Warum ist der Norden von Deutschland eher Evangelisch und der Süden Katholisch?

4 Antworten

Weil sich der Protestantismus im späten Mittelalter vor allem nach Norden ausgedehnt hat und die Missionare im Norden Europas besonders fleißig und erfolgreich waren. Zudem war man weit weg von ROM:

Gemäß dem Westfälischen Frieden wurde das "Normaljahr" 1624 festgelegt. Und es galt "cuius regio eius religio".

Nord-Süd ist eigentlich eine recht grobe Einteilung. Unter den deutschsprachigen Fürsten waren es nur die Österreicher und Bayern, die katholisch blieben, und natürlich die Gebiete, die direkt katholischen Bischöfen unterstanden wie Köln.

Im Zuge der Aufklärung wurde es den Bürgern dann aber selbst überlassen, an was sie glauben, im einen Staat früher, im anderen später. Und durch die innerdeutschen Wanderungsbewegungen vermischte sich das mehr und mehr.

Zur Zeit der Reformation schlugen sich vor allem die Fürsten der nord- und ostdeutschen Länder auf die protestantische Seite. Es wurde dann vereinbart, daß der Landesfürst die Konfession seiner Untertanen bestimmt. Das wurde spätestens dann ad absurdum geführt, als der Kurfürst des protestantischen Sachsen zum Katholizismus wechselte, damit er König des katholischen Polen werden konnte. Seine sächsischen Untertanen blieben jedoch mehrheitlich Protestanten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Im Norden und auch im Osten sind die Könige und Herrscher häufig übergetreten. Das Volk musste das denn auch. Wer nicht wollte ist dann lieber umgezogen. Bayern gilt heute ja noch als erzkatholisch was an den bayrischen Königen lag. Die blieben eben katholisch und die Preußen waren von der "Gegenfront." Später führte das ja auch unter Bismarck zum sog. Kulturkampf.