Welpen verkaufen warum?


04.08.2022, 11:40

ich meine nicht die 450-800€ kosten sondern die 1.000-4.000€ kosten

also natürlich kostet Futter, aufziehen und Impfung etc. viel aber man muss auch sagen manche preise sind „übertrieben“ sage ich mal.

12 Antworten

warum verkaufen für 1.000€ und mehr?

Weil das schlichtweg angemessen ist. Wenn der Wurf 8 Welpen bringt und alle gesund sind und nichts ausßergewöhnliches passiert übersteigen die Einnahmen die Kosten. Dann darf man als verantwortungsvoller und seriöser Züchter aber dennoch nicht den Fehler machen, diesen Gewinn durch die Stunden zu dividieren, die man aufgewendet hat. Das Ergebnis ist dann nämlich enttäuschend und liegt weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Nur ein Beispiel: sobald die Welpen anfangen, festes Futter zu fressen, fangen die an zu kacken, dass es eine wahre Freude ist. Da ist man von morgens bis abends dabei, andauernd Kacke wegzuputzen. Wenn man Pech hat, sind die dann auch noch alle durch die Kacke durchgerannt und dann muss man auch noch die Welpen säubern. Kaum ist man fertig, gehts von vorne los. Wenn Interessenten kommen, hat man natürlich das Welpengatter und die Welpen frisch geputzt und die Interessenten kriegen von dem Problem gar nichts mit.

Wenns aber dumm läuft und der Wurf nur klein ist oder wenn es Probleme gibt, die zusätzliche Tierarztkosten erfordern, oder wenn man den Wurf gar ganz verliert, was auch passieren kann, dann ist man auch ruckzuck in der Verlustzone.

Du kannst Welpen und Kinder doch nicht vergleichen.

Ein Züchter hat ja von Anfang an vor, den Wurf zu verkaufen. Klar, ein Preis sollte erstmal die anfallenden Kosten decken, was er in der Zucht aber selten tut, und du kannst über den Preis schon mal eine ganze Menge Kunden "aussortieren".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Seriöse Zucht kostet nunmal viel Geld. Da gibt es diverse kostspielige Voruntersuchungen für die Zuchthunde, Decktaxen für Rüden, die spezielle Versorgung einer tragenden Hündin, Untersuchungkosten bei der tragenden Hündin, ggf. Tierarztkosten bei Problemen während der Geburt, Kosten für die Aufzucht, spezielles Futter für Mutter und später Welpen, Impfungen, Wurmkuren und Microchips für den Nachwuchs, und und und.

Das alles kostet viel Geld und wird vermutlich jetzt ab Oktober noch teurer werden, da die Kosten für Tierarztbesuche steigen werden.

Mit Zucht lässt sich kein Lebensunterhalt verdienen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin u. A. Tierphysiotherapeutin u. Tierchiropraktikerin
Buddhismus  04.08.2022, 11:30

Du hast die vielen Reisen zu Zuchtschauen ( meist muss man dann auch noch ein Hotelzimmer zahlen, um früh genug dort zu sein ) vergessen.

Bis ein Hund dann die Zuchtzulassung hat, kann es dauern. Diese Reisen kosten eine Menge Geld.

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JustASingle  04.08.2022, 12:14
@Buddhismus

Stimmt, das hatte ich auf die Schnelle des Schreibens hin tatsächlich vergessen zu erwähnen. Ist mir natürlich bewusst.

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Wenn Sie die Welpen sagen wir mal um "nur" 700€ verkaufen, und der wurf dann wegen einem notkaiserschnitt einige tausend Euro kostet dann tuts weh als Beispiel.

Die elterntiere werden auch immer vor der Paarung dem Arzt vorgestellt.

Die futterkosten sind nicht sonderlich niedrig, nur weil es ein welpe ist, heißt das nicht dass er weniger frisst... Welpen fressen einem die Haare vom Kopf... Würde als Laie schätzen je nach Rasse und futter in der Woche 40-80€.

Eine richtige eingetragene Zucht bedeutet eben nicht, dass der Rüde geschwind auf die Hündin springt sondern der Züchter ist verpflichtet, sich an die Vorgaben des Zuchtvereins zu halten. Ebenso die Eintragungen in das Zuchtbuch. Die Tierarztkosten obendrauf. Die Kosten sind entsprechend.

Nicht eingetragene Züchter: hier gibt es diejenigen, die sich ohne Zuchtverband ebenfalls vorbildlich um ihre Tiere kümmern und sich auch ohne Verband und Bürokratie an die Vorgaben halten.

Und dann eben noch diejenigen, die mit dem Nachwuchs schlicht Geld verdienen wollen ohne Rücksicht auf Verluste.

Und zu guter Letzt: der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage