Warum mögen anscheinend nur gebildete Menschen klassische Musik?

Die Empfänglichkeit für klassische Musik setzt ein gewisses Maß an seelischer Tiefe voraus, welche in der Regel nur die intelligenteren Charaktere aufweisen. Mit Bildung hat das ganze nur insofern etwas zu tun, als dass im Regelfall die gebildeten Menschen auch die höhere IQ-Intelligenz besitzen.

Dumme Menschen sind Menschen ohne die Fähigkeit zu unterscheiden; für sie ist die erhabenste Symphonie Beethovens oder Mozarts mit dem neuesten Deutschraperzeugnis oder moderner Popmusik auf einer Stufe. Und da man immer den Weg des geringsten Widerstandes geht, und heutzutage eben letzteres gehört und ausgestrahlt wird, bleibt diese Person dann bei der Musik hängen, die zu ihrer Zeit populär ist.

Moderne Popmusik spricht im Regelfall auch nur die niedersten Instinkte an; der Text wird von jedem verstanden oder ist bewusst sinnlos, und es geht immer nur um "das Eine". Damit erreicht diese Musik zwar eine möglichst breite Masse, lässt aber jegliche Seele, Ästhetik oder tiefere Bedeutung vermissen. Diese Art der Musik ist analog zu fast-food oder Süßigkeiten, also ungesundem Essen, welches im Moment gut schmeckt, aber auf lange Sicht eben kaum nährt und den Konsumenten schlapp und träge macht. So schüttet das Hören solcher Musik kurzzeitig zwar Hormone aus, die aber langfristig wieder hergestellt werden müssen, und so machen z.B. Techno-Exzesse, auch ganz ohne chemische Drogen, für kurze Zeit depressiv, während man sich nach dem Hören einer klassischen Sinfonie im Regelfall fit und munter befindet, da diese eben weniger am Hormonhaushalt zehrt.

Keine Ahnung, ob das jetzt stimmt, aber ich könnt mir vorstellen, dass in gebildeteren Kreisen auch mehr Wert auf eine allumfassende musikalische Erziehung gelegt wird. So kommt man schon daheim mit dieser Art Musik in Berührung. Das setzt sich dann fort.

Musikgeschmäcker haben sehr viel mit unserer Sozialisation zu tun. Wir bevorzugen musikalisch Dinge, mit denen wir uns identifizieren können. Es geht hier also auch um das Image, das eine bestimmte Musik transportiert. Musik transportiert ja auch Lebensgefühl und wenn ich hundert mal erlebt habe, dass sich vor allem pubertierende Jungs Hip Hop anhören, will ich es selbst vielleicht nicht mehr so gerne hören.

Gut beraten ist man, wenn man auf dieses Image Ding pfeift und sich die ganze Welt der Musik erschließt. Das kann jeder, egal aus welcher Schicht er kommt. Es braucht nur eine Voraussetzung: eine gewissen Autonomie von gesellschaftlichen Wertungen.

Ich selbst bin mit Schlager aufgewachsen, kann es selbst gar nicht leiden. Ich bin lieber für Pop-Musik. Hab studiert, einen Master gemacht und arbeite. Bin ich gebildet? Aber ich höre dennoch keine klassische Musik!

Ich denke es ist am Ende immer eine Frage der eigenen Vorliebe. Es kann sein, dass du von Kind auf klassische Musik gehört hast und es für dich daher auch dazu gehört. Es kann aber auch sein, dass du erst mit dem Alter (was auch immer Alter sein mag), auf den Geschmack kommst.

Am Ende hat jeder seine eigenen Vorlieben...

Es ist natürlich so, dass viele Leute, die selbst ein Musikinstrument spielen oder singen, sich mit klassischer Musik auseinandersetzen und wie bei Sprachen gilt: Je früher, desto besser. Wenn man also wie beispielsweise Mozart schon früh anfängt (als Vierjähriger), Musik zu machen oder Noten zu lesen, lernt das Gehirn schon früher dazu, aber natürlich muss das nicht heissen, dass andere Leute, die keine klassische Musik mögen, nicht gebildet sein können.
Was auch ein Grund sein könnte: Klassische Musik hilft beim Lernen, wer also während dem Lernen klassische Musik hört, bildet sich nicht nur weiter, sondern lernt automatisch auch die Musik kennen.