bruder oder Freund nach Nordkorea schicken, damit sie dort Nordkoreaner töten? Willst du sie dahin schicken, damit sie dort vielleicht selbst getötet werden?

Kennst du Nordkoreaner? Hast du sie mal gefragt, ob sie durch uns befreit werden wollen? Kannst du dir die Gesichter deiner dort kämpfenden Verwandten vorstellen, wenn sie feststellen müssen, dass sich die Nordkoreaner gegen diesen "Befreiungsversuch" mit der Waffe in der Hand zur Wehr setzen?

Meinst du nicht auch, dass jedes Volk der Welt das Recht auf eine Regierung seiner Wahl hat, selbst wenn diese uns nicht gefällt oder tatsächlich auch schlecht ist?

Überlege doch mal, wenn wir bestimmen, welches Land welche Regierung haben darf und welche nicht, dann dürfen andere Länder auch über unsere Regierung bestimmen. Und wenn sie stark genug sind, dann dürfen die anderen Länder auch ihre Soldaten schicken, um uns von unserer Regierung zu "befreien".

Man könnte das dann sogar soweit spinnen, dass die Attentäter des 11. September 2001 nur versucht hätten, das Volk der USA von ihrer Regierung zu befreien.

Das konsequent zu Ende gedacht würde jedem Land der Welt das Recht geben, ein anderes Land zu überfallen. Als Rechtfertigung müsste man dann nur vorbringen, dass man das angegriffene Opfer nur von seiner Regierung befreien wollte. Das wäre die absolute Herrschaft des Rechts der Stärkeren.

Wenn den Nordkoreanern irgendwann ihre Regierung nicht mehr gefällt, dann müssen sie sich schon selbst befreien. Kein Regime kann sich halten, wenn die Bevölkerungsmehrheit dieses nicht mehr unterstützt.

Vielleicht noch ein Wort zur Diktatur und dazu, wen man hierzulande so bezeichnet. Jedem, den der Westen, genauer gesagt die USA und ihre hörigen Vasallen, gerne loswerden würde, wird das Etikett "Diktator" angepappt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob er einer ist oder ob nicht. Es reicht also nicht aus, von uns Diktator genannt zu werden und es reicht auch nicht, einer zu sein.

Klinghaus  09.05.2016, 22:33

"Meinst du nicht auch, dass jedes Volk der Welt das Recht auf eine Regierung seiner Wahl hat, selbst wenn diese uns nicht gefällt oder tatsächlich auch schlecht ist?" 

Das nordkoreanische Volk hat keine Wahl!

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PeVau  09.05.2016, 22:35
@Klinghaus

Du meinst, dann darf man ihm unterstellen, was es zu wollen hat und darf es dann mit Krieg überziehen?

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TT1006  10.05.2016, 17:51
@Klinghaus

Man hat immer eine Wahl. Und wenn man nicht die Wahl im Sinne von zB Parlementswahlen hat, dann hat man die Wahl, ob man sich zur Not mit Gewalt gegen einen Diktator wehrt! Aber solange noch nichteinmal das nordkoreanische Volk selbst Veränderungen will, hat niemand anderes auch nur irgendeinen Grund, das ganze System dort zu kippen!

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es gibt kein Öl und wenig Bodenschätze dort, außerdem hat die USA den letzten Krieg nicht gerade siegreich beendet

hallo,

ich denke wenn das Volk daran interessiert wäre, diese Diktatur abzuschaffen, hätte sie es schon längst getan. Aber ich denke eher nicht, dass das dort der Fall ist. Solange das Volk nicht unterdrück wird oder ihm nur ein geringer Wert gegeben wird ist ja alles gut. Hauptsache, die leben in Frieden.

das volk da kann  sich nicht wehren, weil es keine waffen hat, aber 1,5 millionen soldaten gegen sich.

Was willst du mit nem stock gegen eine AK machen ?

Außerdem müssen da die meisten leute den tag lang schuften, um halbwegs satt zu werden. Dann denkt man nicht an aufstände oder demonstrationen....

Alle anderen länder sind an nordkorea nicht wirklich interessiert. Das land hat eben keine wichtigen rohstoffe (öl...) und es liegt auch nicht strategisch wichtig.

Zudem hat nordkorea atombomben und das schreckt invasoren ab.

Außer südkorea interessiert es niemanden.

hast du auch mal  an die folgen gedacht ?

Würden die USA es irgendwie hinkriegen, das regime da zu stürzen, können die nicht einfach so wieder verschwinden.

Sie hätten dann auch die verantwortung für die leute, die jetzt in dem folgendem chaos überleben wollen. Es müsste also massiv humanitäre hilfe eingebracht werden.

Das kostet.

Vielleicht müssen die infrastruktur und die bildung der kinder/erwachsenen aufgemöbelt werden ?

Das kostet.

Tja, die USA haben jetzt in wievielen ländern truppen stationiert ?

kostet Unsummen und viel mehr können sie sich nciht leisten.