Warum Prüfungen wenn alles vorgeschrieben ist?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Warum Prüfungen wenn alles vorgeschrieben ist?
Hallo,
Ich bin gläubiger Moslem und liebe Allah über alles, jedoch stelle ich mir seit langem schon die Frage warum wir geprüft werden wenn doch alles vorgeschrieben ist, im Endeffekt können wir doch nichts am vorgeschriebenen ändern also wenn schon geschrieben steht das mein herz geschlossen ist da kann ich das nicht ändern.
Ich währe sehr froh darüber wenn mir jemand Klarheit darüber geben könnte. Ich hoffe ich darf mich sowas fragen und das nicht der shaytan mir diese Fragen in den Kopf setzt.
(Ich möchte keine Antworten von Leuten die mir klarmachen wollen das Religion Schwachsinn ist oder gleiches, behaltet eure Meinung für euch)

Lieber Bruder oder liebe Schwester.

Ein Bild soll dir die Antwort geben:

Stell dir einen Baum ohne Wurzeln vor und ein herannahender Sturm kommt und wie man bereits erkennen kann, ist er so vehement stark, dass er es schafft einige schwächere Bäume zu entwurzeln. Dein gedachter Bäumchen ist aber eben ohne Wurzeln, da er zwar in sich eine genügende Feste hat, damit er gut dastehen kann, aber wie du dir sicherlich jetzt denken kannst, sobald dieser starke Wind kommt, so wird der Baum gleich mitgerissen, mag er noch so groß gedacht worden sein.

Oder ein anderes Bild:

Sitzen in einer Klasse mehrere Schüler und diese Schüler haben sich auf eine Klassenarbeit vorzubereiten. Der Lehrer, der über das Schuljahr hinweg die Schüler immer wieder durch diverse Tests dazu ermutigt hat, dass sie lernen und sich dadurch stärken und reifer werden, so wird dieser Großtest für den einen ein wahrhafter Albtraum werden, da er nicht genügend gelernt und verstanden hat, worum es geht; für den anderen wird er ok sein, da er sich ausreichend darauf vorbereitet hat und für den, der da alle Prüfungen ausgezeichnet angegangen ist, mit der nötigen Disziplin, dem Eifer und dem Wollen des Lernens und Erkennens, so wird dieser diesen Test mit einer Eins bestehen können.

Jetzt ist das Gebot von Ihm aber, liebt Ihn, liebt eure Nächsten und liebt auch euch und versucht in eurem Leben die Liebe zu leben, indem ihr immer mehr an euch arbeitet und Ihn nicht dabei vergesst, den besten Lehrer und einzig-wahren überhaupt, so werdet ihr Schritt für Schritt zu euren starken Wurzeln kommen, die da es nicht erlauben werden, den Baum entreißen zu lassen, sodass die Großprüfung ein laues Windchen darstellt, wegen der glorreichen Herangehensweise des Schülers zum Lehrer und umgekehrt.

Liebet Ihn und geht mit Ihm durch euer Leben.

Liebe sei mit euch. Amen

❤️

In Liebe im Herzen, mit Gott sehen und hören lernen, denn:

Gott ist in uns die Liebe und das Leben und wir sind in Ihm.


Bilal58 
Fragesteller
 29.11.2023, 07:25

Sehr schön beschrieben und gute Beispiele ich danke dir bruder möge Allah dich belohnen

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Eine sehr gute Frage

Da ich mich mit dem Islam nicht auskenne, aber Christen das gleiche Problem haben, kann ich dir antworten.

Weil es diese Diskrepanz gibt, kann eine oder sogar beide Definitionen nicht richtig sein.

Dem christlichen Gott wird ebenfalls unterstellt, das er alles Weis und die Christen Prüft.

Nun zur Erklärung:

1) Es stimmt zwar, das Gott alles weis, er ist aber deshalb nicht gezwungen dieses Wissen immer zu benutzen. Ein Vogel kann zwar fliegen ist er aber deshalb ständig in der Luft.

