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Die Einheit cM wurde von T.H. Morgan entwickelt um Genkarten von Chromosomen zu erstellen. Die Gene eines Chromosoms werden bei der Vererbung gemeinsam weitergegeben, es kommt aber zu Kopplungsbrüchen durch crossing over. Die Anzahl der Kopplungsbrüche (crossing over) verschiedener Gene sind ein Maß für die Entfernung der Gene auf dem Chromosom. Je weiter die Gene auf einem Chromosom voneinander entfernt sind, desto mehr Chancen bestehen für einen Kopplungsbruch.

1cM ist definiert als eine 1%ige Rekombinationshäufigkeit, es ist keine bestimmte DNA-Länge, sondern ein Maß für den Abstand von zwei Positionen mit der Häufigkeit 1 von 100.

Ei- und Samenzellen von Geschwisterkindern haben eine Meiose durchlaufen und bei diesen Meiosen hat es verschiedene Kopplungsbrüche gegeben. Das Erbgut der Großeltern wurde neu kombiniert. So kann das Chromosom Nr1 ganz unterschiedliche Teile der großmütterlichen und der großväterlichen DNA enthalten. Anders formuliert geht es um die Vererbung von unveränderten Teilstücken der DNA. Je länger die unveränderten Teile sind, desto näher ist die Verwandtschaft.

Das ist in der Tat überraschend. Auch ich habe 50% berechnet. (Und für Halbgeschwister denselben Wert wie für vollbürtige Basen/Vettern - 25%.) Allerdings habe ich die Dokumentation zur verlinkten Grafik nicht gesucht und habe von daher keine Ahnung, was die Zahlen bedeuten sollen und woher die Werte stammen.

Juristisch ist es allerdings tatsächlich so, dass man mit seinen Eltern näher verwandt ist (1. Grades) als mit seinen Geschwistern und Halbgeschwistern (2. Grades) - hier geht es nicht um genetische Übereinstimmung, sondern um die "Anzahl der vermittelnden Geburten". (Ob man mit einem eineiigen oder zweieiigen Zwilling 0. Grades verwandt ist, wüsste ich jetzt aber auch nicht)

Ich habe keinerlei Fachwissen, aber denk mal logisch nach:

50% der DNA deiner Kinder kommt von dir.

Du hast 50% der DNA von deiner Mom und deinem Dad. Deine Schwester hat auch 50% der DNA von deiner Mom und deinem Dad.

Es gibt aber keinen Grund, warum ihr jeweils genau die gleichen 50% ab bekommen haben solltet. Im Extremfall hast du gerade die 50% von deinem Dad und deiner Mom wo deine Schwester nicht hat, dann hättet ihr 0% gemeinsame DNA. Das wär ein extremfall aber ich nehme an im Schnitt ist die Überschneidung halt unter 50%. Bei deinen Kindern ist das nicht möglich, die haben immer genau 50%.

raimas  16.11.2018, 20:02
Es gibt aber keinen Grund, warum ihr jeweils genau die gleichen 50% ab bekommen haben solltet. 

Es wäre aber möglich (!), und in dem Fall gäbe es sogar eine 100%ige Übereinstimmung zwischen den Geschwistern. Alle Werte zwischen 0 und 100 % sind möglich, und deshalb sind im Durchschnitt 50 % zu erwarten.

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PWolff  16.11.2018, 20:07
@raimas

Diese 50% ergeben sich aus der Gleichverteilung und bedürfen noch einer besonderen Überlegung. (Die Wahrscheinlichkeitsrechnung steckt voller Fallen, wo Ergebnisse herauskommen, die alles andere als intuitiv sind. Hier stimmt das Ergebnis aber.)

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Kerosine  16.11.2018, 20:10
@PWolff

Ja, auch beides gute Punkte. Vlt wird die Diskrepanz durch weibliche Untreue erklärt?😆

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PWolff  16.11.2018, 20:13
@Kerosine

Um das zu beantworten, müsste man das Verfahren der Ermittlung der Werte kennen.

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zalto 
Fragesteller
 16.11.2018, 20:47
@Kerosine

Hmmm... dann müsste die Eltern-Generation (-> Geschwister) aber deutlich untreuer sein als die eigene Generation (-> Kinder).

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Kerosine  16.11.2018, 20:56
@zalto

Auch das ja. Dan hät ich meine Antwort vmtl mit "Ich habe keinerlei Fachwissen" beenden sollen...🤣

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In der Theorie ist das auch so, siehe Verwandtschaftskoeffizient. warum dem nun nicht so ist kann ich nicht genau sagen. Der Faktor 50% gibt halt nur ne Wahrscheinlichkeit an.