Warum muss das Ende fast immer traurig sein?
Man lernt sich kennen, kommt zusammen, wird ein Paar und am Ende verliert man die Person wieder, sei es durch eine verloren gegangene Freundschaft oder durch den Tod. Natürlich ist Trennung für die einen besser, wenn man sich nicht gut verstanden hat und es nur Probleme gab und der Tod eine Erlösung für die, die sehr gelitten haben, aber für die anderen tut der Verlust bei einer Trennung weh, wenn man die Person geliebt hat und der Verlust durch den Tod tut eben für andere auch weh, wenn man diese Person geliebt hat, denn wer tot ist, ist tot und kommt mir jetzt nicht mit Auferstehung. Wer tot ist, ist tot und fort, aber in unseren Träumen, Gedanken und Erinnerungen sind sie noch bei uns und leben auf ewig weiter, aber das traurige ist ja für die Menschen, die die Person geliebt haben, dass die verstorbene Person eben nicht mehr in der Realität bei uns ist, sondern nur in unseren Träumen, Erinnerungen und Gedanken.
Ich habe Menschen verloren, die mir wichtig sind. Mein Opa (seit 22 Jahren tot) und meine Freundin, die letztes Jahr im Januar 2018 mit gerade mal 23 Jahren an den Folgen eines epileptischen Krampfanfalls starb. Sie war gerade mal so alt wie ich. Wir haben uns kennengelernt, uns gut verstanden und wurden gute Freundinnen. Sie war gerade mal mitten im Leben und schon ist das Leben vorbei. Deswegen meine ich ja. Der Anfang ist so schön und das Ende traurig wegen dem Verlust. Nur zur Info: Falls jemand denkt, ich wäre ein Junge/Mann wegen meinem Usernamen: Ich bin ein Mädchen/eine Frau und meine verstorbene Freundin war nur eine sehr gute Freundin. Ich bin auch nicht lesbisch, sondern heterosexuell. Wir waren nicht zusammen. Sie war einfach nur eine sehr gute Freundin und ich hab sie sehr gerne gehabt und sie mich. Wir kamen gut miteinander zurecht und nun ist sie tot und der Verlust tut mir weh.
Warum muss das Ende fast immer traurig sein?
10 Antworten
Dass das Leben individueller Lebewesen auf der Erde begrenzt ist, ist ein gutes Konzept. Zur evolutionären Weiterentwicklung gehört es, dass immer eine nächste Generation kommt. Würden aber alle vorherigen Generationen auf immer am Leben bleiben, dann hätte man bald schon einen riesigen Haufen an uralten Individuen und weder genug Platz noch genug Ressourcen für die neuen Generationen.
Es ist immer noch traurig, einzelne Menschen zu verlieren, aber es ist akzeptabel. Und Trauer ist nicht das einzige Gefühl, denn es gibt immer auch Grund, sich zu freuen.
Die Erklärungen, die du, jackjack1995, zu deiner Frage geschrieben hast, zeigen ja, dass du sie schon selber sorgfältig durchdacht hast. Deshalb brauche ich dir ja auch nicht zu erzählen, dass wir als endliche Wesen dem Tod nicht entgehen, der die Menschen, die uns nahe waren, trauern lässt.
Das Ende ist unabänderlich – aber warum muss es traurig sein?
Oder anders ausgedrückt:
Gibt es für uns einen Weg den endgültigen Abschied als Wirklichkeit so in unser Leben aufzunehmen, dass die Trauer uns nicht mehr niederdrückt, dass wir sie gar als Bereicherung in unser Leben integrieren?
Heute wird Trauer sehr schnell mit Depression gleichgesetzt, mit einer seelischen Krankheit also, die medikamentös „beseitigt“ werden muss.
Ich meine aber, dass es eine seelische Grundstimmung gibt, die den unabänderlichen Wandel und das unabänderliche Lebensende so in das Leben einbindet, dass wir mit einem tieferen Verstehen unsere menschliche Wirklichkeit annehmen können.
So eine Grundstimmung hat man früher als "Melancholie" bezeichnet.
Da es hier um ein Erleben geht, das wir mit unserem Verstand nicht packen können, waren und sind bei deiner Frage ja auch immer die Religionen gefragt.
Aber ich glaube, dass jeder Mensch – unabhängig von den Vorstellungen oder gar Vorschriften einer bestimmten Religion – in sich das Vermögen trägt, sich der "ganzen" Wirklichkeit zu öffnen, die uns die Verbundenheit auch mit den Menschen schenkt, die nicht mehr unter uns sind.
Ich habe oft das Gefühl, dass mir meine verstorbenen Eltern nahe sind.
Und wenn wir das Erleben, dann ist das Ende nicht mehr traurig.
Für mich –da mag es dir ganz anderes gehen - kommt diese Grundstimmung in einem Song zum Ausdruck in dem Loreena McKennitt ein von ihr vertontes Gedicht von Juan de la Cruz singt: „THE DARK NIGHT OFT THE SOUL“, „NOCHE OSCURA“
Der Tod gehört zum Leben. Damit auch Abschied, Trauer und alles. Das ist nicht immer einfach und auch manchmal schwer zu akzeptieren aber man kann es nicht ändern. Tragisch ist es natürlich wenn es junge Leute trifft, aber auch da kann man leider nichts machen.
Eine Trennung ist da etwas Anderes. Hier gehören 2 Menschen dazu und es wird bewußt eine Entscheidung getroffen. Für den Einen mag das auch eine Art Trauer auslösen, aber es gibt immer nachvollziehbare Gründe dafür. Das ist beim Tod einfach anders. Ich glaube niemand sucht sich eine Krankheit oder das Älterwerden freiwillig aus.
Das gehört zum Leben dazu. In allem wohnt ein Ende inne, egal ob es Freundschaften, Beziehungen oder das Leben an sich ist. Und auf lange Sicht hilft uns das vielleicht das ganze mehr zu schätzen.
ich habe mich relativ früh darauf eingestellt dass nichts für die Ewigkeit ist - und mit dem mindest lebt es sich leichter. ich kann nun besser mit freundschaften die nur über eine kurze zeitdauer bestehen umgehen und schätze die, die länger halten, wensetlich mehr.
Werte und Kostbarkeit entstehen durch Begrenzung.
Wessen man sich sicher ist, und was man immer, überall, sofort und unbegrenzt zur Verfügung hat, das weiß man nicht zu schätzen.