Warum legen alle Tiere außer Säugern Eier?


21.12.2024, 12:47

Meine Tiere nicht Pflanzen oder Pilze

5 Antworten

Die Hypothese der Titelfrage ist falsch.

So zählen zum Beispiel auch viele Pilze und Pflanzen zu den Eukaryoten und beide legen keine Eier.

Säugetiere sind einfach als am weitesten entwickelt anzusehen, sozusagen eine "fortschrittliche Speziallösung".

Die Grundannahme deiner Frage ist schon falsch.

Erstens gibt es auch einige Säugetiere, die Eier legen, nämlich die Kloakentiere (Monotremata). Zu ihnen gehören Schnabeltier, Langschnabeligel und Kurzschnabeligel.

Und zweitens kommt Viviparie (Lebendgeburt) nicht nur bei Säugern vor, sondern in nahezu allen Tiergruppen. Unter den Haien beispielsweise ist Viviparie oder Ovoviviparie (dabei werden Eier im Mutterleib ausgebrütet) häufiger als Oviparie. Auch viele Schlangenarten sind lebendgebärend, etwa Anakondas oder die einheimische Kreuzotter. Ebenso kommt Lebendgrburt bei Knochenfischen vor, z. B. Seenadeln und Seepferdchen. Von den ausgestorbenen Fischsauriern (Ichthyosauriern) weiß man durch Fossilfunde, dass sie ebenfalls lebendgebärend waren.

Warum diese oder jene Tiergruppe vorwiegend ovipar oder vivipar ist, lässt sich schwer allgemein erklären, weil ihre Evolutionsgeschichten sehr verschieden sind. Im Fall der Fischsaurier war es z. B. eine Anpassung an ihre vollständig marine Lebensweise. Anders als etwa Meeresschildkröten verbrachten sie ihr ganzes Leben im Wasser, wo sie keine Eier ausbrüten konnten.

Oft (aber nicht zwingend immer) hängt die Frage, ob eine Art Eier legt oder lebendgebärend ist, von ihrer Reproduktionsstrategie ab. K-Strategen sind eher lebendgebärend als r-Strategen, es gibt auf beiden Seiten aber Ausnahmen (viele Nager wie z. B. Ratten und Mäuse sind r-Strategen, aber lebendgebärend, viele Buntbarsche sind eher K-Strategen, aber eierlegend).

Oft ergibt es sich auch durch den Lebensraum, ob eine Art Eier legt oder nicht, etwa Alpensalamander sind lebendgebärend, weil in ihrem extremen Lebensraum Eier nicht zur Entwicklung kämen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 07:58

Jo moin ich weiß dass meine Aussage eine ungenaue Verallgemeinerung ist. Die meisten wechselwarmen sind eierlegend fast alle Säuger lebendgebärend. Was ist jetzt der Vorteil davon Eier zu legen?

Darwinist  23.12.2024, 09:57
@Gruenerelch692

Der Aufwand ist beim Eierlegen nicht so groß. Die Eier werden ja meist (Ausnahmen: z. B. Vögel, Krokodile) sich selbst überlassen.

Bei Lebendgeburt ist der Pflegeaufwand größer, dafür sind aber auch die Überlebenschancen des Nachwuchses größer, während ein Großteil der Eier nicht schlüpft, gefressen wurd usw.

Das ist das, was ich mit r- und K-Strategen ansprach. ;-)

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 15:17
@Darwinist

Warum ist der Aufwand nicht so groß beim Eierlegen also man könnte doch einfach den Nachwuchs so wie er aus der Schale kommt lebend gebären

Darwinist  24.12.2024, 10:36
@Gruenerelch692

Weil das Ausbrüten bzw. die Schwangerschaft Zeit und Energie verbraucht. Und weil die Lebendgeburt meist mit der Geburt die elterliche Fürsorge nicht beendet, gerade bei Säugern nicht. Die Milchproduktion ist auch verbunden mit einem höheren Energiebedarf.

