Warum können Cyberport und Notebooksbilliger Elektronik bis zu 30 Prozent günstiger verkaufen?

2 Antworten

Bei OnlineHändlern wird ganz anders Kalkuliert als gegenüber dem stationären Handel.

Nachteile des stationären Handels:

  • neben Lager benötigt man die Ladenfläche (zusätzliche Mietkosten)
  • diese muss beleuchtet und beheizt sein
  • diese wird regelmäßig gereinigt
  • feste Öffnungszeiten verlangen immer ein festes Minimum an Verkaufspersonal
  • Kunden verlangen einen höheren Service (Beratung, Auslieferung, Installation, Reparatur)

Das alles muss bezahlt werden, im Versandhandel gibt es zwar auch andere Kosten wie z.B. Retouren aber oftmals müssen die großen stationären Händler dies auch bieten da die Kundschaft danach verlangt.

Aber alles in allem hat ein Versandhandel deutlich geringere Kosten.


bcords  04.05.2025, 07:10

Moin Mangoentsafter ich möchte noch auf einen Kommentar bzw. Nachfrage von dir eingehen:

Und die großen Händler wie Saturn und Mediamarkt die viel mehr Kunden bedienen bekommen keinen Mengenrabatt?

Du musst verstehen lernen wie diese großen Elektromärkte funktionieren wie viele Supermärkte, Baumärkte usw. funktionieren. Und vorab gesagt die einzelnen Märkte sind dabei nur ein sehr sehr kleines Licht in der Kette.

Viele Märkte wo Media Markt, Edeka, Rewe usw. draufsteht gehören nicht direkt dem Konzern, sondern sind unabhängige Händler die selbstständig wirtschaften.

Man könnte diese Händler als eine Art Franchisenehmer bezeichnen. Diese Händler bezahlen eine Gebühr (abhängig vom Umsatz) an die großen Konzerne hinter denen diese "Marken" stecken. Dafür dürfen die mit dem Namen werben, die Einkaufsgemeinschaft und Vertriebsinfrastucktur nutzen.

Die großen Konzerne kaufen die Geräte bei den Herstellern mit recht großen Rabatten und handeln auch sonst recht großzügige Konditionen aus (damals war es z.B. das mein Ex Arbeitgeber nur Quartalsrechnungen schrieb mit Zahlungsziel 180Tage). Die Ware wird üblicherweise direkt an die Märkte geliefert während die Rechnungen an die Einkaufszentralen gesendet wird. Der einzelne Markt weiß auch nicht was die Einkaufszentrale genau bezahlt, sondern bekommt nur den Preis zu wissen den der Markt bei der Zentrale zahlen muss. (Du darfst raten wohin der Großteil der Rabatte verschwindet).

Und wenn du Ware über den OnlineShop mit Abholung beim Markt erwirbst, dann bekommt nicht der Markt den Gewinn für die Ware, sondern nur eine Handlingspauschale.

Und die Gebäude und die Ausstattung der Märkte sind meistens ebenfalls nur gemietet (meistens bei einer Tochtergesellschaft der Einkaufszentralen).

Der hersteller liefert es vermutlich für 600-700€ an den händler.

Der hersteller sieht so 20% marge für den händler vor, sprich wenn die UVP 1000€ ist, werden sie maximum 800 vom händler nehmen. Wenn sie das für 700-800 anbieten geht das vermutlich für 700-750 an den händler.

Onlinehändler haben generell ziemlich kleine gewinnmargen.


Mangoentsafter 
Beitragsersteller
 03.05.2025, 16:55

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! 😃👍 Aber warum kauft dann überhaupt noch jemand bei den großen teuren Geschäften?

jort93  03.05.2025, 16:57
@Mangoentsafter

Naja, hat man sofort, man zahlt keinen versand, und man kann es sich angucken.

Ich kaufe vorallem lebensmittel beim händler. Aber ab und zu auch mal elektronik.

Aber teure elektronik kauft ja jetzt schon fast jeder online. was denkste warum immer mehr elektronikmärkte in deutschland schließen.

jort93  03.05.2025, 16:58
@Mangoentsafter

Online händler haben scheinbar im schnitt 1.4% margen, "offline händler " 4,5 Prozent. 4,5 prozent ist deutlich weniger als ich dachte, aber 1,4% auch. Klingt natürlich beides sehr klein, aber das heißt die margen von den offline händlern sind 3 mal so hoch.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/einzelhandel-niedrige-margen-hoher-wettbewerbsdruck-haendler-in-der-onlinefalle/27413680.html

In deutschland scheinen die margen geringer zu sein als in anderen ländern.