Warum können Vögel auf Stromleitungen sitzen?

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Vögel könne so lange ungefährdet auf Freileitungen sitzen, so lange sie nicht mit ihrem Schwanz eine andere Leitung berühren. Dann gibt es nämlich gegrillten Vogel.

Das Problem ist folgendes: Solange nur ein Stromleiter und weder die Erde noch ein anderer berührt werden, ist das für jedes Lebewesen ungefährlich. Erst wenn es innerhalb des Körpers zu einem Stromfluss kommt wird es problematisch. Da aber Vögel mit beiden Beinen die selbe Leitung anfassen, fließt in ihrem Körper praktisch kein Strom.

Deshalb benutzen gute Elektriker eine Holzleiter, da diese sehr gut isoliert und wenn sie versehentlich eine stromführende Leitung berühren, geschieht ihnen nichts.

Um es einfach auszudrücken:

Auf dem Stück zwischen den Füßen des Vogels bilden die normale Leitung und der Vogel selbst ein Parallelschaltung, wie zwei parallel geschaltete Widerstände.

Der Widerstand, der durch die Leitung gebildet wird, ist aber minimal (quasi gleich 0), der Widerstand, den der Vogel bildet, ist wesentlich größer.

Daher fließt auch wesentlich weniger Strom durch den Vogel (bzw. quasi gar keiner) als durch die Leitung.

Das resultiert aus dem Ohm'schen Gesetz R = U / I (bzw. hier umgestellt I = U / R).

Weil sie normalerweise nur auf einer Leitung sitzen. Also nur ein Spannungspotential haben, da fließt dann kein Strom.

Wenn größere Vögel gleichzeitig Kontakt mit 2 Leitungen unterschiedlicher Hochspannung erhalten, dann gibt es einen kurzen Blitz und der Vogel fällt gegrillt zu Boden.

Szintilator  01.02.2015, 20:50

Ja, das passiert, wenn z.B. ein Storch auf einem Träger des Mastes sitzt und dann eine Leitung anpicken möchte!

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Um einen schädlichen oder womöglich tödlichen Stromschlag zu bekommen, müssten die Tiere ja einen Körperstrom erfahren durch Überbrückung einer elektrischen Potentialdifferenz. Sie müssten also zwei gegenpolige Leiter gleichzeitig berühren oder einen Leiter und gleichzeitig einen geerdeten Körper. Das ist schwerlich zu schaffen, wenn man auf dem Luftweg ankommt.

Viel gefährlicher wird es z.B. für Vögel, die sich in Transformatorstationen der Netzbetreiber einnisten. Die schädigen gelegentlich auch die Anlagen, wenn sie dort verbrennen. Vor Jahren schrieb ein Elektrotechnik-Student seine Diplomarbeit über das Verhalten von Vögeln, die dort - in selbstmordartiger Manier - solche Schäden anrichten.

Ja, das stimmt. Der Strom verteilt sich durch die Leitung und durch den Vogel. Da der Widerstand durch den Vogel deutlich höher ist, als durch das Stück Leitung und da die Spannung zwischen den BEiden Kontaktstellen der Füße gering ist, kommt nur sehr wenig Strom durch den Vogel.