2) Eine Prüfung macht nur dann Sinn, wenn es danach entweder eine Belohnung oder eine Bestrafung gibt. Der Tod ist für einen Menschen die Strafe für Sünde. Adam und Eva sollten sterben, wenn sie von der Frucht des Baumes nehmen. Das wäre die Strafe für die Sünde gegen dieses Gebot Gottes. Die Belohnung ergibt sich dann, wenn sie auf Gott gehört hätten, sie brauchten nicht zu sterben. Die verbotene Frucht des Baumes stellte für Adam&Eva keine Prüfung dar, es gab genügend andere Fruchtbäume in Eden zum essen. Gott sagte an dieser Stelle auch nicht, das sie dafür in einen Hölle kommen werden.

Ich glaube das gilt für Moslime ebenso wie für Christen.


Bilal58 
Fragesteller
 28.11.2023, 07:58

Interessant es mal aus einer anderen Perspektive erklärt zu bekommen vielen Dank

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Persönlich denke ich das du schlicht Recht hast.

Ein allwissender und allmächtiger Gott, macht ein Prüfungskonzept Sinnlos und verunmöglicht das Vorhandensein eines freien Willens.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Nach dieser Logik erschafft dieser Gott Menschen bewusst mit dem Wissen das er Sie zur Hölle fahren werden, obwohl er Sie auch so erschaffen können müsste das Sie seine "Prüfungen" bestehen und ins Paradies einziehen.

Mit freien Willen hat beides aber nichts zu tun, denn das Schicksal dieser Menschen würde schon lange vor deren Geburt feststehen.

Ich will dir aber nicht vermitteln das Religion schwach sinn sind, ich bin selber Religiös. Es gibt aber auch viele Religionen welche ohne den glauben an einen Allwissenden und Allmächtigen Gott auskommen und ohne solche rigide Himmel/Hölle Konzepte.

Es heißt nicht umsonst FREIER Wille - Du bist zwischen zwei Strömen gefangen - Gottes Entscheidungen über dein Leben und Entscheidungen des Teufels; aber hin und wieder lässt Gott dir die Wahl, dich zu entscheiden, wem du folgen willst.

Viele Menschen sperren sich aber für das Gute. z.B. warum entscheidest eigentlich DU, was gut und was schlecht für dich ist? Sollte nicht Gott dies entscheiden? Wer ist schlauer, moralischer - Du oder Gott? Wäre es also nicht eine mögliche Aufgabe seinen Willen bei Gott ab zu geben und sein Leben zu leeren, damit man überhaupt Zeit & KONZENTRATION hat, Gott zu hören?

Warum gehst du davon aus, dass du GUT bist? In deinem Glauben wird jeder Mensch auf eine Waage gestellt und die Waage entscheidet, ob du mehr gute oder mehr böse Dinge getan hast. Die Waage entscheidet also wie deine Handlungen waren und nicht du. Viele Muslime versuchen sich automatisch als "gut" dar zu stellen, nur weil sie Muslime sind. Der Titel ist völlig unbedeutend, wenn du nicht "gut" bist, was wie gesagt nicht du entscheidest. Und denk mal drüber nach: schon viele Menschen waren überrascht, wenn sie sich auf eine Waage gestellt haben. Bedenke auch: Es geht um die HÖLLE. Selbst in Guantanamo gefoltert zu werden, wäre ein Spaziergang im Gegensatz zur Hölle. Willst du das wirklich dem Zufall überlassen? Hört sich nach Atheismus an, wo immer Kommissar Zufall schon alles gut machen wird.

Kennst du die Zukunft? Weißt du, ob du nicht vielleicht militärisch eingezogen wirst und dann völlig falsche Entscheidungen triffst? Du vielleicht von deinen Vorgesetzten erfolgreich bedroht wirst unmoralisch zu handeln? Gott dies nicht gefallen wird und der Waage auch nicht? Oder was ist mit all den Dingen, die du nicht tust? Ach, dem Obdachlosen helf ich nicht, dem auch nicht. Die Waage ist unbestechlich.

