Warum läuft mein RAM nur auf 4800mhz anstatt den 6400mhz?

4 Antworten

Ist das EXPO-RAM? Dann entsprechend EXPO aktivieren und das sollte man auch nutzen, weil dies am besten mit den 7000er Ryzen harmoniert (klar, wurde ja auch von AMD mit AM5 eingeführt)

Mach nen BIOS-Update und dann konfiguriere das BIOS nochmals neu

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im Job seit über 25J

Liegt sicher am Mainboard, RAM oder der CPU bzw. deren Zusammenspiel. Ryzen 7000 unterstützt offiziell nur 5600 MHz, mehr funktioniert zwar oft, muss aber nicht. Bis 6000 MHz gibt es, soweit ich weiß, keine Probleme, aber 6400 könnten zu viel sein. Ein BIOS Update hilft eventuell, wenn es nicht aktuell ist.

computertom  19.10.2023, 15:18
Ryzen 7000 unterstützt offiziell nur 5600 MHz

Die AMD Ryzen Serie 7000 AM5 Prozessoren unterstützen bis 5200MT/s und nicht 5600.

DDR5-5600 RAM wird bis jetzt nur die intel Sockel 1700 13xxx i5 K/KF, i7 und i9 Prozessoren unterstützt. Die Sockel 1700 12xxx und die 13xxx i3 und i5 ohne K/KF CPU's unterstützen bis DDR5-4800 RAM.

Bis 6000 MHz gibt es, soweit ich weiß, keine Probleme

Das stimmt auch nicht. Ich hatte schon mehrere Patienten, bei denen der Prozessor nicht mit DDR5-6000 RAM laufen will, zumindest nicht bei 6000MT/s und einige hatten sogar schon mit DDR5-5600 RAM Probleme.

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SirSulas74  19.10.2023, 15:19
@computertom

Sehr gut. Ich gebe dir 1.000 Punkte. Wenn du mir 5 Euro schickst, bekommst du 1.500.

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computertom  19.10.2023, 15:35
@SirSulas74

Das sind nicht meine Vorgaben, das sind die Spezifikationen von AMD. Die brauchst du dir nur mal anzuschauen.

Einfach nach "Ryzen x 7xxx specs" googeln.

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Hi,

Das ist so. CPU, Mainboard und RAM haben eine Spezifikation für den maximalen Speichertakt SInd die ANgaben zu hoch kackt der Rechner ab oder der Takt wird auf den geringsten Maximalwert in diesem Trio gesetzt oder einen willkürlichen Wert.

In diesem Fall hat die CPU 5200MHz, bis 5600 wird es vielleicht zu Lasten der STabilität gehen, aber nicht mehr. Finde es raus.

LG

Harry

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – IT-Kaufmann und Maschinenbauer
computertom  19.10.2023, 15:19
In diesem Fall hat die CPU 5600MHz

5200MT/s, nicht 5600.

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Hallo

Du hast ein AsRock X670E Steel Legend Mainboard, DDR5-6400 RAM Module und ein Ryzen 7 7800X3D Prozessor, laut einem Kommentar von dir.

Also entweder hast du die BIOS/UEFI Einstellungen beim verlassen des BIOS/UEFI nicht gespeichert, oder das BIOS/UEFI hat die Einstellungen nicht übernommen, wegen z.B. eines Fehlers in der BIOS/UEFI Firmware, wobei ein BIOS/UEFI Update Abhilfe schaffen kann, oder der Boot Failure Guard des BIOS/UEFI hat die XMP Einstellungen temporär rückgängig gemacht, weil es durch das aktivierte XMP zu Speicherfehler gekommen ist, wegen zu hohem MEM overclocking.

Wenn das aktualisieren des BIOS/UEFI nicht weiter hilft, dann könnte das Problem an dem MEM overclocking selbst liegen.

Ich gehe mal stark davon aus, das du die RAM Module einzig und allein nach den Mainboard Spezifikationen ausgewählt hast. Das allein reicht aber nicht mehr aus, so wie es früher einmal war. Früher war der RAM an dem North Bridge Chip des Mainboard Chipsets angebunden. Darin befand sich auch der Speichercontroller, der die Speicherzugriffe steuert. Deshalb hat früher einzig das Mainboard festgelegt, welche Speichergeschwindigkeiten unterstützt werden. Das ist aber heute nicht mehr so.

Der gesamte North Bridge Chip, mit samt der RAM Anbindung, ist schon vor vielen, vielen CPU Generationen in den Prozessor gewandert. Der Speichercontroller mit samt der RAM Anbindung wanderte mit der AMD Sockel 754 bzw. 939 Generation in den Prozessor und bei intel mit der ersten Core i Sockel 1156 Generation. Seite dem ist nicht mehr das Mainboard allein für die unterstützte Speichergeschwindigkeit verantwortlich.

Deshalb gibt heute der Prozessor die erreichbare Speichergeschwindigkeit vor, weil ja der Speichercontroller im Prozessor steckt und deshalb sind die in den Mainboard Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten auch nicht garantiert erreichbar. In den Mainboard Spezifikationen steht lediglich geschrieben, welche Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI am Speichercontroller im Prozessor eingestellt werden können. Mehr steht da nicht. Das wissen aber leider nur die Wenigsten.

Der Speichercontroller in dem Ryzen 7 7800X3D Prozessor ist für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/12731

Max Memory Speed:
2x1R - DDR5-5200
2x2R - DDR5-5200
4x1R - DDR5-3600
4x2R - DDR5-3600
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus wird dann der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verringert. Das würde dann den Prozessor und die XMP bzw. EXPO overclocking RAM Module betreffen. Das wird leider von vielen gekonnt ignoriert, was dann aber zu Problemen führen kann.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ableitet. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller in dem eingesetzte Prozessor über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und der RAM muss natürlich auch mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Aber erst mal muss der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen und wenn der nicht mitspielt, dann kann das BIOS/UEFI einstellen was es will und dann können auch die RAM Module für noch so hohe Speichergeschwindigkeiten ausgelegt sein, aber dann wird es trotzdem nix mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind also nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb können diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert werden. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch meistens keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten, schnelleren XMP RAM Modulen und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Module, versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

Einen Teil der möglichen Konsequenzen hast du wahrscheinlich gerade erfahren.

mfG computertom