Lustigerweise sind ausgerechnet die von dir genannten Arten (Haie, Blattläuse) oft vivipar ;o)

Das ist eine Anpassung an schwierige Lebensräume, wo die Wärme oder Sicherheit fehlt, dass Eier außerhalb des Körpers ausgebrütet werden können, ob von den Tieren oder der Sonnenwärme etc.

Auch die Bergeidechse und der Alpen-, teils auch der Feuersalamander sind beispielsweise lebendgebärend...

Bei manchen Arten schlüpfen die Jungtiere praktisch während der Eiablage, bei manchen tun sie das deutlich früher und werden irgendwie ernährt (z. B. beim Alpensalamander durch zerfließende weitere Eier...)

Fazit: es tritt a) nicht nur bei Säugern (sondern bei allen 5 Wirbeltierklassen, aber auch bei Insekten etc.) auf und b) ist eine evolutionäre Anpassung an schwierige Lebensräume...

Übrigens: Ameisenigel und Schnabeltier SIND Säugetiere, legen aber dennoch Eier...


Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 21.12.2024, 13:38

Ja deshalb hab ich die Tiere von denen ich weiß dass sie Ausnahmen zu der meinen groben Verallgermeinerng darstellen doch unten aufgezählt

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 21.12.2024, 17:55
@myotis

Nicht richtig weil in den Lebensräumen in denen Säuger leben auch immer Tiere leben die Eier legen und andersherum

myotis  22.12.2024, 00:00
@Gruenerelch692

Dann hast du den Punkt nicht verstanden.

In allen Lebensräumen gibt es unterschiedliche Nischen...

Und um bei den Beispielen Alpensalamander oder Bergeidechse zu bleiben: ohne Fähigkeit, lebende Junge zur Welt zu bringen, gäbe es dort weder Eidechsen (Reptilien) noch Salamander (Amphibien).

Ein Punkt kommt noch hinzu: die Säugetiere "verlieren" ihre Plazenta ja nicht bei den Arten, die wieder in "einfache" Lebensräume zurückkommen.

Irgendwo in der Entwicklungsgeschichte war es ein Vorteil, einen Beutel zu haben und die jungen überall hin mitzunehmen - später war es noch erfolgreicher die Jungen erst später zu bekommen usw.

Das ist aber jetzt bei allen höheren Säugetieren so, auch wenn Elefanten theoretisch auch Eier legen könnten...

...bei Rentieren oder Robben wäre es aber unpraktisch, und kennst du arktische Reptilien?...

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 22.12.2024, 10:35
@myotis

Ok aber was ist jetzt der große Vorteil von Eier legen es ist doch Premium nicht an einen Nistplatz gekoppelt zu sein bzw einfach lebende jungen auf die Welt zu bringen die nicht in eiern stecken und vor Fressfeinden weglaufen können

myotis  23.12.2024, 01:37
@Gruenerelch692

Eier müssen nicht ernährt werden, nicht rumgetragen, nicht rumgeflogen, ...

Stell dir mal eine Ente vor mit einem Dutzend Küken im Bauch oder ne Meise mit 14 Nestlingen... Das funzt eben nicht mit fliegen...

Bei Insekten oder Amphibien/Reptilien isses noch krasser...

Daher hat der Alpensalamander (vivipar) nur 2 Junge, der Grasfrosch aber 200...

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 07:52
@myotis

Erklär mal das mit den Meisen oder Enten die könnten doch genauso gut statt Eier zu legen die Schale weglassen und einfach Küken so wie sie schlüpfen auf die Welt bringen. Und ein Frosch genauso. Der könnte auch einfach 200 winzige kaulquappen auf die Welt bringen.

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 07:54
@myotis

Hey danke dass du soviel Zeit investierst um mir zu helfen

myotis  23.12.2024, 10:39
@Gruenerelch692

Meisen: die Eier werden nacheinander gebildet und gelegt, nicht gleichzeitig wie es bei Föten der Fall wäre...

