Absetzen Antidepressiva Fluoxetin?
hey,
ich bin in Therapie und habe fluoxetine abgesetzt, um zu schauen ob es mir schlechter geht. Nach einer Woche bzw. jetzt könnte ich wieder jeden Tag heulen.
Mir ist aufgefallen, dass man ja mit Fluoxetine nicht wissen kann, ob man jetzt sozusagen von den Depressionen "geheilt" ist, weil es einem dadurch besser geht.
jetzt weiß ich nicht, ob ich sie weiter absetzen oder weiter einnehmen soll..
6 Antworten
Fluoxetin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Bulimie und Zwangsstörungen zugelassen ist.
Grundsätzlich kann kein Antidepressivum heilen. Antidepressiva unterdrücken im Idealfall die Krankheitssymptome und schützen vor Rückfällen (Rezidivprophylaxe). Die Ursache einer psychischen Erkrankung kann nur eine längere und intensive Psychotherapie behandeln, wobei es auch da keine Erfolgsgarantie gibt.
Setzt man ein Antidepressivum ab besteht ein enorm hohes Rückfallrisiko. Dies hat mit den unterschiedlichen Verlaufsformen von Depressionen zu tun. Depressionen verlaufen zu über 50% rezidivierend. Rezidivierend bedeutet in zyklisch immer wiederkehrenden Schüben. Hinzu kommt ein gewisser Prozentsatz chronisch verlaufender Erkrankungen. Die Minderheit aller Betroffenen erkrankt "nur" an einer einmaligen Episode. Also ist es nach dem Absetzen der Medikamente oftmals nur eine Frage der Zeit bis sich die Krankheitssymptome erneut bemerkbar machen.
Daraus resultiert, dass die Betroffenen diese Medikament oft jahrelang bzw. sogar ein ganzes Leben lang nehmen müssen. Aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen ist dies alles andere als angenehm aber schlicht das kleinere Übel. Mittels einer Psychotherapie kann eine zustätzlich Stabilisierung erreicht werden was in der Regel eine Reduktion der Dosis (und somit auch der Nebenwirkungen) möglich macht. Mit einer Psychotherapie ist eine richtige Psychotherapie nach einem Konzept (z.B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Psychotherapie oder Psychoanalyse) gemeint und nicht das Gespräch beim Arzt der einfach fragt wies denn so geht und bei Bedarf ein Rezept ausstellt.
Wie du weiter machst liegt an dir. Wenn du denkst das du erneut Medikamente benötigst kontaktiere deinen Arzt. Wenn es ohne gehen sollte umso besser.
War das Absetzen denn mit deinem Psychiater und Therapeuten besprochen? Einfach so selbst was austesten ist in der Regel keine gute Idee!
Nimm mit deinen Behandlern Kontakt auf, arbeitet einen Medikation aus und halte dich dann auch dran.
Verordnete Medikamente, sollte man genau aus solchen Gründen NUR in Absprache mit dem verordnenden Arztes und unter dessen Aufsicht reduzieren oder absetzen.
Eigenmächtiges Handeln kann u.U. zu schweren Schäden (in diesem Fall psychischen Schäden) führen.
Wenn es dir immer schlechter geht, solltest du es nicht weiter absetzen..
besprich das bitte mit deinem Therapeuten
Evtl solltest du mal eine andere Therapie ausprobieren, es gibt verschiedene Ansätze . Schau auch mal ob du einen Vitamin B12 Mangel hast, der ist oft für Depressionen verantwortlich
Du musst es langsam absetzen das kann 2 Jahre dauern
Das problem ist, ich bin seit 2 Jahren in Therapie und ich weiß ehrlich nicht mehr, warum es mir so schlecht geht.