Kann jeder Lehrer werden?

9 Antworten

Es kann nicht jeder Lehrer werden. Man muss, sofern man kein direkter Quereinsteiger ist, durch das Referendariat. Dort wird man von Fachleiterin und pädagogischen Leitern beobachtet und beurteilt. Man zeigt denen den eigenen Unterricht und muss eine Prüfung ablegen. Wenn man nicht erklären kann, fällt man eher durch.

Die direkten Quereinsteiger haben auch Unterrichtsbesuche, nur keine Prüfung. Aber auch da kann der Schulleiter nicht einfach jeden nehmen. Er wird Leute ablehnen, die zu schlecht erklären.

Vor zwei Dingen ist man aber nie gefeilt:

  1. Vielleicht sind die Fachleiter oder der Schulleiter selbst inkompetent und lassen auch schlechte Lehrer durchkommen.
  2. Die Lehrer strengen sich nach dem Referendariat nicht mehr an und lassen in ihrer Leistung stark nach.

Der zweite Fall ist wohl der wahrscheinlichere. Man kann als Schüler nur folgendes tun: Sich den Kram unabhängig vom Lehrer selbst beibringen.

Thoretisch gibt der Lehrer pädagogisch geprüft und gegebenenfalls abgelehnt. Wenn die Schule aber eh zu wenig Lehrer hat und deswegen manche Fächer weniger Stunden haben, ist denen egal, wie gut der Lehrer erklären kann, hauptsache das Problem ist auf dem Papier gelöst und man ist keine "Problemschule"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Kenne mich da aus eigener Erfahrung aus
Erwin71770812  17.11.2022, 21:34

Man kann sich die Leute nicht mehr aussuchen. Das ist schlimm.

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Ich bilde keine Lehrer aus aber Ausbilder in erster Hilfe.

Wenn angehende Ausbilder bei mir die Prüfung ablegen erwarte ich nichts perfektes. Ich erwarte grundlegendes Verständnis der Pädagogik und Potential.

Denn bei der Prüfung haben alle keine Erfahrungen. Darum kann ich nichts rundes erwarten.

Und das wird bei Lehramt Studenten nicht anders sein. Sowas entwickelt sich erst. Jeder der regelmäßig Kurse gibt wird mir beipflichten das ein Kurs nach dem ersten Jahr ein großer Unterschied zum Anfang ist.

Ich gebe dir aber recht das man vielleicht besser von anfang an filtert. Es wird viel zu spät im Studium Praxis gesammelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – man lebt halt xD

Ich war jahrelang Aushilfslehrer an Sekundarschulen. Ausser einem fachlich relevantem Studium (oder manchmal auch entsprechender Berufspraxis) gibt es keine besondere Voraussetzung. Verbeamtete Lehrer haben meistens, aber nicht immer eine pädagogische Hochschule besucht. Was dort vermittelt wird ist aber nicht unbedingt praxisorientiert.

Es gibt schon Prüfungen. In einer ersten Prüfung an der Uni wird das Fachwissen geprüft. Dann beginnt das Referendariat, in der der angehende Lehrer immer wieder Lehrproben bestehen muss, also Stunden halten muss unter Beobachtung einer Kommission. Am Ende muss er die zweite Prüfung ablegen, in der die pädagogischen Fähigkeiten beurteilt werden.

Auch später an der Schule muss er noch Prüfungen bestehen.

Aber ich verstehe dich schon. Es gibt sicher auch unfähige Lehrer, so wie unfähige Bankangestellte oder Rechtsanwälte.

Heutzutage werden als Quereinsteiger immer mehr Leute angestellt, die keine pädagogische Ausbildung haben. Das ist ein großes Problem. Das senkt das Niveau.

Erwin71770812  17.11.2022, 21:38

Die Quereinsteiger sind wirklich ein Problem. Aber ich kenne 2, die supergut sind. Einer davon war mein Schüler. Aber das Problem bleibt. Etliche Quereinsteiger sind dazu noch überheblich und berufen sich auf Qualitäten, die sie in der sog. "freien Wirtschaft" erworben haben.

Zitat aus einem Vorstellunggespräch:

Frage: Warum wollen Sie jetzt Lehrer werden?

Bewerber: Ich habe genug in den letzten Jahren gearbeitet. Ich will es jetzt mal etwas ruhiger angehen lassen.

Nur mit Mühe ließen sich die Vorgesetzten davon abbringen, diesen Herrn einzustellen.

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