Frosch: diese winzigen Kaulquappen wären a) ungeschützt und b) unterentwickelt

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 15:20
@myotis

1.Die Föten könnten doch auch nacheinander gebildet werden

2.Vögel sind gleichwarm deshalb müsste falls alle Nachkommen den gleichen Entwicklungstand haben sollten auf Eier zurückgegriffen werden. Ist aber bei wechselwarmen um die es mir hier geht nicgt der Fall

3.Kaulquappen wären genauso ungeschützt wie wenn sie schlüpfen nur dass der ganze Step bei dem sie ungeschützt als Leichballen daliegen entfällt

4.das mit dem ubterentwickelt versteh ich nicht

myotis  24.12.2024, 00:26
@Gruenerelch692

Ad 1. - nein, weil die Tragzeit deutlich länger ist, in der Brustsaison kann man 14 Eier legen und - übrigens zu zweit, bei manchen Arten helfen sogar die Jungen von der letzten beut mit - die Nestlingen rausfüttern...

...aber nicht alle jJungen nacheinander komplett entwickelt auszutragen und zur Welt zu bringen...

Ad 2 - Nein, gerade wechselwarne Tiere können schwerlich konstante Entwicklungsbedingungen für Föten bieten...

Ad.3 - auch bei : Lauch ist durch eine Gallerthülle geschützt, der durch aufquelken (Wasser von außen) entsteht, darin entwickeln sich alle Larven "parallel"...

Ad. 4 - wenn die Froschdame nicht platzen soll, muss sie die Larven deutlich kleiner=unterentwickelt absetzen als sie aus den Eiern schlüpfen können .. oder es sind eben nur ganz wenige...

Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 24.12.2024, 09:16
@myotis

Ja ok du meinst also dass es einfach viel länger dauert Nackommen lebend zu gebären als sie in Eiern unreif abzulegen?

myotis  24.12.2024, 13:14
@Gruenerelch692

Na sicher, der Embryo im ei ist doch noch völlig unterentwickelt (wenige Zellen), ohne Eihülle und Dotter nicht lebensfähig...

Lebend gebäeend - egal ob "echt" mit Plazenta und so oder "pseudo" in einem Ei, das länger rumgetragen wird, entwickelt sich der Embryo so weit, dass er zumindest selbsr atmet, selber frisst/saugt etc.

Selbst im Beutel der Mutter ist das erheblich mehr als im frisch gelegten Ei...

Aber nicht umsonst sind Beuteltiere evolutionsmäßig betrachtet ein Zwischenglied in der Reihe eierlegend (sagen wir Eidechsen), eierlegend und Milchfeld (Schnabeltier), Beuteltier, Plazentatier...

...ein Plazentatier kann aber jetzt nimmer Eier zu legen anfangen, auch wenn/nur weil es in einer günstigen Umgebung lebt...

Ich wüßte nicht, dass Amöben, Waldeidechsen, Boas oder Quallen Eier legen.

Okay, die ganz primitiven lassen wir mal außen vor. Aber ganz allgemein haben Eier viele Vorteile:

  • Entkopplung von den Eltern. Es ist egal, ob die Eltern nach dem Eierlegen gefressen werden. Jedenfalls bei denen, die nicht brüten müssen.
  • Mehr Nachkommen: Viele Arten legen Unmengen von Eiern und erhöhen so die Überlebenschance
  • Schutz: Das Ei bietet dem Embryo Schutz und erste Nahrung

Falsche Frage. Der Aufbau der Zellen hat mit Eierlegen oder Säugen nichts zu tun, außer dass er auf beide Arten zutrifft. Es gibt sogar eierlegende Säuger.

Deine Frage könnte lauten, warum es überhaupt Säuger gibt, die vor über 250 Millionen Jahren enstanden sein sollen. Wie so oft wird es einen evolutionären Vorteil bei eingen Tieren gegeben haben, der aber nicht so groß und verbreitet war, dass er die eierlegenden verdrängen konnte.


Gruenerelch692 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 08:04

Doch hat er es ergibt deutlich weniger Sinn für Prokaryoten Eier zu legen, weil sie erstens nicht die Kapazität haben einen geschützten Nistplatz zu finden und weil der Schutz vor sowohl mechanischen als auch Feuchtigkeits bedingten Stressoren quasi vollständig entfällt