Das hängt mit der Adaptionsfähigkeit deines Gehirns zusammen.
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Das ist "1337" (LEET) und das Prinzip ist genau das gleiche. Dein Gehirn denkt in Mustern - bzw nicht nur deins, sondern alle. Menschen sind nur unterschiedlich gut darin, diese Muster auch zu übertragen. Du scheinst eben sehr gut darin zu sein, in allem bereits bekannte Muster zu sehen. Genau genommen macht, dass, was ich oben in LEET geschrieben habe gar keinen Sinn. Es ist eine wirre Reihenfolge von Zahlen und Buchstaben. Aber viele, gerade jüngere User werden kein Problem damit haben den Satz als "Vielleicht kennst du ja auch das hier?" zu deuten. Einfach nur, weil die Zahlen ähnlich aussehen, wie die Buchstaben, die sie ersetzen. Ich habe dabei schon eine etwas "fortgeschrittenere" Variante benutzt, bei der zB auch ein T durch eine 7 ersetzt wird. (Bei einer Einfacheren würde man lediglich die Konsonanten austauschen.)
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Das Prinzip ist auch hier wieder das gleiche. (In diesem Apsekt) "Fitte" Gehirne - also adaptionsfähige - haben kein Problem damit Texte selbst dann flüssig zu lesen, wenn nur der erste und letzte Buchstabe der Wörter an der richtigen Position stehen. Jedenfalls solange alle anderen Buchstaben des Wortes auch vorhanden sind.
Je besser wir lesen können, desto weniger lesen wir Buchstaben als Wörter oder gar Sätze. Es gibt dazu auch noch viele weitere nette, kleine "Tests". Du wirst zB nicht mehr den Wortlaut des ersten Absatzes wissen, aber sehrwohl noch was darin in etwa inhaltlich stand. Oder auch die Aufgabe, in einem englischen Text die "e" zu zählen. Je besser dein Englisch (sprich: dein Denken in englischen Mustern) ist, desto weniger "e" wirst du auf Anhieb finden. Denn du liest dann weniger in Buchstaben, sondern siehst und verstehst sofort das ganze Wort.