Warum ist seit dem Absetzen des Antidepressiva mein Sprechen und Denken verlangsamt?
Ich bekomme immer wieder die Rückmeldung, dass ich sehr langsam Denke und Spreche, es fällt also auf. Vor Einnahme der Antidepressiva war ich ein sehr intelligenter und sprachbegabter Mensch, hatte sehr gute Noten in der Schule und war sehr gut in Diskussionen und Schreiben von Aufsätzen. Doch seit ich die Antidepressiva abgesetzt habe, habe ich mit Denkstörungen, Sprachaussetzern und Wortfindungsproblemen zu kämpfen. Ich bin 27 Jahre alt.
Welches AD hast du genommen und wie lange hat das Absetzen gedauert. Wie lange bist du jetzt ohne AD?
Venlafaxin und 2 Monate her
Ok, wieviel mg hast du genommen und wie lange? Infos wichtig, ich nehme das Medikament auch
150mg für 5 Jahre
2 Antworten
Ich könnte mir vorstellen, dass zu schnell abgesetzt wurde. Ich würde das umgehend mit deinem Arzt besprechen und ein Lösung suchen. Im schlimmsten Fall würde man wieder damit beginnen Venlafaxin wieder zu nehmen und sehr viel langsamer abzusetzen. Es besteht allerdings die Gefahr, dass Venlafaxin keine Wirkung mehr hat. Dein Arzt ist jetzt der richtige und wichtige Ansprechpartner
Ich hatte ein ähnliches Problem vor gut 10 Jahren mit einem anderen AD. Ich stand komplett neben mir und mein Kopf fühlte sich komisch an (von innen). Ich habe das nicht ausgehalten. Ich habe das AD wieder eingenommen, aber es wirkte nicht, dann bekam ich Venlafaxin und das nehme ich heute noch. Was du beschreibst kenne ich von meinem anderen AD und das Ausschleichen muss unbedingt langsam erfolgen. Ich bin chronisch Depressiv, sehr wahrscheinlich werden ich nicht versuchen, das AD nochmal abzusetzen
Bei Venlafaxin habe ich das auch erlebt. Sehr unangenehm.
Hat etwas Zeit gebraucht bis es zurück gegangen ist.
Ist die depressive Symptomatik zurück? Damit kann es auch zusammenhängen.
Wann hattest du den Eindruck ist es zurückgegangen, nach 6 Monaten oder 12 Monaten?
Kann ich garnicht so genau sagen, war sehr schleichend. Aber nach 3 Monaten würde ich schätzen. Habe es aber auch nicht so lang genommen wie du und ein neues antidepressiva bekommen.
Am besten besprichst du das mal mit deinem Psychiater.
Ist aber erstmal nicht unüblich, dass sich das Gehirn an das dann bestehende Neurotransmitter-Defizit anpassen muss.
Ja. Habe vor dem venlafaxin bereits escitalopram genommen und das auch wieder bekommen.
Wesentlich weniger Nebenwirkungen, insbesondere bei verzögerter Einnahme oder dem Absetzen.
Bei venlafaxin ist es bekannt, dass es weniger gut verträglich ist als andere und vor allem beim Absetzen Probleme macht. Das bedeutet nicht, dass es ein schlechtes Medikament ist. Alle haben vor und Nachteile.
Über das Venlafaxin wird aber oft leider nicht gut aufgeklärt.
Beim Absetzen wurde ich sofort 2 Wochen krank geschrieben und durfte kein Auto fahren wegen „Blitzen“ im Gehirn, massivem Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen. Denken war auch schwierig, nichtmal ein Buch lesen ging.
Geholfen hat es aber und bei weitem nicht jedem ist das so heftig.
Aber du bist auch nicht allein damit
Du hast ein ähnliches Problem?