Also ich würde ja an deiner Stelle wirklich mal Gott suchen und mit Ihm über Gnade reden. Ich würde auch mal fragen, warum Jesus übersetzt "Retter" heißt. Ich würde keinen Imam fragen, wie sich alles verhält sondern die Quelle selbst - Gott.

Allah kommt übrigens von Alloy (aramäisch) und das ist wieder verwandt mit Elohim (hebräisch). Und das ist ein Titel Gottes und kein Name und bedeutet auch nicht Gott.

https:// www.youtube.com/watch?v=nmqtn9V6kMo (Weiß nicht, ob du jemals den Koran selbst gelesen hast oder nur aus Gerüchten weißt, was darin steht? Im Koran steht von ALLAH SELBST gefordert - mehrfach: dass man Juden und Christen als Weise behandeln soll und auf sie hören soll - vielleicht erfragst du die Rolle von Jesus doch noch mal, denn viele Koranstellen sind gar nicht so eindeutig gegen Jesus gerichtet und viele Koranstellen - er nennt da ja nur eine, gibt aber zig, sagen sogar exakt das Gegenteil, was Imame sagen. Imame sind übrigens politisch nicht unabhängig, Gott ist es dagegen. Es ist deine FREIE Wahl, ob du weiter an Gott vorbei lebst und nach dem Motto: Hauptsache-ich-habe-fünfmal-am-Tag-gebetet-und-kann-arabisch-das-wird-mich-bestimmt-vor-der-Waage-retten)

Akhi, es gibt etwas das sich Iradei Dschuziyye nennt.

Die Irade-i Dschüz'iyye ist das begrenzte Entscheidungs- bzw. Wahlrecht, das Allahü Teālā dem Menschen gegeben hat. Dennoch ist diese Irade-i Dschüz'iyye von enormer Wichtigkeit. Strebt der Mensch nach Gutem, so erschafft Allah das Gute, strebt er aber nach dem Schlechten, so erschafft Allah das Schlechte. Demzufolge erwirbt sich der Mensch allein mit diesem Willensakt die Dschennet oder den Dschehennem. In der Tat, Allah ist der alleinige Schöpfer (Hāliq). Wenn Er es nicht wünscht und es nicht erschafft, geschieht nichts. Dahingegen ist der Mensch Kāsib, also derjenige, der für sich etwas wünscht und darauf hinarbeitet. Und Allah ist der Schöpfer, Der es dann erschafft.

Die Irāde-i Dschüz'iyye ist vergleichbar mit dem Lenkrad eines Autos. Das Auto fährt in die Richtung, die der Mensch einschlägt. Das bedeutet, dass jemand, der sich gegen Allah auflehnt, sich nicht aus der Verantwortung ziehen kann, indem er sagt: „Was soll ich machen? Allah hat es so gewollt und so bewirkt". Wohl wahr: Allah hat es gewollt; aber Er hat es gewollt und zugelassen, weil sich der Wille des Menschen in diese Richtung bewegt hat. Ohnehin ist es ja so: Besäße der Mensch einen solchen Willensakt und ein solches Entscheidungsrecht (Irāde-i Dschüz'iyye) nicht, dann würde Allahü Teālā dem Menschen auch nicht die Gelegenheit gegeben haben, sich prüfen lassen zu können. Er hätte ihn damit zum Guten oder zum Bösen gezwungen. In Wirklichkeit ist Allāhü Teālā frei davon, die Menschen zu Fehlern und Sünden zu zwingen und sodann dafür zu bestrafen.


Bilal58 
Fragesteller
 28.11.2023, 07:57

Danke für die Antwort akhi der Text war sehr aufklärend inshallah wird allah dich für das verbreiten belohnen

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